20.

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Kurz vor der Bar atmete ich noch Mal tief durch. Ich starrte dann durch die Tür und bewegte mich nicht mehr. Obwohl ich gerade die Tür aufdrücken wollte, ließ ich es mitten in der Bewegung. Kurz huschte ich von der Tür weg, um mich an die Wand daneben zu lehnen. Ich schien mir plötzlich nicht mehr so sicher zu sein, dort reinzugehen.

"Irgendwann musst du dich überwinden." Vor Schreck sprang ich ein Stück von der Wand weg und ließ einen kleinen Schrei von mir. Mason stand wieder wie aus dem nichts neben mir.

"Wie zum ...?" Atmete ich schwer, mit der Hand auf meiner Brust. Das Herz schlug schnell. Ich dachte, es würde gleich aus meinem Körper springen. Ich werde mich über seine Ninjaartiges erscheinen, wohl nie gewöhnen.

"Wie ein Ninja ..." Fügte ich hinzu und schüttelte den Kopf. Er musste dann schmunzeln. Ich auch. Und dabei musste ich an Savior denken. Er war im Spiel auch so. Unerwartet tauchte er immer dann auf, wenn man es nicht erwartet.

Dann als ich ihn so ansah und mich langsam beruhigt hatte. Lächelte ich ihn an. Aber durch seinen durchdringenden Blick wurde ich wieder etwas nervös. Er schnappte mein Arm und zog mich an sich.

"Ich hätte eine andere Begrüßung erwartet." Säuselte er mir ins Ohr. Ich merkte wie erst seine Nasenspitze und dein leicht seine Lippen über mein Ohr fuhren.

Er erhob mein Kinn und schaute erwartungsvoll. Ich wusste nicht, was ich machen soll. War aber der Meinung, dass er mich küssen will. Deswegen schloss ich die Augen. Ich merkte auch, dass er näher kam, stoppte aber. Seine Lippen streiften leicht meine. Ein Kuss bekam ich aber nicht.

Ich wollte aber, dass er es tut, habe aber nichts gesagt. Nicht ich wollte bestimmen, wann er mich küssen soll. Ich will, dass er sich nimmt, was er will und wenn er es will. Er ist zwar leicht fordern, kam mir aber noch nicht dominant genug rüber. Ich wusste auch immer noch nicht, wie ich ihn hätte einschätzen können. Da er schwer durchschaubar ist. Es ist möglich, dass er mich auch nur testet. Ich habe mich anfangs ja auch getäuscht, als er so zurückhaltend war. Was er am Frühstückstisch nicht mehr wirklich anmerken ließ. Da spielte er mit mir auf eine weise, die ich nicht erwartet hätte.

Er nahm dann meine Hand und zog mich mit in den Laden. Er ließ auch nicht los, bis wir, an der Bar waren. Einige der Jungs schauten mich an. Ich fühlte mich voll beobachtet. Ich schien doch sehr auffällig zu sein mit dem Outfit.

An der Bar, als er mich losließ, beugte er sich zu mir runter und berührte wieder leicht meine Lippen. Aber diesmal war es eher ein sachter Kuss. Und das mitten im Laden. Dieser kam auch sehr unerwartet.

Ich schaute ihn erstaunt an.

"Will das Kätzchen was trinken? Vielleicht ein Glas Milch." Neckte er mich etwas. Er war dabei immer noch sehr nah. Mit großen Augen starrte ich ihn einfach nur an. Aber als ich mich wieder aus seinem Bann entziehen konnte und mich kurz umschauen wollte, weil es merkwürdig war, ihn in öffentlich vor anderen zu küssen, sah ich, dass keiner der Jungs mehr schaute. Plötzlich waren alle mit irgendwas beschäftigt, oder waren gar verschwunden. Als er mich weiter fragend anschaute und wohl auf eine Antwort wartete, schüttelte ich den Kopf um zu verneinen.

"Du weißt, reden." Ich nickte und senkte den Blick.

"Sorry."

"Nein. Du lernst es noch." Dann erhob er wieder mein Kinn.

"Und es ist ja irgendwie süß, dass das Kätzchen schüchtern ist." Sprach er schmunzelnd und ging dann hinter die Bar, um mit der Arbeit zu beginnen.

Jaja, mach du dich nur lustig! Dachte ich mir. Obwohl ich es gern gesagt hätte. Als er mich weiter angrinste, stecke ich ihn leicht die Zunge raus und musste dann kichern.

Leider waren die ersten drei Stunden viel los, daher konnte ich nicht viel Aufmerksamkeit von ihm verlangen. Aber er gab mir trotzdem viel davon. Er ließ mich auch nicht wirklich aus den Augen. Und zwei Mal sprachen mich Kerle an, wo er, für ihn wohl unauffällig dazwischen ging. Er tat, so als ob er die beiden bedienen wollte, fragte ständig, ob sie noch ein Wunsch hätten, er hat es sehr geschickt gemacht. Aber gemerkt habe ich es trotzdem. Und Frauen, die mit ihm flirten wollten, ließ er ziemlich kalt abblitzen. Entschieden heißt für ihn wohl, nur noch dir gilt meine Aufmerksamkeit. Nur noch du bist wichtig. Aber da wir noch nicht wirklich zusammen waren, hätte er es ruhig lockerer sehen können. Kennenlernen wäre erst mal wichtig.

Ich wollte dann doch wieder was trinken. Ich bestellte ein Piña colada. Das Zeug geht extrem in den Kopf, da er so süß ist. Und das Witzige, es ist weiß wie Milch. Daher Servierte er mir den Drink auch mit einem wieder stichelnden Kommentar.

"Da hat die Mieze ihre Milch mit Schuss." Ich glaube so Sprüche, muss ich mir jetzt öfter anhören, was ich aber irgendwie charmant fand.

Nach zwei Gläsern merkte ich etwas und ließ es dann noch ein drittes zu bestellen. Er fragte mich zwar, aber ich wusste, die Frage war nur wegen der Höflichkeit. Normal wollte er mir nicht noch einen machen. Als ich auch ablehnte, war er wohl zufrieden. Das Gute war, ich war angeheitert, aber noch klar im Kopf. So weit ich es sein konnte.

Plötzlich kam Travis um die Ecke um nach seinem neuen Mitarbeiter zu sehen.

"Man! Hätte dich früher einstellen sollen. So oft hab ich, Miss Kitty Cat, nie gesehen." Lachte er. Das Outfit war echt eine schlechte Wahl. Muss ich mir von jedem jetzt Katzensprüche antun?

"Ja, das Kätzchen braucht Streicheleinheiten. Und da gibt es nur einen, von den ich mir gern den Arsch kraulen lasse." Hab ich das tatsächlich laut gesagt, in der Nähe von Mason? Ich schaute erschrocken von mir selbst, zu ihn. Er grinste und wusch ein Glas derweil ab. Dabei schaute er kurz einmal zu mir und ich sah, dass sein Grinsen breiter wurde, als er mein erstauntes und gleichzeitig erschrockenes Gesicht sah.

"Arschkraulen erst nach Feierabend!" Sagte Travis zu mir. Dann stumpte er mit dem Ellbogen Mason an.

"Oder in der Pause." Und nickte Richtung Hinterzimmer mit einem Grinsen.

"Hau ab du! Du versaust die Stimmung!" Sagte ich mit rotangelaufenden Gesicht und schmiss eine Serviette nach ihm. Er lachte aber nur und verschwand dann, nach dem er Mason noch mal auf dir Schulter klopfte, in das Hinterzimmer.

Different Faces Where stories live. Discover now