CHAPTER 38

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"Was ist los?", fragte Lucas den Schwarzhaarigen, als er sich zu ihm zurück an den Tisch gesellte.
"Nichts.."
"Und, zeigst du mir jetzt den Mysteriösen?"
Seufzend lehnte sich Jeongguk auf dem Stuhl zurück, während er seinen ältesten Freund nervös anblickte.

"Sie haben schon frei, hab grad 'n Mädchen gefragt, das mir auf dem Weg zu den Toiletten über den Weg gelaufen ist.", antwortete er knapp und senkte seinen Blick bei seiner schlechten Lüge.
Er spürte Lucas skeptischen Blick auf sich, sowie den von den restlichen Jugendlichen, die an dem kreisrunden Kantinentisch saßen.

"Naja, früher oder später seh ich ihn schon..", hörte er den Braunhaarige gespielt enttäuscht brummen, da ertönte die Schulglocke, gleichmäßig, doch die zwei Schläge wiederholten sich danach ein weiteres Mal, während sie von dem steigenden Geräuschepegel der vielen Schüler überdeckt wurde, die ihren Weg in den nächsten Unterricht suchten.

-

"Was ist los? Du bist so still geworden.."
Sein Freund zog ihn aus den düsteren Gedanken, als sie gerade das Schulgebäude verließen, da auch das helle Glocken sie nach zwei weiteren Stunden, das Ende des ewig langen Schultages anwies.
"Bin nur müde..", murmelte er und versuchte ein für alle Male das Bild der zwei blonden Schöpfe zu verdrängen.

"Ich bin nicht blind. Sie hatten gar nicht Entfall, oder?"
Nun blickte Jeongguk zu ihm auf, auch wenn er versuchte seine Schuld zu vertuschen.
"Versuch es erst gar nicht. Ich weiß zwar nicht, warum du so ein großes Geheimnis um ihn machst, aber ich hoffe, es hat sich gelohnt, wenn du dafür sogar deinen besten Buddy anlügst.", sprach Lucas, als würden sie über ein belangloses Thema sprechen, doch Jeongguk wusste, dass er nur versuchte seine Enttäuschung über seine Lüge zu vertuschen.
"Hör mal-"
"Is' jetzt auch egal, zeig mir lieber euer Spielfeld..", lächelte der Ältere leicht und ließ das Thema auf sich beruhen.

Heute viel es Jeongguk erstaunlich schwer seine Uniform anzuziehen, das Polyester fühlte sich wie kalter Blei an, doch es war eher das bedrückende Gefühl, welches sich schwer auf seinen Schultern wiegte.

Gerade als sie sich nun in einer Reihe aufstellten, hörte er die schnellen Schritte, bis er einen weiteren Spieler erkannte, der sich in ihre Reihe einordnete.
"Kim, warum sind Sie zu spät?", dröhnte die Stimme seines Trainers, der offensichtlich auf das fehlende Mitglied wartete.
"Entschuldigung, Coach, das kommt nicht noch einmal vor!"
Taehyungs Stimme war noch ein Stück tiefer, als die des ehemaligen Spielers. Nur mit Mühe konnte sich der Blondhaarige das Grinsen unterdrücken, als er an den Grund seines Zuspätkommens dachte.

"Taehyung, du musst zum Training..", murmelte Jimin leise, als er es schaffte, endlich ihre geschwollenen Lippen von einander zu trennen.
"Kann ich nicht einfach schwänzen? Wir machen heute eh nur Ausdauertraining und dann können wir das fortsetzen, was wir angefangen haben..", lächelte der andere setzte seine Lippen wieder an die schwache Stelle des Älteren.

"Sei nicht so gierig, Tae. Wenn du nicht jetzt gehst, wird dich der Coach noch mehr Strafrunden laufen lassen und wir wollen doch nicht, dass du nach dem Training ganz kaputt bist, nicht?"
"Na gut, aber danach gehörst du mir..", brummte er gegen die empfindliche Haut.
"Warum bist du bloß immer so korrekt, hm?", lächelte Taehyung liebevoll als sie sich lösten und konnte ein weiteres Mal nicht glauben, dass Jimin ihm gehörte.

"Zehn Zusatzrunden für dich, Kim! Was steht ihr eigentlich noch dort, bewegt euch, ihr kommt nicht durch Nichtstun in Form! Fünfzehn Runden um den Platz!"
Gerade setzte Jeongguk an, die Anweisung seines Trainers zu befolgen, Ausdauerlaufen viel ihm noch nie schwer, doch als ein Blick über die leere - fast leere - Tribüne glitt, stockte er einen Moment.
Die blonden Haare hoben sich auffällig von dem Blau der Sitze ab und schluckend richtete er seinen Blick wieder nach vorne.
Warum war er hier? Was fiel ihm ein, ihn so zu manipulieren?

Jimin jedoch wusste nichts von den so rasant rauschenden Gedanken des anderen, auch wenn sein Blick nur ihm galt. Seine Augen klebten förmlich wie klebriger Honig an Jeongguks atheltischem Körper, wie eine Fliege, die ihre Beine in dem süßen Zuckergemisch verfangen hatte.
Eigentlich wollte er für Taehyung hier bleiben, doch schon als ihm zum ersten Mal die schwarzen Haare auffielen, konnte er sich nicht lösen.

Wo war denn sein neuer Freund?, fragte sich Jimin mit zusammengebissenem Kiefer, doch als sein Blick die Tribüne herunterglitt, erblickte er ihn und wie der Braunhaarige seinen Blick ebenfalls auf Jeongguk behielt.
Schon dass dieser Fremde die Augen auf dem Spieler hatte, störte ihn. Jimin hatte kein Anrecht auf ihn, dafür dieser Typ. Der Blonde konnte von Jeongguk nicht einmal in fernen Träumen träumen und dies störte ihn noch mehr als die Person selbst.

Seine Augenbrauen waren verzogen, doch er zwang sich seinen durchlöchernden Blick von dem Jungen zu lösen und lieber die Zeit in sich aufzusaugen, in der er Jeongguk beobachten konnte, seine Muskeln, wie sie sich bei jedem energischen Schritt so stark unter seiner Haut bewegten und der Schweiß an der gebräunten Stirn glänzte.

Erst nach den ersten Runden, in denen er die Mannschaft beobachtete und wie Jeongguk die Spitze bildete, schweifte sein Blick immer wieder zu diesem unbekannten Jungen weiter unten.
Irgendwann konnte er nicht mehr an sich halten und löste sein Bein aus der überschlagenen Position, um die Reihen hinunter zu dem Braunhaarigen zu gehen.

"Hey..", setzte er planlos an, als sich der andere erschrocken zu ihm drehte.
"Gosh, hast du mir eine Schrecken eingejagt."
"Entschuldigung, ich wollte sich nicht erschrecken..", kratze er sich unbeholfen am Kopf, als er fragend auf den abgenutzten Sitz neben dem anderen deutete.
"Darf ich?"
"Ja, ja, setz dich ruhig.."
Es herrscht Stille zwischen ihnen, während sie mit ihren Blicken die Runden der Spieler verfolgten, bis Jimin zum Reden ansetze.
"Und, wegen wem bist du hier?"

"Und, wegen wem bist du hier?"

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KUBA, MONTECRISTO NR. 2 | 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘 ✔️Where stories live. Discover now