Mysteries - The Story of Emily Salvatore

Chapter 23

„Blutbad? Was ist hier los?"

Ich drehte mich um, als ich die Stimme von der kleinen Bennett hörte.

„Hi, Bonnie.", begrüßte ich sie freundlich, doch sie strafte mich nur mit einem bösen Blick, sodass mir sofort wieder einfiel, warum ich normalerweise nie freundlich zu Hexen war. Sie wussten es einfach nicht zu würdigen, von Emily mal abgesehen.

„Was ist hier... Oh mein Gott, wer ist das?!", fragte sie schockiert, als sie den leblosen Körper neben uns entdeckte.

„Ein Opfer deiner kleinen Freundin.", erklärte ich. „Caroline heißt sie, glaube ich."

„Caroline? Ein Vampir?! Du lügst doch! DU warst das!", schrie sie mich an, doch aus irgendeinem mir völlig unerklärlichem Grund verteidigte Elena mich: „Nein, Bonnie, sie hat Recht. Das war wirklich Care, Emily hatte damit nichts zu tun."

„Emily vielleicht nicht...", murmelte sie gedankenverloren und schrie auf, als Damon mit einer Schippe in der Hand wieder zu uns kam. „Aber er!"

Sie streckte die Hand aus und verpasste ihm einige Aneurysmen, sodass mein Zwilling sich den Kopf hielt und zu Boden ging, wo er stöhnend liegenblieb.

„Hör sofort auf damit!", schrie ich sie an. Sie versuchte, mir auch diese Schmerzen zuzufügen, doch zum Glück hatte eine befreundete Hexe Kat und mich schon im Voraus vor diesen höllischen Schmerzen geschützt. Plötzlich fing ein Schlauch an, irgendeine Flüssigkeit über ihn zu verteilen. Ich rannte sofort zu ihm und wollte ihn davon wegziehen, doch es war schon zu spät. Nach nur wenigen Augenblicken waren Damon und auch ich getränkt mit... Benzin? Das war gar nicht gut...

„Sie hatten nichts damit zu tun, dieses Mal nicht! Was hast du vor?", fragte Elena ihre beste Freundin ängstlich, als diese das Benzin mit ihren Hexenkräften entflammte und wir in kürzester Zeit in Feuer standen.

„Verstehst du nicht, Elena? Sie haben immer damit zu tun. Das hier hat alles angefangen, als Damon in die Stadt kam und seine Schwester folgte. Ich werde es jetzt beenden."

Ich versuchte, das Feuer auszutreten und keine Panik zu bekommen. Doch die schmerzerfüllten Schreie meines Zwillings, der sich vor lauter Qual nicht mehr bewegen konnte und das furchtbare Gefühl, bei lebendigem Leibe zu verbrennen waren verständlicherweise nicht gerade beruhigend.

Über Damons qualvollen Schreie und herzzerreißendes Wimmern hinweg rief ich Elena zu: „Halt sie auf! Ich hatte bisher immer gute Beziehungen zu ihren Vorfahren und die möchte ich ungern aufs Spiel setzen, aber wenn sie weiter versucht, meinen Bruder zu töten, wird sie schon bald die Möglichkeit bekommen, ihre Vorfahren auch endlich mal kennenzulernen. Und zwar auf der anderen Seite, also halte sie auf, bevor ich es tue!"

Sofort sprang Elena über das Feuer, das sie von Bonnie trennte und rüttelte sie am Arm. Sobald Bonnies Konzentration nachließ, verschwanden auch die Flammen und Damons Schmerzen. Vorsichtig kniete ich mich zu meinem Zwilling.

„Was hast du getan?", fragte Bonnie ihre beste Freundin vorwurfsvoll, doch ich blendete ihr Gespräch aus. Alles, was jetzt gerade zählte, war Damon.

Vorsichtig strich ich über seine verbrannte Haut. Sie begann schon langsam zu heilen, doch trotzdem konnte man teilweise immer noch bis auf das Fleisch sehen. Es sah grauenhaft aus und es zerbrach mir das Herz, wie er da so schutzlos am Boden lag. Schwach griff er nach meiner Hand, während seine andere mir einige Tränen wegstrich. Anscheinend hatte ich irgendwann angefangen zu weinen, ohne es zu bemerken. Der Anblick von meinem halbtoten Bruder nahm mich wohl ziemlich mit.

„Shh, alles ist gut. Du musst nicht weinen, du heilst schon wieder und danach bist du wieder genauso schön wie vorher."

Ich lachte unter Tränen und erwiderte: „Ich weine doch nicht wegen mir, du Idiot. Sei froh, dass du dich gerade nicht sehen kannst, du siehst grauenhaft aus."

„Das ist meine Schwester, so charmant wie immer."

„Ich mache mir doch nur Sorgen um dich."

„Eigentlich sollte ich mir um dich Sorgen machen, schließlich bin ich der Ältere."

Gespielt entrüstet schlug ich ihm ganz leicht auf den Arm, um seine fast verheilte Haut nicht wieder zu verletzen. „Dass du auch immer auf diese paar Minuten achten musst!"

„Trotzdem, was hast du dir nur dabei gedacht, zu mir zu gehen?! Nur wegen mir wärst du beinahe mit mir verbrannt."

„Das hätte ich nie zugelassen, Damon. Du bist mein Bruder und ich werde wohl kaum danebenstehen und zusehen, wie dich die Nachfahrin meiner guten Freundin bei lebendigem Leibe verbrennt. Das würdest du schließlich auch nicht."

„Stimmt. Danke, Emily. Trotzdem, tu das nie wieder! Ich will nicht, dass du dich nur wegen mir in Gefahr begibst."

„Na gut. Aber nur, wenn du aufhörst, dich in solche Situationen zu bringen."

„Ähm, ich will ja nicht stören, aber..."

Genervt drehte ich mich zu Elena um. „Dann tu es doch nicht."

Ich drehte mich wieder zu Damon um, doch der richtete sich schon auf und sah Elena an. „Was ist los, Elena?", fragte er besorgt. Besorgt?! Er ist gerade fast gestorben, weil ihn eine zugegeben sehr mächtige Hexe in Brand gesteckt hat und sorgte sich trotzdem nicht um sein eigenes Leben, sondern um Elena?! Diese Liebe war definitiv nicht gut für ihn, aber ich konnte da wohl auch nichts dran ändern. Leider.

„Also, einmal wollte ich fragen, was jetzt mit Carter passiert. Und dann habe ich noch eine Frage an dich, Emily."

„Ich kümmere mich um ihn. Beredet ihr nur euer Mädchenzeug.", verkündete Damon und richtete sich mit einem Stöhnen ganz auf.

„Denkst du wirklich, dass..."

„Ich bin schon längst geheilt, Emily, mach dir keine Sorgen, ja?" Dann fügte er noch leiser hinzu, sodass Elena uns nicht hören konnte: „Und bitte sei nicht allzu hart zu ihr, ja? Sie bedeutet mir wirklich sehr viel."

„Ich weiß. Versprochen.", seufzte ich, als er sich die Leiche über die Schulter warf und in den Wald ging, um sie zu vergraben, wie er ja eh schon vorhatte, als Bonnie uns so unhöflich unterbrochen hatte.

„Also, was gibt es?", fragte ich, als ich mir sicher sein konnte, dass Damon nicht gleich zusammenbrechen würde und ich mich zu Elena umdrehte.

„Ich... ich würde nur gerne wissen... Warum hasst du mich so sehr?"