24.

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Vor der Treppe an meiner Haustür, wollte sich Mason verabschieden. Es war mir klar, dass er bestimmt nicht bleiben möchte. Er geht es wirklich langsam an, was ich ja verstehe und auch ihm hoch anrechne. Er ist halt nicht wie die anderen Männer. Schwanzgesteuert.

"Würdest ... du ... mit hoch ..."

"Nein." Unterbrach er mich.

"Nein. Noch nicht. Aber ich kann dich gern morgen zum Frühstück abholen. Wenn du willst jeden Morgen." Ich atmete hörbar aus. Da mir das nicht reichte. Aber ich muss seine Entscheidung akzeptieren und nehmen, was er mir gibt.

Aber dann wollte ich etwas tricksen.

"Sie sagten ... mein Freund. Stimmts du zu? Wenn ja, spricht ja nichts dagegen, mit hoch zukommen. Als Fremder versteh ich es aber mein Freund ...?!" Grinste ich ihn frech ins Gesicht.

"Netter Versuch. Aber Nein."

"Nein?" Ich wusste nicht was. Nein, wegen der Zustimmung, oder dem mit hochkommen. Ich schaute etwas betrübt, da ich an das Erste dachte.

"Also, noch Fremder ..."

"Im Grunde schon. Auch wenn ich mich entschieden habe." Er sah, dass mich die Antwort traf, und zog mich an sich.

"Du bist die einzige die mich interessiert, aber ich möchte, dass du mich kennenlernst. Genau weißt, mit wem du es zu tun hast. Und das sollst du wissen, ohne vielleicht was bereuen zu müssen." Aber dann erhob er mein Kinn und grinste mich an. Er nahm meine Hand und packte sie in seinen Schritt. Erschrocken stockte mir der Atem.

"Du weißt genau, wie sehr ich es auch will. Du hast ihn gespürt." Flüsterte er mir ins Ohr. Dies ließ meine Knie ganz weich werden. Ich traute, mich nicht mehr zu atmen, und lief knallrot an. Er macht solche Sachen immer ohne Vorwarnung. Dann, wenn ich so was nie erwarten würde.

"Und du siehst, ich nehme es mir aber nicht. Weil ich mehr als das sehe." Dabei erfasste er mein Gesicht mit beiden Händen. Tiefe Blicke durchdrangen mich. Langsam schloss ich die Augen und wartete auf einem Kuss, den er mir auch gab.

"Gute Nacht. Prinzessin." Sprach er sanft, als er sich von mir Entfernte. Ich wollte meine Augen noch nicht öffnen. Ihn. Sein Geschmack, noch weiter genießen. Wollte ihn aber auch nicht einfach so gehen lassen.

Ich griff wieder in sein Shirt, was ihm zum Schmunzeln brachte.

"Ich glaube, ich sollte das nächste Mal ohne Klamotten zu dir kommen. Bin gespannt, woran du dann ziehen willst." Zuerst überlegte ich und machte große Augen. Dann musste ich auch grinsen.

"Da gibt es schon eine Sache ..." Kicherte ich. Er schüttelte nur den amüsiert den Kopf. Gab mir noch ein Kuss auf die Stirn und ging.

"Mason ...?!"

"Mh?"

"Ach nichts. Bis Morgen." Er nickte mir lächelnd zu und lief dann über die Straße. Als er in seinem Wohnhaus verschwand, ging ich nicht gleich rein. Wieder setzte ich mich auf die Treppe und wollte wieder die frische Luft genießen. Mir fiel auf, dass Cody mir kaum noch schrieb. Sonst kam ja ständig eine Nachricht. Ich überlegte kurz, ob ich ihn mal schreiben sollte, und tat dies auch. Einfach, dass er weiß, dass er nicht ganz vergessen ist.

Ich musste auch nicht lange warten, bis eine Nachricht kam.

"Dachte schon ich wäre out. ;-) Schön das du dich meldest. Du warst heute noch gar nicht online, oder? Wenn du Lust hast, ich bin noch ein paar Minuten da." Ob ich tatsächlich noch mal On gehen sollte? Immerhin ist es schon bald halb zwei in der Nacht.

Als ich kurz noch mal rüber blickte, zu Masons Wohnung, sah ich jemanden vom Fenster weggehen. Die scheinen auch noch nicht zu schlafen. Gedankenverloren lief ich die Treppe rauf und schmiss mich, nachdem ich die Wohnung betrat und mich zur Couch bemühte auf diese.

