Chapter 45

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Ich wusste nicht mehr, wie sich Damons Plan jetzt verändert hatte, aber eigentlich wollte ich das auch gar nicht wissen. Wenn irgendetwas schief ging, sollte es nicht so aussehen, als hätte ich gewusst, was Damon und seine Freunde vorgehabt hatten. Dementsprechend überrascht war ich, als Andie Elijah gerade eine Frage stellte und Alaric ihn plötzlich von hinten durch den Stuhl erdolchte.

"Okay, jetzt bin ich raus", meinte ich, während Damons Freundin neben mir aufschrie, und noch bevor Elijah ganz grau angelaufen war, war ich schon aus dem Haus verschwunden. Ich musste unbedingt zu Kat, schließlich musste ich ihr sagen, dass ihre Manipulation aufgehoben war.

"Kat! Komm raus!", rief ich schon von Weitem in die Gruft hinab. Nur kurz darauf wurde ich fast von ihr überrannt. Strahlend sah ich sie an. "Du hast es tatsächlich geschafft. Alaric hat Elijah erdolcht und du bist frei!"

"Nein, wir haben es geschafft", verbesserte sie mich grinsend und umarmte mich dann fest.

"Kat, Süße? Du siehst furchtbar aus", bemerkte ich grinsend, sodass sie sich lachend von mir löste. Es tat so gut, dieses Geräusch wieder zu hören, das brachte mich zum Strahlen.

"Ich war ja auch in eine Gruft eingesperrt, um da zu verrotten, was ist deine Ausrede?"

"Hey, mach mich ja nicht wütend! Immerhin kann ich dir ein warmes Bett und eine Dusche anbieten."

"Ja, das klingt fantastisch. Ich nehme alles zurück, du bist die beste Freundin, die ich mir wünschen kann."

Lachend gingen wir zurück zum Anwesen und ich schlich mich mit Kat hoch auf mein Zimmer.

"Ich würde wirklich gerne duschen", meinte sie, während sie sich schon ihr verdrecktes Kleid auszog. Ich gab mir Mühe, sie dabei nicht anzustarren und legte mich auf mein Bett, wo ich müde meine Augen schloss. "Meine Dusche ist gleich da drüben."

Als sie weder antwortete noch ins Bad ging, öffnete ich meine Augen wieder einen Spalt weit und sah zu ihr. "Was ist?"

"Ich würde zu gerne deinen Zwillingsbruder überraschen und ihn ein wenig ärgern. Darf ich?"

Seufzend verdrehte ich die Augen, nickte aber. Damon hatte sich schließlich in letzter Zeit nicht gerade vorbildlich verhalten. Und wenn Kat gerne einen dramatischen Auftritt haben wollte, würde ich ihr das nicht vorenthalten. Auch wenn es mich ein klein wenig störte. "Wenn es sein muss. Aber lass dir nicht zu lange Zeit, eigentlich wollte ich heute auch noch was von dir haben. Immerhin bist du gerade erst wieder frei. Es wäre schön, mal wieder mit dir reden zu können, ohne dabei deinen Gestank ignorieren zu müssen", neckte ich sie leicht grinsend.

"Ich beeile mich auch", lachte sie und ging dann ohne zu zögern in Damons Zimmer, um dort zu duschen.

Leicht grinsend hörte ich zu, wie mein Bruder sie kurz darauf entdeckte. Er hatte nicht gewusst, dass Elijahs Manipulation aufgehoben würde, wenn er ihn erdolchte. Das könnte daran liegen, dass Kat ihm erzählt hatte, sie würde dann für immer in der Gruft eingesperrt sein. Und ich hatte wohl vergessen, diese kleine Lüge aufzuklären.

Eigentlich sollte ich wohl wütend sein, dass Damon meine beste Freundin für den Rest der Ewigkeit in einer Gruft einsperren wollte, aber das konnte ich nicht. Was Kat betraf, hatten wir unterschiedliche Meinungen. Er wollte, dass sie litt, so wie er unter ihr gelitten hatte. Ich hatte beschlossen, dass ich mich da nicht mehr einmischen wollte. Was Kat und meine Brüder sich gegenseitig antaten, war nicht mein Problem. Ich würde jede Seite vor größerem Schaden schützen. Solange sie sich nicht endgültig umbrachten, war alles gut.

Langsam fielen mir wieder meine Augen zu, während Kat Damon erklärte, dass sie hier war, um ihm zu helfen. Damon glaubte ihr natürlich nicht, dabei sagte sie sogar ausnahmsweise mal die Wahrheit. Sie wollte frei von Klaus sein und solange wir hier niemanden als Unterstützung hatten, mussten wir wohl oder übel mit meinen Brüdern zusammenarbeiten.

