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Die beiden Brüder stiegen aus und Mason wollte erst mal seine Ruhe. Er ging auch nicht nach Hause, sondern lief die Straße runter. Ich rief ihm hinter her und wollte ihn fragen, wo er hin will, aber Cody hielt mich auf.

"Du solltest ihn lassen."

Ich war unsicher. Aber stimme ihm dann unfreiwillig zu.

"Ja Mäuschen ... Wenn er sauer ist, sollte man ihn in Ruhe lassen." Aber dann schaute er Cody an und schaute die Straße runter.

"Oder ... vielleicht kann sie was erreichen? Sie scheint ja anders zu sein, als die drei vor ihr." Dann stellte er sich direkt neben mich und beugte sich zu mir.

"Lust, es zu probieren? Dann renn wie ein flinkes Mäuschen." Cody schaute mich etwas unsicher an. Und ich ihn fragend. Er nickte dann zustimmend.

Ich lief die Straße runter und hoffte ihn noch erreichen zu können. Aber ich sah ihn nirgends. Ich lief ziemlich weit. Schaute in die Nebenstraßen, aber nirgends war er zu sehen. Ich lief dann zurück. Ich hatte schon die Hoffnung verloren, mit ihm reden zu können, bis mich jemand auf ein altes Grundstück zog.

"Was machst du? Du solltest bei Cody bleiben."

"Mason? Was soll das? Was ist das hier?"

"Ein alter Kindergarten. Hier kann man seine Wut freien Lauf lassen."

"Also bist du wütend?"

Sein Blick sagte viel aus. Eine Antwort war nicht nötig. Ich lehnte mich an die Wand und er trat ein paar Mal gegen ein altes Schaukelpferd, die draußen mit so einer riesen Feder angebracht sind.

"Willst du nicht lieber reden?"

"Nein!" Er strich sich sein Haar nach hinten und trat noch mal kräftig und voller Kraft gegen das Pferd.

"Warum bist du hier? Ich brauche keine dämlichen Ratschläge!" Er schrie mich förmlich an. Dabei schloss ich vor Schreck die kurz die Augen, weil er dabei auch näher kam. Ich legte meine Hände vors Gesicht und wusste einfach nicht, was ich tun sollte. Als ich zwischen denen hindurchschaute, stand er vor mir. Seine Augen sahen so traurig aus. Er nahm meine Hände weg und legte sie um seinen Hals. Er küsste mich kurz und dann umarmte er mich.

"Geh. Lass mir Zeit." Dann schob er mich weg. Perplex schaute ich ihn an. Ich wollte noch was sagen, aber ließ es dann doch. Als ich mich von ihm Stück für Stück entfernte, schaute er mir kurz hinter her. Ich wollte nicht gehen und blieb immer wieder kurz stehen. Ich sah, wie er sich auf ein Kletterturm schwang und sich darauf setzte und dann in den Himmel blickte.

Für mich war es dann klar, dass ich ihn wirklich in Ruhe lassen sollte.

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Ich schlenderte langsam die Straße zurück. Vollkommen in Gedanken versunken. Ich schrieb Cody, dass ich wieder komme. Er soll vor meiner Tür warten.

Kurz bevor ich zu Hause ankam, sah ich Cody von Weiten. Er lächelte. Aber dann verschwand dies kurz und er schien erstaunt. Ich schaute mich um und wusste nicht, warum er so guckte, bis ich mich mach hinten drehte. Mason lief hinter mir. Lächelnd. Was war los? Er wollte doch da bleiben. Noch etwas für sich sein.

"Mason." Flüsterte ich. Ich musste auch dann lächeln. Und ein paar Tränen suchten den Weg nach draußen. Ich lief ihn ein Stück entgegen und fiel ihn in die Arme.

"Mason." Wiederholte ich mich. Und diesmal hörte er dies. Es klang erleichtern. Ich war froh, dass er da war.

"Ich glaube, mein Herz hat mir ein Arschtritt gegeben Prinzessin." Ich schaute ihn an und legte meine Hand auf seine Brust.