Ich schaltete dann doch noch mal die Xbox an. Und zog mir dabei die Klamotten aus, die durch die Gegend flogen.

Ich lud Cody ein, der tatsächlich online war, und machte es mir gemütlich.

"Was geht kleines?" Er war noch so munter und das um die Zeit.

"Nicht viel. Ich bleibe auch nicht lange."

Gähnte ich ins Mikrofon.

"War bei dir heute wohl viel los?"

"Japp. Habe den ganzen Abend in einer Bar verbracht. Aber mehr, um zu beobachten." Dabei musste ich grinsen.

"Was, oder wem beobachtest du denn?" Fragte Cody neugierig.

"Willst du das wirklich wissen?"

"Ja. Aber wenn du so fragst, bestimmt ein Kerl. Nicht wahr?"

"Äh ..." Kam es nur von mir. Ich überlegte, was ich Antworten sollte. Ich kann ihn ja nicht mit einem anderen Kerl in den Ohren liegen.

"Sag nichts. Beziehungsweise das Geräusch hat schon gereicht. Ja, es dreht sich um ein Kerl. Kannst ruhig mit mir über ihn reden."

Ich schwieg erst. Und das zierlich lange. Er wartete geduldig auf eine Reaktion. Aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

"Lieber nicht."

"Angst ich werde eifersüchtig?"

"Kann sein." Kicherte ich. Was ihm auch zum Lachen brachte.

"Ja! Sag mir, wer er ist, damit ich ihn zerfleischen kann! Einfach mir meine Schnecke ausspannen. Unmöglich so was!" Theatralisch sprach er dies. Was mich echt stärker zum Lachen brachte. Ich habe lange nicht mehr so herzhaft gelacht.

"Du bist ein Spinner!"

"Japp! Das lieben die Frauen. Nicht wahr?"

"Nein. Ich nicht. Ich hasse diese Spaßvögel. Total nervig." Ich wollte dabei ernst bleiben, konnte es aber nicht. Ich musste teils dabei lachen, als ich das sagte.

"Schade, dann such ich mir eine, die das würdigt." Ich schüttelte nur den Kopf. Er ist echt ein Spaßvogel. Ein aber echt heißer, der dazu noch einfach einem liebenswerten Charakter hatte. Irgendwie wollte ich ihn doch Mal Live sehen. Als Kumpel. Nicht mehr. Aber ob er mich auch nur als gute Freundin betrachtet?

"Sophie ... danke das du noch Mal on gekommen bist. Muss ja bald wieder weg. Da bin ich lange nicht on. Dann hören wir uns nur noch über Handy, wenn ich kann."

"Wann musst du dann los?"

"Freitag." Das war in knapp drei Tagen. Ich überlegte kurz wie sehr ich ihn vertrauen konnte. Da ich ihn nur ein paar Tage über Xbox kenne. Aber ich mochte ihn. Und ich hoffte, es nicht zu bereuen ihn anzubieten, ihn vielleicht Mal zu treffen, bevor er wieder in die Armee muss.

"Chicago. Kennst du das I'm In? Da arbeite ich. Liegt ziemlich nah an den Crestwood Apartments."

"Dein Ernst? Ich wohne ca 30 Minuten von dir weg. In Westchester."

"Dann darfst du mich gern mal besuchen."

"Hey, danke! Danke, dass du mir vertraust. Ich hoffe, es stört deinen Verehrer nicht."

"Nein. Na ja, ich weiß nicht. Aber normal nicht. So lange ich nichts außer Freundschaft bei dir suche."

"Und mehr wirst du auch nicht finden. Du entscheidest. Ich würde nie mich zwischen euch stellen. Und dich nie zu etwas zwingen" Ich musste lächeln. Er sagte dies so süß. Ich glaubte fest dran, dass er auch für nicht mehr bestimmt ist.

"Du kannst Morgen gern vorbei kommen. Haus 240. Ohio Street. Bitte erst nachmittags auftauchen. Und vielleicht triffst du den unbekannten Verehrer sogar. Er wohnt gegenüber." Ein kurzes Geräusch war zu hören.

"Äh ... Ok" dann schwieg er. Was sollte das bedeuten? Er reagierte recht komisch.

Different Faces Where stories live. Discover now