Leider bedeutete das auch, dass wir die nächste Zeit damit verbringen würden, auf die kleine Doppelgängerin aufzupassen. Aber die Möglichkeit, dass wir es vielleicht schaffen könnten, Klaus umzubringen, war das wert. Nie wieder vor ihm auf der Flucht sein müssen. Der Gedanke gefiel mir.

Eigentlich wollte ich wach bleiben, bis Kat wiederkam. Schließlich hatte ich heute schon den ganzen Tag verschlafen. Aber Elijah schon wieder begegnen zu müssen, hatte mich aufgewühlt und als jetzt das Adrenalin langsam wieder nachlass, schlief ich doch ein. Ich dachte, ich würde hören, wie Kat wieder in mein Zimmer kam, war aber zu müde, um meine Augen noch einmal zu öffnen. Und als sie leise "Was würde ich nur ohne dich tun" in mein Ohr flüsterte und mich auf die Wange küsste, war ich mir sicher, dass das eh nur ein Traum war.

Am nächsten Morgen waren alle Gedanken daran schon wieder vergessen. Müde sah ich mich im Zimmer um und wunderte mich kurz, warum Elena sich in meinem Zimmer die Haare machte. Sobald sie sich aber zu mir umdrehte und ich in ihre Augen sah, wurde mir klar, dass das Kat war. Nur wieso war sie wie Elena angezogen? Diese glatten Haare standen ihr wirklich gar nicht.

"Guten Morgen", murmelte ich und richtete mich auf. "Was soll die Frisur?"

Grinsend legte Kat einen Finger auf ihre Lippen und ging näher zu mir. "Ich finde jetzt heraus, wer deiner Brüder die kleine Elena besser kennt", flüsterte sie kaum hörbar in mein Ohr.

Lächelnd schüttelte ich den Kopf, stand aber auch schnell auf. Das wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Kat gab mir einige Minuten Vorsprung, damit ich mich unten zu Damon aufs Sofa setzen konnte. Wenn sie mit mir reinkommen würde, wäre es schließlich wirklich zu leicht.

"Guten Morgen, Damon. Ich muss los zur Schule. Hast du meine Jacke gesehen?", fragte Kat, als sie reinkam. Einige Sekunden sah mein Zwilling sie nachdenklich an. Er schien zu lauschen, wo die andere Doppelgängerin gerade war. Und da die gerade dabei war, oben mit Stefan zu knutschen, verstand Damon ziemlich schnell, dass er gerade mit Kat sprach.

Sofort drückte er sie gegen eine Wand und ich wollte schon ein wenig stolz auf meinen Bruder sein, weil er meine Freundin so schnell durchschaut hatte. Kat gab aber noch nicht auf und zeigte sich völlig schockiert, dass Damon ihr das antat.

"Was ist hier los?", fragte Stefan, der plötzlich auch noch auftauchte. Oh, jetzt wurde es richtig spannend. "Was machst du da mit Elena?"

"Das ist nicht Elena."

"Was meinst du damit?", fragte Kat und wurde plötzlich ganz ängstlich. Ihre Schauspielkünste beeindruckten mich doch immer wieder. Auch wenn sie mich damit nicht täuschen konnte. Dieses Funkeln in ihren Augen würde ich überall wiedererkennen. "Katherine ist doch noch in der Gruft. Oder nicht? Damon, sag mir, dass Katherine noch in der Gruft ist!"

Langsam ließ Damon Kat los, während Stefan nach oben rannte und die echte Elena angriff. Der Gedanke, dass er gerade mit Kat rumgemacht haben könnte, machte ihn wohl ziemlich wütend. Und so wie es aussah war auch Damon doch nicht so gut wie ich gedacht hatte, wenn er sich so schnell wieder überlisten ließ.

Enttäuscht von meinen Brüdern verdrehte ich die Augen und Kat fing an zu lachen. "Es wird wirklich immer leichter, sie zu werden."

Sofort wollte Damon wieder auf Katherine losgehen, aber ich stellte mich grinsend zwischen die beiden. "Du solltest nicht ihr die Schuld daran geben, dass du auf sie hereinfällst. Dafür, dass ihr beide Elena doch ach so sehr liebt, erkennt ihr den Unterschied zwischen den beiden nicht besonders gut."

"Als ob du sie besser auseinanderhalten könntest", schnaubte er, aber ich lächelte nur.

"Oh, glaub mir, das kann ich."

Mysteries - The Story of Emily SalvatoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt