CHAPTER 23

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hot girl bummer
blackbear
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Wie konnte dieser Scheißer mir drohen?
Nicht nur, dass er ihm nichts getan hatte, es war in keiner geringsten Weise Taehyungs Angelegenheit.
Doch er musste seinen Ärger zurückhalten, immerhin wollte er wenigstens versuchen den Älteren ohne Gewalt abzuwimmeln.
"Wie willst du uns auffliegen lassen, wenn nichts zwischen uns läuft? Und auch wenn, wie willst du es beweisen?"

Da wurde es dem Blonden klar. Jeongguk hatte recht.
Wie sollte er so etwas beweisen ohne selber wie ein Idiot darzustehen? Und außerdem, er wäre nicht im Stande, seinen besten Freund so bloßzustellen. Den Hass, den Jimin für ihn empfinden würde, würde ihn letztendlich zerstören.
Warum hatte er nicht über seine Worte nachgedacht? Sie waren ihm herausgerutscht, aus Versehen, ohne Absicht, aber schwommen irgendwo in den Tiefen seines Kopfes dachte er sie trotzdem.

"Soll ich dein Gedächtnis vielleicht auch ein wenig auffrischen? Wer von uns beiden hatte Jimin belästigt? Du oder Ich? Vielleicht erinnert er sich nicht mehr daran, was auf der Party passiert war, aber ich und was ich gesehen habe. Ich sehe doch, dass du auf ihn stehst, also hör auf mir zu drohen, oder es wird schlecht für dich enden.", zischte er verächtlich und kam dem Gesicht näher, die nackte Panik spiegelte sich in Taehyungs Augen wieder. Ein Mundwinkel zog Jeongguk nach oben, war selber enttäuscht darüber, dass er seine Zeit für so einen Unfug verschwendete.

"Hat dir denn niemand beigebracht mit Amies nicht zu spaßen?", vernahm Taehyung den belustigten Ton hinter der tiefen Stimme, bevor die schwere dunkelblaue Tür hinter ihm ins Schloss fiel und er alleine mit den Erinnerungsfetzen blieb, die ihm die peinliche Schamesröte und die Wangen pumpte.
Es war nicht seine Art gewesen, warum also verhielt er sich dann so..so verliebt?

Die Person, die dem armen Jungen ein weiteres Mal durch die Gedanken schwirrte, war hingegen schon auf dem Weg nach Hause. Die Schule war vorbei und er hatte keinen Grund sich weiter dort aufzuhalten, Clubs besuchte er nicht. Früher hatte er Taehyung öfters von seinem Training abgeholt und sie waren zusammen in eines der Cafés von Jins Mutter gegangen, die eine ganze Kette führte.

Doch seit ihrer 'Begegnung' auf dem Flur sind sie sich nur selten über den Weg gelaufen, beide mit gesenktem Kopf.
Jimin verstand nicht, warum Taehyung seit dem so verschlossen, wenn nicht abweisend verhielt.
Nicht einmal mit Jin unterhielt er sich in den Pausen, schwänzte oder blieb den gesamten Tag weg.

Es tat ihm weh, dass sein engster Freund so eine Abneigung ihm gegenüber verspürte, nur weil er mit dem gleichen Geschlecht geschlafen hatte.
Immerhin durften sich Frauen zu Männern und anders herum angezogen fühlen, doch darüber hinaus gingen nur die unausgesprochenen Worte.
Er wollte sich nicht für das schämen, was er war oder tat, doch die Worte, die von einer Person kamen, die einem viel bedeutete, hatten eine andere Wirkung, als von jemand wild fremdem.

Man nahm es sich zu Herzen und der Blonde verstand nicht, warum Taehyung dies gesagt hatte, immerhin konnte er sich nicht an die Nacht erinnern, die, in der Taehyung einen Schritt zu weit gegangen war und seine Zuneigung nicht kontrollieren konnte. Es hätte ihm die Worte erklärt, die Eifersucht, die dahinter steckte, doch sein Gedächtnis ließ nicht zu, dass er es erfuhr, ließ ihn in der quälenden Ungewissheit.

Müde lehnte er sich an die kühle Fensterscheibe, der Regen prasselte gedämpft gegen das Glas und gedankenverloren schweifte sein Blick über die nicht rastende schlaflose Stadt, die verschwommen hinter den herunterlaufenden Regentropfen an ihm vorbeizog.
Das Wetter hatte sich in den letzten Nächten gewandelt, die Sommerzeit war fast vorbei und an deren Stelle kehrten die welkenden Blätter, die Regenströme und der herbe Duft des Herbstes.

Nur noch wenige Wochen, dann hätte er Geburtstag, doch dieser Tag wirkte nicht anders, als die restlichen trostlosen Tage des Jahres, abgesehen von den Unmengen an Geld, die ihm überwiesen wurden. Der einzige Tag im Jahr, der nicht bedeutungslos an ihm vorbeizog, war der 28. Oktober, der Tag an dem ein kleiner Sonnenschein die Welt erhellte. Seine Welt erhellte.

Er hatte sich die Jahre zuvor einsam gefühlt und trotz seinen jungen Jahren, die Farben der Welt verloren, die ihm sein kleiner Bruder, wie ein Tupfer der wunderschönsten Täne in einer vergrauten Landschaft wiedergab. Sein trübes Bild wurde wieder in Leben getaucht und all die Jahre versuchte er, dem kleinen Jungen in jeglichster Weise zu danken, für die unschuldige konstante Wärme, die aus ihm herausstrahlte und die tiefsitzende Kälte für einen Moment vertrieb.

Lächelnd stand er auf, als seine Station von der monotonen Stimme durch die Lautsprecher durchgesagt wurde, aber das Lächeln würde ihm noch früh genug vergehen.

Lächelnd stand er auf, als seine Station von der monotonen Stimme durch die Lautsprecher durchgesagt wurde, aber das Lächeln würde ihm noch früh genug vergehen

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KUBA, MONTECRISTO NR. 2 | 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘 ✔️Where stories live. Discover now