Chapter 8

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Beinahe zeitgleich fingen Damon und ich an, zu lachen und auch Stefan konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Na, das will ich doch auch hoffen.", meinte er.

„Was? Liebst du sie etwa auch?", fragte Elena schockiert.

„Natürlich. Sie ist schließlich meine Schwester."

„Sie ist... deine was?!" Bei ihrem erschrockenen Gesicht musste ich noch lauter lachen. Es kam selten vor, dass man das Ebenbild meiner besten Freundin so erschrocken sah.

„Unsere Schwester.", antwortete Damon. „Meine Zwillingsschwester, um genau zu sein."

„Aber, das bedeutet ja..."

„Dass ich sie beide liebe, ganz genau."

„Wieso hast du mir das nicht gleich gesagt? Du miese...", schrie sie mich wütend an und sofort stand Damon vor mir. Wie früher, dachte ich und lächelte.

„Elena, du weißt, du bedeutest mir viel, aber wenn du meine Schwester beleidigst, bekommst du es mit mir zu tun." Ich liebte diese beschützende Seite an ihm einfach so sehr. Auch wenn sie manchmal ziemlich nervig sein konnte, sie war einfach ein Teil von ihm, der mir immer wieder zeigte, wie viel ich ihm bedeutete.

Dennoch wusste ich nach gestern Abend auch, dass mein Zwilling sie wirklich liebte und ich könnte es mir nie verzeihen, wenn er nur wegen mir etwas Unüberlegtes tun würde. Ich konnte Elena zwar jetzt schon nicht leiden, aber ich wollte auch nicht, dass Damon unglücklich war, also legte ich sanft eine Hand auf seinen Arm, um ihn zu beruhigen.

Geschickt wechselte Stefan das Thema: „Als Katherine gerade hier war, meinte sie, dass sie immerhin einen von uns reinlegen konnte. Weißt du, was das bedeuten soll, Damon?"

Oh. Stimmt ja. Damon hatte Kat geküsst, in dem Glauben, sie sei Elena. Das würde Stefan nicht gefallen.

„Ja, das weiß ich. Ich habe sie auch schon getroffen."

„Und?"

„Naja, was soll ich sagen? Sie hat so getan, als wäre sie Elena und ich bin darauf reingefallen."

„Was ist passiert?" Stefan zog die Augenbrauen zusammen, ein Zeichen, dass er sich schon denken konnte, was geschehen war.

„Wir haben uns geküsst.", antwortete Damon ehrlich und ich schlug mir gedanklich vor die Stirn. Anscheinend konnte ich schon an meinem ersten Tag, den ich mit meinen Brüdern vereint war, schon den ersten Streit schlichten.

„Geküsst? Was meinst du damit?"

„Weißt du, küssen... Das ist, wenn sich zwei Lippen berühren, in etwa so..."

Damon zog einen Kussmund und Stefan verlor endgültig die Geduld. Er wurde nicht oft wütend, aber wenn er es war, war es fast so schlimm wie damals bei unserem Vater. In solchen Momenten hatte sogar ich schon früher Angst vor ihm, und das, obwohl ich acht Jahre älter war als er. Jetzt rannte er mit übermenschlicher Geschwindigkeit auf Damon zu und ich versuchte, mich noch vor ihn zu stellen. Doch in seiner Wut schubste er mich mühelos beiseite und wollte nach Damon greifen, der jedoch schon am anderen Ende des Raumes stand. Als er jetzt jedoch sah, dass ich auf dem Boden lag und das wegen Stefan, wurde er sofort wütend und stürmte auf ihn zu. Die beiden kämpften kurz, aber heftig, und sobald ich mich wieder aufgerichtet hatte, standen sie schon wieder an unterschiedlichen Ecken des Raumes.

Stefan wollte wieder Damon angreifen, doch Elena stellte sich zwischen die beiden. „Stefan, er hat doch nicht mich geküsst, sondern Katherine. Ich würde so etwas niemals tun." Bei ihren letzten Worten sah sie Damon bedeutend an und auch wenn er es gut verbarg, bemerkte ich, wie traurig ihn diese Erkenntnis machte. Sofort war ich bei ihm und stellte mich einfach nur neben ihn, als Zeichen, dass er nicht alleine war.

„Wir müssen John fragen, was Katherine von ihm wollte.", verkündete Elena.

„Er ignoriert uns.", merkte Damon an, doch Stefan schlug sich sofort auf die Seite der kleinen Doppelgängerin.

„Wir gehen ins Krankenhaus."

„Dann gehe ich wohl zu Carol. Wichtiges Gründerrattreffen.", meinte Damon und ich fragte ihn sofort, ob ich mitkommen könnte. „Natürlich, ich muss doch noch offiziell meine lang verschollene Zwillingsschwester vorstellen."

Kurze Zeit später saß ich auch schon bei ihm im Auto auf den Weg zu... Ja, wohin eigentlich?

„Damon?"

„Hm?"

„Wo fahren wir eigentlich hin?"

„Das habe ich doch schon gesagt, zum Gründerrattreffen."

„Ja, ich weiß, aber wieso? Ich meine, der Gründerrat war doch früher dazu da, die Vampire aus der Stadt zu vertreiben, aber was macht man da heute?"

„Genau dasselbe."

„Und du bist da drin?", fragte ich ungläubig.

„Jap."

„Ich denke nicht, dass sie wissen, dass du..."

„Natürlich nicht!"

„Also bist du ein Vampir, der regelmäßig auf Ratssitzungen geht, in denen über die Vernichtung der Vampire diskutiert wird?", fragte ich nochmals nach.

„Ganz genau."

„Wow, das nenne ich mal eine Tarnung. Wie hast du das nur geschafft?"

„Ich habe mich mit der Polizeichefin angefreundet und ihr das Leben gerettet, indem ich einen Vampir getötet habe. Außerdem haben sie früher noch geglaubt, dass Vampire nur nachtaktiv sein können, damit wurde ich als Vampir sofort ausgeschlossen. Wir sind da."

Ich stieg aus und begutachtete das große Haus. Ich kannte es bereits, denn ich war schon gestern hier gewesen. „Die Treffen finden im Lockwood-Anwesen statt?"

Mysteries - The Story of Emily SalvatoreDove le storie prendono vita. Scoprilo ora