Chapter 51

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Es war der Tag des Rituals. Klaus war unterwegs und bereitete irgendetwas vor und Kat und ich hatten es bis heute geschafft, das Eisenkraut, das wir täglich zu uns nahmen, zu verstecken. Wir hatten es sogar geschafft, Klaus davon zu überzeugen, nicht einen von uns während des Rituals zu opfern. Er hatte so viel Spaß daran gefunden, uns gelegentlich zu verletzen, dass er darauf noch nicht verzichten wollte. Stattdessen würde er Caroline töten, die würde eh keiner vermissen. Es schien so, als hätten Kat und ich trotz der Situation, in der wir waren, ziemlich viel Glück.

Das größte Problem, das wir im Moment hatten, war der Mangel an Blut. Wir hatten alle Vorräte auf und solange Klaus von den Einwohnern von Mystic Falls trank, bekamen wir auch keinen Nachschub.

"Was denkst du, wird Klaus nach dem Ritual noch hier bleiben?", fragte ich meine Freundin gerade nachdenklich, um mich ein wenig vom Hunger abzulenken. Wir wussten, dass meine Brüder und Elijah noch immer versuchten, Klaus umzubringen, aber wir gingen beide nicht davon aus, dass sie das auch erreichen würden. Kat tippte darauf, dass Elijah einen Rückzieher machen würde, weil er es nicht übers Herz brachte, seinen Bruder zu ermorden.

"Ich denke nicht. Er wird sicher testen wollen, was er als Hybrid alles machen kann. Wieso?"

"Wenn er von hier verschwindet und uns mitnimmt, können wir die Wohnung verlassen. Wir müssen vorbereitet sein, wenn-"

Ich verstummte, als ich Schritte von draußen hörte. Sofort rannte ich mit Kat zur Tür, die gerade von Alaric geöffnet wurde.

"Komm doch rein, Damon", meinte er und war direkt danach auch schon wieder verschwunden. Das beachtete ich aber kaum, weil mein Bruder gerade gelassen in Klaus' Wohnung spazierte.

"Damon? Was machst du hier?", fragte ich und sah nervös nach draußen in den Flur. Klaus durfte ihn hier auf keinen Fall erwischen.

"Erinnert ihr euch an das Eisenkraut, das ich euch gegeben habe? Ihr schuldet mir noch einen Gefallen. Und den würde ich jetzt gerne einlösen."

"Was willst du?" Ich würde ihm eh helfen, auch ohne Gefallen. Ob er das überhaupt wusste? Vermutlich nicht.

"Ich will wissen, wo Klaus seinen Werwolf versteckt hält."

"Nein." Ich war selbst erschrocken davon, wie schnell diese Antwort von mir kam, aber ich sah meinem Zwilling fest in die Augen. "Da solltest du dich nicht einmischen. Du darfst Klaus nicht noch weiter provozieren. Von mir wirst du kein Wort erfahren."

Damon zuckte nur mit den Schultern und sah abwartend zu Kat, aber auch die schüttelte den Kopf. "Sie hat recht, Damon. Wenn wir dir sagen, wo Tyler ist, wird dich das umbringen. Das kommt nicht infrage."

"Ach, jetzt plötzlich ist es für dich wichtig, ob ich lebe oder nicht? Du solltest dich doch freuen. Wenn ich Klaus seinen Werwolf wegnehme, verlängert das dein Leben noch mal um einen Monat."

"Damon, sie ist nicht das Vampiropfer", seufzte ich leise. "Wir beide sind es nicht. Er hat Caroline. Kat und ich werden heute Nacht nicht sterben. Aber du wirst es, wenn wir dir erzählen, wo Tyler ist."

Mein Bruder ignorierte mich weiter und sah nur zu Kat. "Was ist, wenn ich dir sage, dass Elena Vampirblut im Körper hat? Wenn sie heute stirbt, kommt sie unsterblich wieder zurück. Wie gefällt dir der Gedanke, für den Rest der Ewigkeit mit ihr konkurrieren zu müssen, um Stefans Herz zu gewinnen?"

"Ich denke, damit kann ich ganz gut leben", antwortete sie nur und grinste mich leicht an. Ich gab mir Mühe, nicht verlegen zu gucken, damit Damon nichts bemerkte. Meine Beziehung mit Kat war wirklich nichts, wovon ich meinem Bruder jetzt erzählen wollte.

