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Zuhause angekommen, parkte er sein Schwarzen Mercedes vor meiner Haustür und lud seine Sachen aus, nachdem er mir aus den Wagen geholfen hatte.

Ich musste noch viel über ihn nachdenken. Was er mir erzählte. Was er wohl alles erlebt hatte. Als ich an ihn vorbeilaufen wollte, ohne ihn auch nur ein Blick zu würdigen, zog er mich an sich, so das ich mit dem Rücken an ihn gedrückt wurde. Er legte meine Haare zu Seite und legte seine Stirn auf meine Schulter.

" Was an den was ich sagte, betrübt dich?"

"Du bist im Grunde allein. Hattest nie eine Mutter, oder generell Eltern ... du scheinst wohl viel durchgemacht zu haben. Da ist bestimmt mehr. Warum bist du dann so ... Lebensfroh? Prägt das nicht einen Menschen?"

"Jeder geht anders mit um. Es hat mich geprägt. Vielleicht bin ich ... nein, deswegen bin ich so, wie ich bin." Dann gab er mir einen kurzen Kuss auf die Wange und drehte mich dann um.

"Lass es erst mal gut sein. Irgendwann wirst du alles erfahren. Zuerst musst du lernen, dass Leben mehr zu genießen. Denke nicht zu oft und viel nach. Das ist verschwendete Zeit. Die Zukunft ist geschehen, in der Gegenwart sollte man leben, um die Zukunft genießen zu können." Ich musste über diese Worte lächeln. Ich umarmte ihn. Er hat mich wirklich ein wenig beruhigt mit seinen Worten.

"Ich Klingel Mason Mal an. Bin gespannt, ob er fertig ist." Er klang genervt und schüttelte auch den Kopf beim Wählen. Ein kurzer Blick ging auch in die Richtung deren Wohnung.

"Ah! Wir sind da. Seit ihr schon wieder zurück?" Sprach er ins Telefon. Aber die Antwort gefiel ihm wohl nicht.

"Dann lass ihn am besten da! Er soll es lernen." Dann sprach Mason wieder was ins Telefon. Was ihm wieder nicht passte. Er schnaufte kurz, aber gab wohl nach.

"Ja, ich komme." Genervt legte er auf.

"Ich muss dich doch kurz alleine lassen." Dann überlegte er kurz und grinste.

"Ach. Du kommst mit. Egal was die beiden sagen. Du sollst sie richtig kennenlernen. Da gehört das wohl dazu, da Kay es einfach nicht rafft!" Er wollte, dass ich einsteige und ich tat dies auch. Ich fragte nicht nach und ließ es einfach auf mich zukommen.

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Als wir vor dem Polizeirevier hielten, war ich etwas verwirrt. Was wollten wir hier? Hat Kaylin wieder Ärger? Mason konnte ich mir kaum vorstellen.

Cody tippte was auf seinem Handy und kurz darauf kam Mason raus.

"Danke."

"Ja ja. Ich hätte ihm nicht geholfen."

"Er war schon mal im Knast. Noch mal muss nicht sein."

"Aber du bist nicht für ihn verantwortlich! Er sollte ein Vorbild sein!" Schimpfte Cody.

"Er ist mein Bruder!"

"Vielleicht vom Blut, aber nicht vom Seelischen her. Er hat dich auch schon ein paar Mal mit in die Pfanne gehauen. Es reicht! Du musst nicht enden wie er!" Darauf kam von Mason keine Antwort mehr. Ich sah bloß, das er die Fäuste ballte. Aber dann sagte Cody, was ihm wohl die Sicherungen durchbrennen lässt.

"Du kannst ja nicht mal sie schützen und dann sitzt er gemütlich neben uns ..." Aber bevor er aussprach, bekam Cody die Antwort. Mit Wucht schlug er Cody ins Gesicht. Er taumelte, fiel aber nicht um.

"So! Das war für heute genug. Überlege, was dir wichtiger ist. Dein Leben, wahre Freunde ... Liebe ..." Beim Letzten schaute er zu mir.

