CHAPTER 15

521 57 10
                                    

Jimin hatte schon immer einen gewissen Stursinn, der ihm in der einen oder anderen Situation nicht zu Gute kam. Wenn nicht sogar zu Schlechten verlockte, wie es am heutigen Abend der Fall war.

Trotz Taehyungs Protesten stand er nun vor seinem Wagen in der Tiefgarage des Hochhauses, wollte gerade die Tür zu seinem Auto öffnen, als ein weiterer Wagen vorfuhr und neben ihm hielt.
"Steig ein.", hörte er die tiefe Stimme Taehyungs brummen, fast schon tiefer als das Schnurren des Motors.

"Jimin..", sprach der blonde Fahrer drohend und stieg aus dem Sportwagen.
"Es ist mir scheiß egal, ob du willst, dass ich zur Party gehe oder nicht. Schlussendlich ist es meine Entscheidung, also scher dich aus dem Weg..", zischte Jimin und ließ sich in den Fahrersitz fallen.

"Jimin, bitte. Du weißt, wie viel Scheiße bei Felix abgeht, ich will nur nicht, dass dir etwas passiert. Ganz besonders nach-"
"Sprich es verdammt nochmal nicht aus! Ich hab gesagt, du sollst mich in Ruhe lassen, Taehyung.", blaffte er und wollte die Tür des Sportwagens herunterziehen, da wurde sie festgehalten.

"Ich lass dich dort nicht hinfahren. Du wirst dich abschießen und dir geht es schon beschissen genug, als dass du jetzt noch 'ne Alkoholvergiftung gebrauchen könntest."
Scharf blickte der Blonde seinen besten Freund an, die Hand schon am Startknopf.

"Fein.", brummte Jimin und war gerade dabei mit gehobenen Händen auszusteigen, während Taehyung für ihn ein Stück zurückwich, als er ruckartig nach dem Türgriff langte und die Tür abrupt zuzog.
Dumpf hörte er das Schlagen auf die glänzende Motorhaube, während der Motor darunter aufschnurrte.
Mit quietschenden Reifen fuhr er rückwärts aus der Parklücke. Fast schon grinsend zeigte er den geküssten Mittelfinger durch die Fensterscheibe, obwohl das symbolische "Leck mich." niemals seine plumpen Lippen verließ.

-

Schon seit mehr als einer Stunde saß der Schwarzhaarige nun auf einem der Barhocker und kippte einen Drink nach dem anderen herunter.
Die Party war in vollem Gange, doch ihm fehlte etwas, genauer gesagt jemand.
Er war zu dicht, um seinen Gedanken zu Ende nachvollziehen zu können.

Ein weiteres Mal ließ er seinen Blick über die Menge sich aneinander reibenden Körpers schweifen, merkte nicht, wie er nach einem bestimmten Gesicht suchte.
"Hey Jeongguk, komm doch endlich mit auf die Tanzfläche!", schrie ihm eines der leichtbekleideten Mädchen zu und klammerte sich schwankend an seinen Arm.

Gereizt wimmelte er sie ab, hatte das Verlangen, ihr zu sagen, dass er nicht auf ihr Geschlecht stand.
"Ich hab es dir schon gesagt, als du nüchtern warst. Nein."
Beleidigt drehte sich das Mädchen um, so dass ihre langen Haare ihm ins Gesicht flogen und noch ein Stückchen fester umgriff er das kurze Glas in seiner Hand.

"Warum so angepisst, Jeon?", säuselte ihm eine Stimme ins Ohr und von einem in den anderen Augenblick, legte sich ein Lächeln um seine Mundwinkel.
"Ach? Ich dachte, dem Herren wäre die Party zu fein?"
"Hm, hab's mir anders überlegt..", murmelte er schulterzuckend, ließ sein Gesicht bis auf wenige Zentimeter vor dem des Schwarzhaarigen verweilen, während er sich an die Bar lehnte.

"Gut, gut. Und womit willst du dich die nächsten Stunden beschäftigen?"
Langsam kam der Blonde dem Ohr näher, ließ seinen heißen Atem unter der stickigen Luft an seinem Nacken entlangstreichen und zog an dem weichen Ohrläppchen.
"Mit dir."
Provozierend legte er seine Hand auf dem muskulösen Oberschenkel ab, ließ sie nur ein Stück vor Jeongguks Körpermitte ruhen.

