CHAPTER 18

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Müde betrat der Blonde das Schulgebäude. Taehyung hatte er seit der Feier weder gesehen noch gesprochen und wenn es nach ihm ginge würde dies auch noch einige Tage so bleiben.
Immerhin wollte er nicht wieder bemuttert werden.

Und gerade als er die Stufen hinaufschritt, um zu einem der unzähligen Fachräume zu gelangen wie die restlichen Schüler, die versuchten sich einen Weg durch die Massen zu suchen, merkte er wie ihm jemand in seine Jackettasche langte. Sein Kopf schoss zu der Person neben sich, doch der schwarzhaarige Junge zwinkerte nur lächelnd und lief weiter die Stufen hinauf.

Der Unterricht schritt voran und auch wenn sich der Blonde auf die Erklärungen seiner Physiklehrerin konzentrieren sollte, war er zu abgelenkt, um ihren Worten zu folgen. Eigentlich wollte er nicht in seine Tasche greifen, wollte nicht sehen, was auf dem Stück Papier stand, das leise bei seinen Bewegungen knitterte, doch schon nach den ersten Minuten, hallte ihm das Geräusch deutlich lauter in den Ohren wieder, als es eigentlich war.

Seine Finger glitten in die Tasche seiner Uniform und zogen das abgerissene Stück Ecke hervor, heimlich, so dass ihn die Lehrerin nicht bemerkte. Jimin faltete es auf und laß die einzelnen Wörter, die dort in ordentlicher Feinschrift niedergeschrieben waren.

mittagspause hinter dem wissenschaftsgebäude.

Der Schüler dachte seine Nervosität wäre mit dem Inhalt des Zettels aufgelöst, doch die einfachen Worte ließen ihn schwer schlucken und das Blut fing an ihm unangenehm durch den Körper zu rauschen. Er hatte eine Vorahnung, eine, die ihm ungewollt gut gefiel und hibbelig stand er die nächsten achtunddreißig Minuten des Unterrichts durch.

Er schlängelte sich schon zu Beginn der Pause zwischen all den Schülern des Ganges entlang, da wurde er schmerzhaft stark angerempelt.
"Pass doch-", setze er an und drehte sich zu dem Jungen um, der ihn gestoßen hatte, bis er seinen Kopf hob.

"Pass selber auf, Jimin.", zischte Taehyung und drehte sich zum Gehen, wollte dem Strom der Schüler hinaus aus dem Meer der dunkelblauen Uniformen flüchten, weg von Jimin, doch er wurde an dem Arm festgehalten.
"Was bist du pissed? Ich bin der, der hier wütend auf dich sein sollte."
Seine Augen verengten sich und mit gewisser Abwertung blickte er zu ihm hinunter.

"Fass mich nicht an du Schwuchtel..", flüsterte er tief, so leise, dass nur der, für den die Worte bestimmt waren, sie mitbekam. Er wusste es war paradox dies zu sagen, immerhin war er derjenige, der Herzklopfen von dieser einfachen Berührung bekam, doch den Hass, den er sich gegenüber für dieses Verhalten hegte, ließ er bewusst an dem aus, der es am wenigsten verdient hatte.

Schockiert weiteten sich die Augen des Jüngeren und die aufbrausende Wut, stockte wie klumpige Milch bei zu heißer Temperatur.
"W-Was sagst du-"
"Ich bin nicht dumm. Hoffentlich hat dir Jeon 'nen guten Fick besorgt.", lachte er sarkastisch auf und riss sich gewaltvoll aus dem Schraubstockgriff.

Der blonde Junge stand dort wie versteinert, wagte nicht sich zu bewegen, zu groß war die Angst, dass die dünne Schale seines Selbst zerbrechen könnte.
Was hatte er gesehen?, fragte er sich immer und immer wieder, während sich die Gänge leerten, sein Kopf jedoch nicht.
Hatte Taehyung etwa die verbotenen Küsse mitbekommen, die verbotene sündhafte gute Lust oder doch das heisere Stöhnen, während sie sich immer und immer wieder vereinten?

Er wusste die Antwort nicht, immerhin hatte er von der Nacht nur noch wenige vereinzelte Fetzen, die sich nur zu einem Gesicht formten.
Dem Gesicht des Jungen, der ihm diese ganze Scheiße eingebrockt hatte.
Erst als die schwere Tür zufiel, die Schüler den Gang verlassen hatten und der Blonde alleine war, löste er sich aus dieser ewigen Verfrorenheit und ging mit steifen Schritten auf den Hinterausgang zu.

Gerade wollte er schon die Tür aufstoßen, den Arsch anblaffen, der ihm aus der Nacht durch den Kopf spuckte, doch als er den Griff berühren wollte, zuckte er zurück, so als hätte er sich verbrannt.
Wenn er jetzt dort hinausgehen würde, Jeongguk gegenübertrat, wusste er, würde es zwischen ihren Lippen untergehen.

Er wusste, es würde nichts bringen mit diesem sexversessenen Jungen zu reden, wusste, dass er früher oder später einknicken würde und langsam, Meter für Meter, schritt er rückwärts von der schweren Tür weg, sein Spiegelbild in den vergitterten Fenstern erkennend.
Ein Krieg passierte nicht, wenn man ihn nicht anfing..
Doch er war naiv zu denken, dass Ignoranz seine Probleme lösen würde, verpuffen, wie die Träume nach einem ruhigen Leben.

Doch er war naiv zu denken, dass Ignoranz seine Probleme lösen würde, verpuffen, wie die Träume nach einem ruhigen Leben

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KUBA, MONTECRISTO NR. 2 | 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘 ✔️Where stories live. Discover now