"Emily, ich bitte dich", wandte sich Damon wieder an mich. "Ich habe einen Fehler gemacht und den muss ich jetzt irgendwie wieder geradebiegen. Elena würde mir sonst nie verzeihen. Bitte, wenn du mir nicht verrätst, wo er Tyler versteckt hält, bleibt mir nichts anderes übrig als Klaus persönlich herauszufordern. Du weißt, dass ich das tun würde."

Leise seufzte ich auf. Er hatte recht, das wusste ich. Wenn er Tyler befreite, könnte er zumindest noch vor Klaus davonlaufen. Wenn er ihn angriff, würde er hingegen sofort sterben. Er konnte so stur sein, er würde alles tun, damit Elena ihn mag. "Sie sind in der Gruft. Caroline und Tyler sind beide in der Gruft."

"Ich wusste, ich könnte mich auf dich verlassen", meinte er noch und verschwand dann mit Vampirgeschwindigkeit.

"Manchmal hasse ich meinen Bruder dafür, dass er immer so etwas Dummes tun muss", murmelte ich und ging zurück in die Küche.

"Du bist doch selbst nicht viel besser, immerhin bist du nur bei Klaus gefangen, weil du mich nicht allein lassen wolltest", antwortete Kat grinsend und ignorierte den bösen Blick, den ich ihr zuwarf. "Willst du auch einen Kaffee?"

Wir waren gerade dabei, diesen Kaffee zu trinken, um besser mit dem Hunger klarzukommen, als Klaus wiederkam. Mittlerweile hatte ich mich schon fast an seine Anwesenheit gewöhnt. Zumindest fing ich nicht mehr unkontrolliert zu zittern an, wenn er mich nur einmal ansah. Heute jedoch war die Sache anders. Sobald er die Wohnung betrat, blieb er stehen und atmete tief durch, nur um im nächsten Augenblick direkt vor Kat und mir zu stehen und uns am Hals hochzuheben.

"Was habt ihr gemacht?", knurrte er leise. Er musste Damon gerochen haben. Oder er hatte gespürt, wie angespannt wir waren. Was auch immer es war, er hatte uns erwischt.

"Kaffee, wir haben Kafee gemacht", antwortete Kat und rang neben mir nach Luft. Ich sah, wie Klaus' Pupillen sich verengten, als er sie manipulierte und seine Frage wiederholte, aber Kats Antwort blieb die gleiche. Gut, dass wir das Eisenkraut hatten.

Erleichtert atmete ich auf, als er uns endlich wieder losließ und schnappte nach Luft. So viel zum Thema ich zittere nicht mehr, wenn er mich ansieht. Instinktiv wollte ich ein wenig vor ihm zurückweichen und am liebsten ganz das Zimmer verlassen, aber er hielt uns auf.

"Wartet. Ich will euren Tageslichtschmuck." Sofort schlug mein Herz vor Angst wieder schneller und ich reichte ihm widerwillig meinen Ring, bevor er uns wieder manipulierte. "Gut. Und jetzt geht ihr zum Fenster und stellt euch ins Sonnenlicht."

"Was? Wir werden verbrennen!", rief Kat erschrocken.

"Ich weiß." Grinsend beobachtete er uns und mir wurde klar, was er machte. Er ahnte, dass wir irgendwie einen Weg gefunden hatten, seine Manipulation zu umgehen. Er würde uns nicht sterben lassen. Er wollte nur sehen, ob er uns noch manipulieren konnte.

Ein kurzer Blick zu Kat sagte mir, dass sie zu dem gleichen Schluss gekommen war. Jetzt würde sich zeigen, wie groß unsere Selbstbeherrschung war. Wir mussten es nur lange genug aushalten, um Klaus zu überzeugen. In der Hoffnung, dass wir dabei nicht aus Versehen sterben würden.

In eigener Sache: Ich denke darüber nach, nächste Woche Samstag eine Lesenacht zu veranstalten. Ich werde dann den ganzen Abend schreiben und etwa alle halbe Stunde updaten. Das werde ich aber vermutlich nur durchhalten können, wenn ein paar Leute diese neuen Kapitel auch lesen und mir am besten Feedback geben. Würde an so einer Lesenacht Interesse bestehen? Danke für eure Antwort :)

Mysteries - The Story of Emily SalvatoreWhere stories live. Discover now