"Dein ... Herz?" Fragte ich und hoffte, er meint das, was ich denke.

"Ja." Kam es sanft von ihm.

"Schön das du wieder da bist. Schneller als erwartet." Unterbrach Cody uns.

"Dank ihr."

"Dank Kaylin. Ich hätte sie nicht gehen lassen. Ich wusste ja nicht, dass sie es schaffen würde. Ich kenne dich halt nur anders."

"Ist wirklich der Grund?"

"Mason. Du musst nicht wieder anfangen. Selbst wenn ich was von ihr wollen würde... Sie hat sich entschieden. Und das ist alles, was zählt. Trotzdem werde ich ihr nicht von der Seite weichen. Und du solltest das auch nicht."

"Cody ..." Er lächelte. Nun war ich mir nicht sicher, was ich davon halten sollte. Würde er seine Gefühle verbergen, nur, damit ich bei Mason bleibe? Ich liebe Mason. Es muss so sein. Aber Gefühle können sich ändern. Ich weiß nicht was für eine Liebe es ist. Ob die wahre Liebe. Eine Verliebtheit, Schwärmerei, oder doch was anderes? Und er macht es mir ständig schwer es herauszufinden.

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Leider war der Tag stressiger als gedacht. Wir wollten ihn eigentlich genießen, aber leider machte ja Kaylin uns einen Strich durch die Rechnung.

Ich stand in der Küche, wollte Cody ein Kaffee machen, da er fragte. Wollte sich erst selbst einen machen, aber ich tu das gern und er ist mein Gast.

Ich sagte ihn, er solle die Xbox anmachen. Dann könnte er noch etwas zocken, dass tat er auch. Es war kurz vor vor vierzehn Uhr. Und eigentlich ist Daddy ja immer um die Zeit on.

Ich hörte ihn auch quatschen. Zuerst veräppelte er sie. Versuchte mit hoher Stimme mich nachzuahmen. Ich musste in der Küche erst mal herzlich lachen. Wenn ein gestandener Mann, breit groß mit tiefer rauer Stimme versucht, ein Mädchen nachzuäffen.

Als ich ihn den Kaffee vor die Nase stellte, gab er mir das Headset. Aber freudig klang Daddy nicht.

"Hi. Bin auch mal wieder on." Gab ich freudig wieder. Aber die wurde durch Daddys scharfes Hallo etwas gedrückt.

"Was macht Cody an deiner Konsole? Seit wann ist der bei dir?" Man war der neugierig.

"Ich will ja nicht bestimmen, wem du einladen darfst, aber ..."

"Dann lass es! Wir haben dich ja auch eingeladen, du wolltest ja nicht, also bleib mal locker!" Unterbrach ich ihn, so das selbst Cody der Kaffee im Halse stecken blieb.

"Ist nur ein Ratschlag. Und benehme dich gefälligst. Wir können auch normal mit einander reden, oder nicht?"

"Sagt wer?"

Ihn schien meine trotzige Art gewaltig auf den Sack zu gehen.

"Unglaublich. Du kennst die Jungs nicht und meinst dich jeden an den Hals werfen zu müssen? Schon traurig."

"Ach echt? Na ja, außer dir ... Danke, aber ich ... d ... das ... In ... ter" ich tat so, als würde das Internet streiken und schaltete ich die Xbox aus.

"Was war das?" Cody schaute mich etwas erschrocken an.

"Daddy ist ein dämlicher Wichser!"

"Na na. Drück dich bitte anders aus Fräulein."

"Ja Daddy."

"Gut und nun, was wollte er?"

"Er scheint eifersüchtig zu sein. Ganz einfach. Ihn ging es wohl gegen den Strich, dass ich ihn nicht hinterhergelaufen bin. Anfangs war er ja ganz toll, aber jetzt geht er mir nur noch auf den Sack! Er kann sich das nicht drehen und wenden wie er will. Es ist meine Entscheidung, wem ich mag! Er hat mich durch die Blume eine Hure genannt!" Zornig blickte ich auf das Schwarze nichts auf den Fernseher. Es war kaum zu glauben, was sich dieser Daddy einbildete.

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