Kapitel 18

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Louis legte mir die McDonalds Tüte auf den Schoß und fuhr auf dem Parkplatz hinter dem Restaurant. Begeistert kramte ich meine Curly Fries und meinen Sour Cream Dip heraus und begann zu essen. Ich war so hungrig, wie schon seit langem nicht mehr.

„Dann erzähl", sagte ich mit vollem Mund.

„Sicher?", fragte er noch einmal. Er war sich anscheinend nicht wirklich sicher.

Ich bejahte dies und Louis überlegte, wo er anfangen sollte.

„Du hast recht, ich bin schon ein wenig länger auf der Welt, als du", sagte Louis. Er sah sich ein wenig nervös um, ob uns irgendwer belauschen könnte, obwohl die Türen und Fenster des Autos geschlossen waren. „Und Elian auch", fuhr er fort.

„Und was macht ihr hier?", horchte ich ihn aus.

Louis nahm mir die Tüte ab und wühlte selbst darin herum. „Das ist ein wenig komplizierter." Erst dachte ich, er würde es mir wirklich wieder nicht erzählen, aber dann redete er weiter. „Ich habe dir doch von Luzifer erzählt. Er war ein wenig Selbstverliebt und sowas und so war das auch bei Elian und mir. Gott wollte uns unsere Sünden verzeihen, wenn wir unser Können unter Beweis stellen und jetzt sind wir hier", erklärte er mir, als wäre es das normalste der Welt.

Ich stopfte meine Pommes in mich rein und wartete darauf, dass er mir mehr erzählte. Doch da kam nicht mehr.

„Und wieso hasst er dich jetzt so? Und was habt ihr gemacht, bevor es mich gab?"

„Er hasst mich, weil er denkt ich hatte seinen damaligen Schützling umgebracht", sagte Louis ein wenig kleinlaut.

„Aber das hast du nicht?", hakte ich nach und war ein wenig schockiert. Allerdings hätte ich mir so etwas auch zusammenreimen können, durch die Informationen die ich schon gesammelt hatte.

„Nein. Also ja, sie ist tot. Und vielleicht bin ich auch schuld, aber ich habe es nicht mit Absicht getan", sagte er.

Verwundert sah ich ihn an und verfehlte dabei mit den Curly Fries meinen Dip.

Louis biss einmal genüsslich in seinen Burger.

„Ich glaube nicht, dass die Geschichte etwas für dich ist", sagte er dann.

Ich musste meine Augen verdrehen. „Das denkst du nie", murrte ich um ihm deutlich zu machen, wie sehr es mich störte.

„Es ist einfach keine schöne Geschichte und ich möchte nicht, dass du mich als das siehst, als was mich mein Bruder schon sieht", äußerte er sich.

Louis aß seinen Burger zu Ende, genauso wie ich meine Curly Fries. Danach stopften wir alles wieder in die Tüte und fuhren weiter Richtung Grenze.

Ich wurde wieder ein wenig wütend, weil ich eigentlich dachte er würde mir alles erzählen und nicht nur einen mini Ausschnitt, durch den sich noch mehr Fragen bei mir gebildet hatten. Trotzdem nervte ich erst einmal nicht weiter, denn er sollte sich weiter auf das Fahren konzentrieren. Nicht, dass wir wieder von der Polizei aus dem Verkehr gezogen wurden.

Nach einiger Zeit schlief ich dann auch ein.

Aufgewacht war ich erst, als Louis seinen Audi quietschen zum Stillstand gebracht hatte. Wir waren in einer Tiefgarage, oder etwas Ähnlichen. Das Licht flackerte und Louis parkte in der hintersten Ecke, wo allerdings auch der Ausgang zu sein schien.

„Wo sind wir?", fragte ich total verschlafen.

„In einem Hotel", antwortete Louis stumpf und stieg aus.

Ich tat es ihm gleich.

„Ich glaube, wir müssen jetzt mal eine Runde shoppen gehen", lächelte er.

Der Himmel in seinen AugenWhere stories live. Discover now