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Eine Sache hat mich noch interessiert. Und irgendwie wollte ich das wissen, auch wenn es normal egal sein sollte.

"Wie sind deine Gefühle zu mir? Du sagtest, du würdest dich anders benehmen, wenn du dich geben würdest, wie du bist. Also hast du schon mal mit einem Mädel so eine Freundschaft? Ich meine ... ist irgendwas mit mir zu ..."

"Nein." Unterbrach er mich.

"Das ist ja das Merkwürdige. Warum ich sagte. Du wirst uns beide nicht mehr los. Ich habe mit Absicht auch mich gemeint. In meinem achtunddreißig Jahren, verspürte ich zu keiner weiblichen Person so viele ... Gefühle ... ich weiß nicht, wie ich das sonst ausdrücken soll. Klar hatte ich auch weibliche Freunde aber nie lange ... Der häufigste Grund ist dir ja jetzt bekannt. Und es waren einfach Freunde, Bekannte. Oberflächlich. Nichts Besonderes. Klar habe ich auch mal geflirtet. Kleine Spielchen mit den Damen getrieben. Ich gehe eigentlich immer locker mit Frauen um. Ausnahmen, wie Freundinin der Freunde, jetzt mal von abgesehen, wo ich mich benehmen musste. Da viele die lockere Art nicht mögen und leider schnell eifersüchtig werden. Ich bin ehrlich, Mason weiß das. Das ist einer der Gründe, warum er sich sorgt. Er ist einer der Eifersüchtigen, die damit nicht klar kommen. Und er weiß, dass ich über dich komplett anders denke. Bei uns hat die Chemie einfach von Anfang an gepasst. Ich hab dich nicht Mal gesehen nur gehört und fand dich sofort anziehend. Wusste gar nicht das, das geht." Ich musste lächeln. Er schien nicht ganz zu wissen, wie er sich ausdrücken sollte. So schwer fiel ihm das eigentlich nie.

"Dir gefällt der Gedanke, stimmts? Aber nur das du es weißt. Ich sage es nicht nur, weil es dir gefällt, oder du es vielleicht hören wolltest. Es ist die Wahrheit." Dann schaut er etwas ernster und überlegte wohl.

"Wenn es doch nur ein besten Freund gibt ... gibt es da vielleicht doch noch was Tieferes?" Ich verstand die Frage nicht. Ist ein bester Freund nicht schon das Höchste an Freundschaft? Jemand mit dem man alles teilt. Keine Geheimnisse.

"Du bringst mich auf neue Gedanken. Bringst mich dazu, tiefer zu blicken. Alles zu überdenken. Altes Wissen zu hinterfragen. Ich dachte immer, das was Mason und ich haben geht schon tief." Ich wusste es! Er ist mehr als nur, wie Cody sagte, ein guter Freund. Er ist sein bester Freund. Deswegen haderte er vielleicht mit sich. Da es für ihn nur ein besten Freund gab. Und dann komme ich und er ist vollkommen verwirrt und weiß nicht, ob er dass noch glauben soll, wovon er die ganzen Jahre überzeugt war.

"Ach. Ich bin wieder zu tiefgründig und überlege zu viel. Genießen wir die Zeit lieber."

"Das tu ich. Mit dir immer. Ich mag die Gespräche. Es ist interessant und lässt mich auch tief blicken. Du zeigst mir eine neue Welt."

"Danke." Er lächelte zufrieden.

"Magst du das? Wenn ich so bin. Ich mein, das Daddy Ding."

"Ja. Na ja, ich weiß nicht, ob dies auch unter Freunden gibt. Ich will ja keine Spielbeziehung. Du bist mehr als das. Aber trotzdem mag ich dieses ... Spiel. Ich kenne es halt nur unter Paaren, die ihre Rolle haben. Aber unter Freunden?"

