Chapter 34

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Stöhnend richtete sich Damon neben mir auf und kurz darauf schoss Liz auch auf ihn. Mein Bruder schrie leise auf, aber ich verdrehte nur die Augen.

„Stell dich nicht so an, Damon, es ist nicht das erste Mal, dass jemand auf dich schießt. Und ehrlich gesagt hast du es verdient.", meinte ich genervt und er sah mich fassungslos an.

„Wie viele von euch gibt es in Mystic Falls?", fragte der Sheriff und schoss wieder auf meinen Bruder, als keiner von uns antwortete.

„Ich werde euch jetzt sagen, wie das hier läuft: Ich stelle eine Frage und ihr antwortet, oder..." Sie beendete ihren Satz nicht und schoss stattdessen eine weitere Kugel ab, dieses Mal in mein Bein.

Leise knurrte ich auf und zog die Kugel wieder raus. Ich war gerade wirklich froh, dass ich mich im Laufe der Jahre daran gewöhnt hatte, verletzt zu werden. Ich sah jetzt wenigstens nicht so jämmerlich aus wie meine beiden Brüder. Stefan war schließlich immer noch nicht wieder aufgewacht und das nur wegen seiner dämlichen Tierblutdiät.

„Ich habe das schon verstanden. Aber mir ist das ehrlich gesagt ziemlich egal, ich bleibe hier eh nicht lange.", antwortete ich provozierend.

„Wie konntet ihr in der Sonne laufen?", stellte Liz nur ihre nächste Frage und ich schloss gelangweilt meine Augen. Hoffentlich würde Mason sich wenigstens beeilen, wenn er mich doch angeblich retten wollte. Vielleicht habe ich ja sogar Glück und er ruft Katherine an, ihr vertraue ich wenigstens noch.

„Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor.", antwortete ich also einfach auf die Frage vom Sheriff. Was hatte ich jetzt auch gerade Besseres zu tun?

„Wie viele Menschen habt ihr schon getötet?"

„Niemanden. Mystic Falls ist ziemlich langweilig was das angeht, immer wird man aufgehalten." Als Belohnung für diese Antwort erhielt ich gleich die nächste Holzkugel, die dieses Mal in meinen Bauch ging. „Autsch, das war jetzt aber gar nicht nett. Dann ist man einmal ehrlich...", knurrte ich wütend und versuchte, die Kugel wieder rauszuziehen. Langsam bemerkte ich allerdings, dass es mich doch ziemlich schwächt, andauernd angeschossen zu werden, also hielt ich jetzt mal lieber die Klappe.

Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich wieder an die Wand und hörte von draußen, wie irgendjemand k.o. geschlagen wurde. Sofort breitete sich ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen aus, das klang sehr verdächtig nach meiner Rettung. Mein Lächeln verging mir aber sofort wieder, als ich plötzlich Liz Stimme hörte, die ihren beiden übergewichtigen Polizeikollegen befahl, meine Brüder zu töten, während sie sich um mich kümmern wollte. Angeblich hätten wir keine sinnvollen Informationen mehr für sie, also laberte sie irgendetwas mit Pfahl ins Herz und anzünden. Okay, meine Rettung könnte sich ruhig jetzt mal ein wenig beeilen.

Die drei schlossen gleichzeitig die Gitter vor uns auf und ich machte mich schon einmal bereit, loszuspringen, sobald Liz nah genug wäre, als plötzlich jemand hinter dem Polizisten auftauchte und ihn mit einem Biss in den Hals tötete. Ich konnte nicht wirklich erkennen, wer das war, nur die blonden Locken... Moment, blonde Locken? Das ist nicht Katherine und definitiv nicht Mason. Die einzige blonde Vampirin, die ich kannte, war diese kleine Caroline. Oh, dann war das wohl doch nicht meine Rettung, sondern eher die von Stefan. Damon und ich wollten die Kleine schließlich schon umbringen.

Kurze Zeit später war auch der zweite Polizist tot und Liz erstarrte, als sie hinter dem blutverschmierten Vampirgesicht ihre Tochter erkannte. Ja, das war jetzt mit Sicherheit ziemlich scheiße für sie.

„Hey, Mom.", begrüßte Caroline ihre Mutter lächelnd und ich wartete eigentlich nur noch darauf, dass diese gleich in Ohnmacht fallen würde. Stattdessen ließ sie ihre Waffe fallen und ich beschloss, mich um wichtigere Dinge zu kümmern. Wie zum Beispiel diese Holzkugeln, die nach meinem Geschmack viel zu nah an meinem Herzen waren.

Als ich mich um dieses Problem gekümmert hatte und feststellte, dass ich mit meinen Brüdern, Blondie und Mom, sowie der kleinen Doppelgängerin, wo auch immer die plötzlich herkam, alleine war, richtete ich mich auf und zwinkerte Caroline kurz zu. „Danke fürs Retten, Blondie.", grinste ich leicht und verschwand dann mit Vampirspeed nach draußen. Ich hatte weder Lust, mich um das Drama mit dem Sheriff noch mit dem meiner Brüder zu kümmern, also war es wohl die beste Idee, von ihr abzuhauen.

Draußen auf dem Waldboden fand ich jedoch einen bewusstlosen Mason, über den ich fast stolperte. Er war wohl derjenige gewesen, den Caroline k.o. geschlagen hatte. Als ich gerade wieder umdrehen wollte, um so zu tun, als hätte ich ihn nie gesehen, wachte er allerdings auf und sah sich orientierungslos um.

„Ich bin hier, du Vollidiot.", machte ich genervt auf mich aufmerksam, sodass er sich umdrehte und schwankend aufstand.

„Emily... Ich wollte dich doch noch... da rausholen.", murmelte er verwirrt.

„Tja, aber ich bin schon frei. Tada. Vielen Dank dafür.", antwortete ich ironisch und ich bemerkte, dass er jetzt anscheinend langsam wieder zu Verstand kam.

„Es- Es tut mir leid. Das war so nicht geplant... Ich hatte Liz extra gesagt, dass ich dich schon einmal getestet habe und dass du nur von Damon manipuliert wurdest, dich als seine Schwester auszugeben. Sie hätte nie herausgefunden, dass du auch einer von ihnen wärst.", entschuldigte Mase sich schuldbewusst.

„Was für ein schlauer Plan. Wenn er funktioniert hätte. Mal ganz davon abgesehen, dass du trotzdem das Leben meiner Familie beendet hättest. Es ist mir schon klar, dass du wütend bist und Rache willst. Das wollte ich ja auch. Aber ich hätte echt nicht erwartet, dass du dich auf Damons Niveau herunterlässt und versuchst, meine Brüder zu ermorden. Was dachtest du denn, was passieren würde? Dass du mir dein Beileid aussprichst und ich dir dann zu deinem Sieg gratuliere?", fragte ich spöttisch.

„Ich... ähm... Ich dachte eigentlich nur, dass... Du warst doch auch...", stotterte er.

„Ich kann dir sagen, was du dir gedacht hast, Mason: Gar nichts. Du hast gar nicht nachgedacht. Du bist genauso ein Idiot wie Damon.", sagte ich wütend und drehte mich dann um, bevor ich mit Vampirspeed verschwand. Wieso können sie sich nicht einmal so verhalten wie Erwachsene? Ich bin doch nicht ihr Babysitter!

Mysteries - The Story of Emily SalvatoreWhere stories live. Discover now