"Oder dein Bruder, der dich irgendwann noch zerstören wird. Du bist ihm rein gar nichts schuldig!" Ich stand einfach da. Perplex. Und Tränen in den Augen. Es machte mir irgendwie Angst. Mason sah das und wollte zu mir. Ich wich ein Stück zurück im ersten Moment und legte die Hand gegen seine Brust. Dann, als er mich anschaute. So beschämend, betrübt und gleichzeitig etwas erschüttert über meine Reaktion.

"Es tut mir leid." Flüsterte er. Ich ging näher. Langsam. Wollte ihn in die Augen schauen. Aber er blickte auf den Boden. Als ich die zweite Hand auf seine Brust legte, schaute er mir endlich in die Augen. Und versuchte mich anzulächeln. Aber seine Augen verrieten was anderes.

"Ich weiß nicht, was los ist. Aber ich glaube, nachdem was Cody sagte ..."

"Nein. Du verstehst das nicht. Das tut keiner."

Ich löste mich von ihn, nachdem ich ihn einen kleinen Kuss gab.

"Überlege. Nimm dir Zeit. Ich werde warten." Ich ging zu Cody und er wollte, dass ich einsteige. Ich sah das er zwischen Wut und Trauer gefangen war. Nicht wusste, was er tun sollte. Aber er sollte erst mal mit sich selbst rangeln. Wenn er Hilfe sucht und Trost bräuchte, hätte er immer zwei Menschen, die für ihn da wären. Ich hoffe, er nutzt dies und schluckt nicht alles einfach runter.

"Er ist ein Idiot! Seit sieben Jahren rede ich ihn zu und er lernt einfach nicht dazu. Wenn auch du nicht schaffst, dann ist er vielleicht irgendwann verloren."

"Nein. Wir schaffen das." Er lächelte kurz, was ihm aber schnell verging."

"Und was solltest du da jetzt eigentlich tun? Wirklich geholfen haben wir nicht." Bemerkte ich.

"Kaution bezahlen und abholen. Soll er sehen, wie er an das Geld kommt."

"Fahr zurück!"

"Was?"

"Mach schon!"

"Vergiss es. Ich helfe ihn nicht!"

"Bitte Cody!." Er schnaufte genervt. Dann bremste er scharf und schaute mich an.

"Wie willst du da helfen? Es ist viel Geld."

"Vertrau mir." Er schaute mich eindringlich an. Als ob er die Antwort in meinen Augen suchen würde.

"Na gut Kleine. Dann werden wir diesen Dreckskerl da Mal rausholen."

Er fuhr tatsächlich zurück. Ich spazierte in die Station und legte meine Karte auf den Tisch.

"Geht das auch ohne Bargeld? Will den Idioten dahinten mit nehmen."

Der Polizist guckte mich komisch an und zuckte mit den Schultern.

"Haben deine Eltern dir erlaubt ihre Karte zu nutzen?" Grinste er dämlich.

"Ich bin alt genug, um selbst zu entscheiden, wann ich meine Karte nutze. Bloß weil sie Zuhause Problemen mit ihrer Frau haben, müssen sie das nicht an mir auslassen und jetzt bitte den da einmal zum Mitnehmen!"

Er schaute erschrocken, nahm die Karte und verschwand kurz. Nach circa zehn Minuten kam er wieder.

"Und hat ihnen meine Bank das Gleiche gesagt? Oder warum trödeln sie so.

"Verzeihen sie Miss. Ja ... Ich meine alles erledigt. Sie können ihn mit nehmen, er soll aber diesmal pünktlich zum Verfahren erscheinen. Aber das nächste Mal ist er ..."

"Ja ja. Wir wissen Bescheid."

"Guten Tag Miss Barkley."

"Kay? Kommst du?" Er nickte verwirrt. Kam aber auf mich zu und schaute zwischen mir und den anderen beiden hin und her.

Sie zuckten nur mit den Schultern.

"Was ist?"

"Woher ...? Ach. Ich will es gar nicht wissen. Danke. Ich schulde dir was."

"Ja, das tust du!" Dann liefen wir vier zu Codys Auto und fuhren nach Hause. Dass ich reich war, wusste noch keiner und sollte so bleiben.

Different Faces Where stories live. Discover now