"Das ist keine Rolle. Eine Rolle spielt man. Man ist Little oder Daddy, weil man es ist. Das ist ein Charakterzug. Und es gibt auch Beziehung in BDSM ohne Sex. Ja, vielleicht geht das auch unter Freunden. Aber ob das Mason verstehen würde und vor allem Akzeptieren? Ich würde es momentan bezweifeln. Aber du brauchst ein Daddy, nicht wahr? Und ich glaube auch, dass dir Mason das nicht bieten kann. Du bist eh was besonderes. Nicht nur Little, oder nur Sub. Du bist beides. Eine süße Little-Sub. Aber das Sub ist eher was für Mason. Er zeigt dir gern, wer der Mann im Haus ist." Er musste dann lachen. Und schüttelte den Kopf.

"Mit ihm wirst du Spaß haben. Bist du sehr masochistisch veranlagt? Ich hoffe." Ich riss kurz erschrocken die Augen auf. Heißt es Mason ist ein sadistischer Dom? Ich schluckte dann bei den Gedanken, die mir durch den Kopf schossen.

Cody schien das zu bemerken und grinste mich von deiner Seite an.

"Keine Sorge. Auch er hat Grenzen und passt sich gern der Dame unter ihm an."

"Du weißt aber viel ... sind Bettgeschichten eure Morgenlektüre? Alla, schau mal was ich mit der gemacht habe?" Ich sagte dies etwas zickig. Weil es komisch war, dass er so viel über Masons Vorlieben wusste.

"Ach, hab dich nicht so. Wir erzählen uns das nebenbei. Klingt auch falsch." Lachte er kurz und überlegte, wie er es anders ausdrücken könnte. Dann schaute er mich an. Weil ich ihn nach dem Satz mich etwas vorbeugte und ihn einen bösen Blick zuwarf.

"Ach ja, meinst du?!" Kam es sarkastisch aus meinem Mund. Er musste sich das Grinsen verkneifen, was mich nur noch wütender machte.

"Ich hoffe, ihr behaltet das aber für euch! Und wenn, will ich wissen, ob ihr auch über mich sprecht!"

"Ach, bis dahin ist noch viel Zeit. Aber wenn er dich Mal ranlässt, gerne." Stichelte er mich.

"Das brauchst du bei mir gar nicht probieren. Ich steig da nicht drauf ein. Ich kann mich nämlich auch ohne Mann, auf vielerlei Arten vergnügen. Und nicht nur mit der rechten Hand."

"Stimmt ja ... bist nicht Mason. Muss mich dran gewöhnen, dass meine Kleine schlagfertig ist." Zwinkerte er mir zu.

"Kannst du einfach fahren?"

"Ach! Jetzt bin ich Madam nicht mehr gut genug? Vorhin fandest du unsere Gespräche noch höchst interessant."

"Tja, Zeiten ändern sich." Dabei streckte ich ihm die Zunge raus. Pass auf das ich dich nicht hier und jetzt übers Knie lege."

"Und wieder diese leeren Versprechungen. Ich dachte, du willst mich bestrafen, nicht beglücken." Aber das war ein Fehler. Denn er kannte mein Schwachpunkt.

Er hielt an und lehnte sich zu mir. Ich schaute ihn erst ziemlich gelassen an, aber sein Blick gefiel mir gar nicht. Ich rutschte ans Fenster er hinterher. So, dass er ganz nah war. Ich hielt den Atem an. Denn so nah war er noch nicht und er war verdammt nah. Ich konnte sein Atem auf meiner Haut spüren. Mein Herz klopfte. Als er noch näher kam und ich den Kopf wegdrehte, spürte ich seine Nase, wie sie über mein Hals glitt. Und dann küsste er diesen kurz.

"Game Over!" Flüsterte er mir dann ins Ohr. Er erfasse mein Kinn und drehte mein Gesicht wieder zu sich.

"Ich weiß, wie schüchtern und nervös du bist." Grinste er. Ja, leider ist das eine Schwäche. Und genau diese nutze er aus. Ich kann halt nicht anders. Vor allem bei Männern wie ihn.

"Ich hoffe, ich bin nicht zu weit gegangen. Sei froh das ich dich nicht geküsst habe, aber es sollte ja eine Strafe sein." Er fand es wohl sehr lustig. Ich in dem Moment eher weniger. Da ich immer an Mason dachte und es mir dann doch manchmal zu viel war. Als würde ich hin betrügen.

Different Faces Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu