CHAPTER 25

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"Ich zahle mit Karte..", murmelte der Junge dem Mann entgegen, der ihm die teure Lederreisetasche in den schwarz-weißen Karton verpackte.
Seine schwarze Cap war ihm tief ins Gesicht gezogen, verbarg die vom Weinen geschwollenen Augen. Zum ersten Mal seit langem schwänzte er die späten Hagwons, er hätte sich eh nicht konzentrieren können, geschweige denn den Stoff im Kopf behalten können.
Stattdessen nahm er die Bahn in die gegengesetzte Richtung, Richtung Zentrum, um sein Selbstmitleid mit übermäßigem Einkaufen zu kompensieren.

Ein weiteres Mal verließ er einen der teuren Läden der Hauptstraße und ließ sich mit der Menge treiben. Eigentlich wollte er nur die geschrotteten Kopfhörer, wie das Handy ersetzten und letztendlich hatte sich in dem Store sogar die überteuerten kabellosen Stöpsel andrehen lassen, die mit dem Telefon in der weißen Tüte ruhten.
Er hatte noch nicht mal eine neue Tasche gebraucht, doch als er das Stück im Schaufenster sah, war es ihm relativ egal, ob er sie nun brauchte oder nicht.

Gegen Ende der Straße sah er jedoch einen Laden, klein und unauffällig, aber die einzigartigen Stücke ließen ihn anhalten.
Die düsteren Wolken, passten sich seiner Stimmung an, doch die feinen Armbänder ließen die dunklen Wolken in seinem Kopf einem schwachen Licht weichen.
Als der die Tür ausdrückte ertönte das helle Glocken der Kingel, das Bimmeln, welches seine Anwesenheit ankündigte.

Die Möbel sahen staubig aus, so als hätte niemand den Laden seit Jahren betreten und bewundernd blickte er sich um, als eine Stimme ihn aufstehen ließ.
"Kann ich Ihnen helfen, junger Mann?"
Räuspernd wendete er sich ihr zu und trat an den Tresen heran, zog sich dabei den Mundschutz unters Kinn.
"Könnte ich mir die Armbänder des Schaufensters ansehen?"
"Aber natürlich..", lächelte sie und trotz der Falten des Alters wirkte es ehrlicher, als seines je sein könnte.

Sie strich sich einige Strähnen ihres gesilberten Haares zurück, bevor sie sich herunterbeugte und eine der Auslagen herauszog.
Vorsichtig nahm Jimin eines der ledernen Armbänder, liebte schon jetzt die dunklen Muster, die in die Haut gebrannt war. Ein weiteres hob er aus dem blauen Samt, diesmal ein Perlenarmband, in dessen Perlen sich das trübe Licht spiegelte.
"Haben Sie sie selber gemacht?", fragte er wegen der inperfekten Perfektion, die jedes Stück widerspiegelte.

Müde nickte die Frau, das freundliche Lächeln verließ keinen Moment ihre Züge.
"Hätten Sie noch zwei weitere von denen hier?"
Ein weiteres Mal zog sie eine der Schubladen heraus, die alten Knochen fühlten sich schwer an und trotzdem ließ sie sich nichts anmerken.
"Ich würd die vier bitte kaufen."
"Das wären 12,000₩.."
"Nur?", zog Jimin verwundert die Augenbrauen hoch und stockte in seiner Bewegung, einen der großen Scheine herauszuziehen.

Das helle Lachen der Frau erklang und die hinters Ohr gesteckten Strähnen lösten sich.
"Nicht alles kostet die Welt, junger Mann.."
Ihre Stimme war weich, auch wenn sie angeraut von all den Jahren ihrer Benutzung war, hörte sie sich so warm in seinen Ohren an. Kopfschüttelnd drückte er ihr trotzdem den großen Schein in die Hand, sich bewusst er überstieg deutlich den genannten Preis.

"Das kann ich-"
"Nehmen Sie es einfach. Für mich sind sie so viel wert.."
Auch wenn ihm nicht zum Lächeln zu Mute war, hob er seine Mundwinkel, immerhin brauchte diese nette Frau seine schlechte Laune nicht zu ertragen.
Seufzend packte sie ihm die Bänder in eine Tüte und überreichte sie dem Abschlussschüler.
"Wenn ich noch fragen dürfte. Für wen sind die zwei weiteren?"
"Für meinen kleinen Bruder. Er hat bald Geburtstag und ich wollte ihm dieses Jahr etwas anderes als den typischen Kram kaufen..", redete er und war selber überrascht, es ihr einfach erzählt zu haben.

"Verstehe, pack sie aber noch schön ein.."
"Mach ich. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.", lächelte er und drehte sich zur Tür, doch da ertönte ein Gröllen. Das Gröllen, bevor laut und stark der Regen sich über den Straßen ergoss.
Scheiße, muss es ausgerechnet jetzt regnen?, dachte er sich und seufzte hörbar. Einen Regenschirm hatte er selbstverständlich nicht dabei.

"Möchtest du vielleicht noch auf eine Tasse Tee bleiben? Nur solange der Regen anhält..", hörte er die ältere Dame ihm vorschlagen und entschuldigend blickte er sie an.
"Ich hoffe, es würde Ihnen nicht zu viele Umstände machen."
"Ach..", wunk sie ab, deutete ihm an ihr zu folgen.
"In meinem Alter freut man sich immer über Gesellschaft."

"

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KUBA, MONTECRISTO NR. 2 | 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘 ✔️Where stories live. Discover now