"Aber zuerst sollten wir vielleicht ein kleines Trinkspiel veranstalten, nicht?"
Grinsend drehte er sich von dem Größeren und lief in Richtung Küche, wo er Felix vermutete. Jimin und Jins Stiefbruder waren zwar nicht die besten Freunde, doch beide wurden ungewollt in einen Pot der Vermögenden geboren, da verstand man sich auch ohne viel Kontakt.

"Oh, hey Jimin. Hab meinen kleinen Freund vermisst.", grinste er ihm durch's Haar wuschelnd.
"Lass das. Könntest du mir 'nen Gefallen tun?"
"Welchen denn?"
"Ich will ein Trinkspiel, Bierpong oder was anderes ist mir egal, nur ich muss trinken.", schrie er gegen die Musik an.

Er wusste, er ging das Riskio ein, sich bewusstlos zu saufen wie des öfteren auf solchen Partys. Die letzten Tage waren beschissen genug gewesen, da würde ihm ein Knock-Out vielleicht sogar gut tun.
"Okay, lass uns im Billiardraum treffen. Nimm die, die du willst, ich trommel den Rest und die Getränke zusammen."

"Hey, wohingehen wir?", rief Jeongguk, als er an der Hand vom Hocker gezogen wurde, der Alkoholgehalt seines Blutes ließ ihn leicht straucheln.
"Wir spielen jetzt etwas lustiges.", drehte sich Jimin zu ihm um, warf ihm ein Augenzwinkern zu.

"Ihr kennt die Regeln, wer reintrifft muss trinken! Ihr könnt Bier, Brandy, Wodka, Wein oder einen Mix erwischen!", rief Felix durch den Raum, während er die Getränke in die roten Plastikbecher füllte.
"Und wer verliert-"
Grinsend blickte der Junge auf.
"-muss eine Aufgabe meiner Wahl erfüllen.."

Taehyung derweil drängte sich durch die Menge an Besoffenen, suchte Jimin, den Jungen, den er schon nach den ersten Metern außerhalb der Tiefgarage verloren hatte.
Ich schwöre bei Gott, ich bring dich um, Park, dachte er sich gereizt, immerhin hasste er die stickigen Partys.

Aus dem Billiardraum kamen deutlich lautere Rufe und eine böse Vorahnung beschlich ihn.
Er schob sich zwischen den vielen Reihen der Leute hindurch, nur um zu sehen, wie sie gerade den Kleineren anfeuerten, der den Kopf in den Nacken legte und mit verzogenem Gesicht sein Getränk in einem Zug schluckte.

"Jimin, was soll das?"
Sein Kopf schoss in die Richtung des anderen.
"Was wohl? Spaß.", lächelte der Ältere, den Becher auf den grünen Untergrund abstellend.
"Du bist bescheuert.."
"Dann solltest du auch mit machen, nicht?"
Die Menge fing an zu jubeln und der Blonde wurde in die Mitte gedrückt.

"Ok, so geht's auch. Zwei gegen zwei! Taehyung gegen mich, du gegen Jeongguk.", rief Felix in die Runde und stellte neue Becher auf.
"Verdammt, ich mach da nicht mit!"
"Komm schon, Tae, es gibt nichts zu verlieren."
Seufzend blickte er in die Augen seines besten Freundes, wusste, es gab jetzt keinen anderen Ausweg mehr, ihn hieraus zu schleifen.
"Ok, eine Runde und danach gehen wir."

Die fremden Leute um sie jubelten, tauchten den Raum in tosenden Applaus und einmal noch rieb sich der Junge über das Gesicht, konnte nicht glauben auf welchen Unfug er gerade einging.

Die fremden Leute um sie jubelten, tauchten den Raum in tosenden Applaus und einmal noch rieb sich der Junge über das Gesicht, konnte nicht glauben auf welchen Unfug er gerade einging

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
KUBA, MONTECRISTO NR. 2 | 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘 ✔️Where stories live. Discover now