Different Faces

28.

"Besser ist, wir klären alles und fangen noch mal an. Können wir zu dir gehen?" Ich nickte nur, vollkommen durcheinander. Er nahm meine Hand und zog mich mit zu mir.

Oben setzte er sich auf die Couch und wollte, dass ich dasselbe tu. Er holte kurz sein Handy raus und tippte was. Dann vibrierte es komischerweise bei mir. Ich wunderte mich, da die Nachricht angeblich von Savior war. Dann zählte ich eins und eins zusammen und wusste, wer vor mir saß. Denn nur Savior und Cody haben meine Nummer.

"Du!" Mehr schaffte ich nicht hervorzubringen. Ich war geschockt. Er war von Anfang an immer da. Jetzt weiß ich auch warum er immer um bestimmte Zeiten On oder Off war. Jetzt weiß ich, warum Cody so reagierte und warum er wusste, was ich von ihm wollte.

"Er hat dir geschrieben, nicht wahr?" Fragte ich. Er nickte und lächelte.

"Warum hast du nichts gesagt?"

"Na ja ... ich ..." Er schien nicht zu wissen, wie er es mir sagen soll. Er strich sich durchs Haar und legte kurz den Kopf in den Nacken.

"Die Antwort wird dir vielleicht nicht gefallen." Fügte er hinzu, nachdem er mich wieder anschaute.

"Ich wollte wissen, ob du es ernst meinst. Was du sagst. Ob du über mich sprichst. Mit anderen flirtest. Aber dann ... dann fand ich es unangebracht. Wenn ich schon von Vertrauen rede, sollte ich es auch haben, dachte ich mir. Aber ... ich konnte nicht. Wir kannten uns noch nicht so lang. Tun wir immer noch nicht ... es tut mir leid. Aber ich fand es interessant, dass du auch an Savior interessiert warst, obwohl er nicht wirklich mit dir sprach."

"Ich hätte ahnen müssen, dass du das bist. Die Art und wie ruhig du warst. Die Stimme kam mir auch kurz bekannt vor. Warte ... deswegen hast du nichts gesagt, stimmts?"

"Richtig."

"Deswegen hat er so reagiert ..." Sprach ich eher zu mir selbst. Ich musste an seine Reaktion denken, als ich ihn die Straße nannte und das mein Nachbar der geheimnisvolle Verehrer ist.

"Mh?"

"Ach nichts."

"Ok. Können wir das vergessen? Ich meine, es wäre ok, wenn du ..." Ich umarmte ihn. Er war wohl überrascht über meine Reaktion. Aber was ich sagte, meinte ich auch so.

"Ich gehöre dir." Sprach ich sanft. Er legte auch ein Arm um mich. War aber wohl noch unsicher. Ich kletterte dann auf seinen Schoß. Mit Körperkontakt hatte ich ja nie Probleme bei ihn.

"Sei froh, dass ich mich nicht mehr für Savior interessiert habe." Dann schaute ich ihn kurz an und grinste.

"Aber jetzt wo ich so überlege ..."

"Ach sei ruhig." Er schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an und wusste, worauf ich hinaus wollte. Ich wollte ihn mit seinem eigenen Gamertag ärgern.

"Was ist? Eifersüchtig?" Er packte mich dann und schmiss mich über seine Schulter.

"Pass auf, dass ich dir nicht den Arsch versohle." Ich musste lachen und gleichzeitig zappelte ich und schimpfte zwischendurch, dass er mich runter lassen soll. Ich bekam vom gleichzeitigen lachen, schimpfen und strampeln kaum noch Luft. Ich gab dann auf.

"Bist du wieder artig?"

"Ja Sir." Er ließ mich dann runter und schaute mich mit einem hochgezogenen Mundwinkel an.

"Bist du auf Cody auch ...? Ich meine ..."

"Nein. Da er eh nichts für dich wäre."

"Wieso so sicher?"

"Sollte ich mir doch Sorgen machen?"

Ich grinste ihn frech entgegen.

"Du versuchst echt, eine Strafe zu erhalten, oder warum willst du mich reizen?"

"Ich weiß nicht." Und das war nicht mal gelogen. Verlegen blickte ich auf den Boden. Ich spielte an meinen Haaren rum und wusste darauf nichts zu sagen. Ich wusste nicht, ob ich das wollte. Ich fand es aber toll, ihn zu necken. Seine Reaktionen zu sehen. Wollte auch irgendwie, das er eifersüchtig ist.

"Willst du ihn nicht schreiben? Er kann ruhig vorbei kommen. Und heute Abend könnt ihr mich ja bei der Arbeit besuchen."

"Darf ich?"

"Natürlich. Sonst hätte ich es nicht gerade erlaubt." Ich nahm etwas unsicher mit dem Blick zu ihm mein Handy und fing an Coby zu schreiben.

"Sag Mal. Er schien wirklichen Respekt vor dir zu haben. Er wollte erst das wir reden, bevor er in meine Wohnung tritt."

"Mh. Das hätte ich ihn auch geraten. Das er sich benimmt." Irgendwie glaubte ich nicht ganz dran, dass er überhaupt nicht eifersüchtig ist. Da war so ein winziger Unterton, der auf was anderes Schließen ließ.

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Nachdem Mason wieder weg war. Und ich auch Cody wartete, wurde ich irgendwie nervös. Wie soll ich mich ihn gegenüber benehmen? Soll, beziehungsweise darf ich ihn umarmen? Was wäre angebracht? Dann klingelte es und riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaute wieder und sah Coby. Ich machte ihn auf und zappelte nervös an der Tür hin und her.

"Da bin ich wieder. Und jetzt darf ich ..." Er umarmte mich einfach und hob mich dabei leicht an.

"Du bist ja ein echtes Fliegengewicht." Lachte er und ließ mich runter.

Wow! Wieder war ich von ihm hin und weg. Ich sah auch jetzt erst, weil auf dem Bild fielen sie nicht auf, dass er echt viele Tattoos hat. Er hatte ein kurzärmeliges Shirt an. Seine Arme waren komplett frei und gaben eine Menge Muskeln zum Vorschein. Auf dem Bild hatte er eine Uniform an, da sah man nichts. Aber jetzt, bin ich echt überrascht, was für ein Mann unter der grünen Kutte steckte.

"Was ist?"

"Was?" Ich wurde von seiner Frage wieder in die Realität geschmissen.

"Du schaust so komisch. Stimmt was nicht?"

"Nein! Nein. Alles ok. Ich ... komm rein." Er lief dann an mir vorbei, in meinen kleinen Flur und wartete. Ich schloss die Tür und führte ihn ins Wohnzimmer.

"Gemütlich hast du es."

"Danke." Mehr brachte ich nicht hervor.

Er kam dann ein Stück näher was mir kurz erschrak.

"Süß. Du bist ja schüchtern."

Ja. Das sagte ich ihn sogar. Über Headset ist das was anderes, als ein Mann vor sich stehen zu haben. Und dann noch so ein Heißen Soldaten der mir den Atem raubt. Da werde ich nun mal nervös.

"Keine Sorge. Ich sagte ja, ich mache nichts, was du nicht willst. Du entscheidest." Er lächelte mich an. Mehr als verlegen ihn auch ein kleines Lächeln zu schenken fiel mir aber in dem Augenblick nicht ein.