30.

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Ich beruhigte mich etwas in seiner Anwesenheit. Da er mit mir sprach wie am Headset, locker und immer frei von der Leber. Er fasste auch immer interessante Themen auf und ich hörte ihn echt gerne zu. Er war wirklich wie so ein großer Bruder, der seiner kleinen Schwester erklären muss, wie die Welt funktioniert. Ich fand das total süß.

"Oh! Wir haben uns total verquatscht. Sagtest du nicht, um sechzehn Uhr fängt seine Schicht an?" Stimmt, ich wollte früher da sein. Jetzt ist es schon kurz vor halb. Ich stürmte ins Bad, dann ins Schlafzimmer. Ich beeilte mich, fertig zu werden. Cody beobachtete das hektische Treiben belustigt.

Ich zog auch, wie von Mason erwähnt, Stiefel an. Meine schwarzen Overknees. Dazu ein Rot-Schwarzen Faltenrock. Und ein schwarzes Top mit einem roten Kussmund drauf. Und was nicht fehlen durfte, ein Halsband. Etwas Gothicstyle. Und ich hoffte, ihn diesmal damit etwas aus der Fassung bringen zu können.

"Wow! Und alles wegen Mason? Nächste Mal bitte eine Vorwarnung. Ich bin auch nur ein Mann!" Ich musste Schmunzeln über seine Bemerkung.

"Lacht das Fräulein mich etwa aus?"

Ich schüttelte dann den Kopf. Und schaute ihn etwas erschrocken an. Er sagte dies ziemlich ernst. Dann erhob sich keck ein Mundwinkel.

"Komm, wir sollten ihn nicht warten lassen." Ich nickte abermals nur und lief vor.

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Bei Mason in der Bar angekommen, schaute er sofort in meine Richtung. Und er schien beeindruckt, als er mich erblickte.

"Hey! Was geht. Danke für die Einladung man." Aber dann sah ich dort noch jemandem sitzen.

"Jupp. Der Clan ist ja bald vollständig. Fehlt nur noch Daddy und Morgan, aber der eine kann nicht und einer will nicht." Kaylin saß an der Bar. Mason schaute mich weiter an. Er wusste sofort, das mir das nicht gefiel, dass er dabei ist.

"Ich denke erstens Matt und zweitens Conor. Stimmts?" Beide gucken Cody merkwürdig an. Was er sagte, sollte wohl nicht in meine Ohren dringen.

"Wir dürfen Daddys Namen doch nicht sagen." Cody zuckte mit den Schultern.

"Ach, dass macht er doch nur, dass keine weiß wer er ist, wenn er sich mal blamieren sollte. Einen anderen Grund würde mir nicht einfallen. So gesagt hat er zwei Chancen bei den Mädels. Für mich ist das aushorchen was er macht. Alles was er beim ersten Mal falsch macht, beim zweiten Mal ausbügeln. Ich finde die Anonymitätsnummer lächerlich und falsch. Entweder es klappt, oder nicht."

Mason schaute dabei etwas niedergeschlagen auf die Theke und musste wohl daran denken, dass er auch fast das Gleiche tun wollte. Er blickte dann kurz zu mir. Ich lächelte. Er hat ja nichts getan. Ich wollte nicht, dass er sich deswegen schlecht fühlt. Er hat mir doch rechtzeitig Bescheid gesagt und es geklärt. Ich bin zum Glück nicht nachtragend. Das ich lächelte, gab ihn wohl ein gutes Gefühl. Er tat dies dann auch und wurde dann von einem Gast abgelenkt.

"Dann viel Spaß. Der schmeißt dich sofort raus. Ich war ihm auch scheißegal. Ihm geht es nur um die da. Oder andere Weiber." Kaylin schaute mich dabei etwas böse an. Ich versteckte mich hinter Cody. Ich wollte meine Ruhe.

"Was machst du kleine." Sprach er leise und drehte sich leicht zu mir um. Dann blickte er zu Kaylin und drehte sich wieder zu mir.

"Ach. Der ist harmlos."

"Nein. Leider nicht." Sprang Mason ein, da er es hörte. Verdutzt blickte er zu ihm und holte mich wieder vor sich.

"Was meint er?"

"Zum Glück hat sie ein stabiles Näschen. Sonst hättest du vielleicht was gesehen. Geblutet hat auf jeden Fall ziemlich stark."

"Kannst du Mal zum Punkt kommen?" Fuhr er Mason ungeduldig an.

"Der dachte wohl mit ihr ein Rape Spiel austesten zu müssen. Er hat ihr die Nase blutig gehauen."

"Halt! Lüge! Sie ist hingefallen." Schnaufte er wütend und brüllte Mason förmlich an.

"Weil du mich am Bein gepackt hast!"

Der Blick ging sofort zu mir. Ich erschrak und bereute es, was gesagt zu haben. Ich drückte mich dabei an Cody. Aber er verstand es wohl immer noch nicht und ich erzählte ihm kleinlaut dann die Story.

Er war entsetzt. Mason schien das nicht zu gefallen, wie nah ich an Cody saß. Aber ich habe nicht wirklich überlegt. Erst als ich sah, wie er schaute, rückte ich ein Stück weg von Cody. Er merkte dies natürlich und schien es zu verstehen. Er grinste nur, sagte aber nichts weiter dazu.

"Und dann lädst du ihn ein?"

Mason antwortete darauf nicht und schien die Frage zu ignorieren.

"Ich bin zufällig hier. Dachte, wird eine lustige Runde." Grinste er und schaute dabei kurz zu mir.

"Grins nicht so blöde! Was hast du dir dabei gedacht? So was tut man, wenn man sich hundertprozentig sicher ist, und überfällt die Dame nicht aus dem Nichts!"

"Können wir das Thema wechseln?" Stupste ich Cody an. Er willigte ohne Widerworte ein.

"Wenn, pass ich schon auf dich auf. So lange wie Mason Arbeiten muss." Liebevoll schaute er mich. Dabei lächelte er und tätschelte meine Hand. Irgendwie war ich froh, dass er da war, aber sah, dass Mason wohl nicht begeistert war, dass Cody so mit mir umging. Ich wollte ja, dass er eifersüchtig ist, aber eher auf die neckische Art.

"Willst du was trinken? Ich lade dich ein."

"Sie darf hier kostenlos trinken." Ich schaute Mason etwas ungehalten an. Er soll nicht so patzig werden. Cody hat seinen Unterton wohl auch mit bekommen.

"Du kennst mich von allen am längsten. Du müsstest wissen, dass ich das nie tun würde. Also leg den Gedanken wieder ab und beruhig dich."

"Mh." Wirklich überzeugend klang Mason aber nicht. Aber mich interessierte, was er mit am längsten meint. Wie lange kennen sich die beiden denn? Ich war neugierig und zupfte leicht an Codys Shirt.

"Mh? Was ist?"

"Am längsten?"

"Jupp. Hab erst Mason kennengelernt. Er und Kay zockten nur unter sich. Waren beide sehr verschlossen und unhöflich. Aber dann war er doch anders als gedacht. Ich lud ihn öfter zum Spielen ein und fanden dann, circa zwei Jahre später, zu dritt, den Clan von Conor, der in der Zeit eigentlich gar nicht mehr existierte. Wir haben ihn so gesagt wieder belebt. Da waren nur Conor, Matt, Steve, damals noch Ruby und Sydney. Und wir drei halt dann. Leute kamen und gingen. Nur wir fünf waren immer zusammen und das seit bestimmt bald fünf Jahre. Also, Kurzfassung. Ich kenne Mason schon über sieben Jahre. Kaum zu glauben oder?"

"Also hast du doch Freunde?"

"Ja, außerhalb der Bundeswehr nur einen. Ich sehe nur Mason als Freund. Als guten Freund. Mit Kay kam ich auch nie so sehr klar. Daddy und Matt sind einfach bekannte, mit denen ich Zocke. Und mit den anderen hatte ich nie viel zu tun."

Dann stützte er sich lässig mit dem Ellbogen auf der Theke ab.

"Und jetzt habe ich vielleicht noch eine Freundin. Vielleicht sogar mehr als eine gute Freundin." Zwinkerte er. Das kam wohl falsch rüber, da Mason fast ein Äderchen platzte.

"Bei keinem hat es so gefunkt wie bei dir. Wie verstanden uns auf Anhieb. Sehr sympathisch und vielversprechend." Er sollte endlich aufhören, so was zu sagen. Das klingt mehr als zweideutig. Freundin, gefunkt, vielversprechend. Was soll Mason da wohl denken? Aber er redete wohl oft, ohne nachzudenken.

Different Faces Where stories live. Discover now