CHAPTER 27

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"Scheiße..", murmelte der Blondhaarige, als er den Bewertungsbogen seiner Englischklausur entgegen nahm.
In roter Schrift stachen ihm die achtundsiebzig Punkte ins Auge. Zwar gehörte diese Note mit Abstand zu den besten, wenn man den grauenvollen Schnitt der schriftlichen Abfrage betrachtete, aber für den Jungen war alles unter achtzig Prozent weniger als nur befriedigend.
Das Wort widersprach sich im Sinne, wie nett, jeder wusste, dass die Wörter nur eine sanftere Ausdrucksweise für scheiße waren und seufzend ließ er die Blätter in seinen Rucksack gleiten.

"Jin, was soll ich jetzt machen, hm?"
"Warum fragst du mich, ich steh nicht besser in Englisch, als du und das nicht ohne Grund..", lächelte er entschuldigend und nahm einen weiteren Schluck seines Kaffees.
Sie saßen mal wieder in einer der Cafés seiner Mutter und während andere ihr Gebäck genossen, zerbrach sich der Jüngere den Kopf über die mündliche Prüfung im anstehenden Monat.
"Beruhig dich Chimchim wir finden schon eine Lösung und auch wenn nicht, deine Eltern werden dir schon nicht den Kopf abreißen..", beschwichtigte der Ältere, auch wenn er sich in seinen letzten Worten mehr als unsicher war.

Ihm fiel selbstverständlich ebenfalls das blaue Auge auf, welches mittlerweile fast abgeheilt war und er hatte die Gerüchte natürlich auch mitbekommen, doch ein winziges Stückchen in Jin hoffte weiterhin, dass dies nur unsinnige Gerüchte blieben.
Das bittere Auflachen ließ ihn aufschrecken, während sich der Blick seines Gegenübers verdunkelte.

Jimin murmelte unverständlich etwas vor sich ihn, doch einen Augenblick später wollte er sich erheben.
"Ich muss noch mal zurück zur Schule, ich habe einige Bücher vergessen.."
Ohne ihn ein weiteres Mal anzublicken, drückte der Blondhaarige die Tür zu der kühlen Frischluft auf, auch wenn der Feinstaub sie verpestete. Seufzend zog er sich den Mundschutz auf und den Reißverschluss des langen Daunenmantels zu, bevor er sich wieder in Richtung des Schulgeländes bewegte.

Jeongguk in der Zeit verließ gerade die Umkleiden und erkannte wie der Junge das Schulgebäude betrat, wobei er in dem Profil das verfärbte Auge sah.
Die ungestellte Frage schwirrte ihm durch den Kopf und ihm immernoch hinterherblickend stupste er Felix an, der mit einem Brummen antwortete.
"Was ist eigentlich mit seinem Auge?", fragte er, die Augen auf die eingepackte Gestalt gerichtet und erst als Felix nach einem "Von wem?" seinem Blick folgte, verstand der Angesprochene Jeongguks Frage.

"Ich weiß, eigentlich sollte man sich nicht in andere Angelegenheiten mischen, aber wie soll ich es sagen. Er wächst in einer der reichsten Familien dieses Jahrzehnts auf und Geld hin oder her, Eltern haben andere Erwartungen an ihre Kinder, wenn sie selber so viel erreicht haben. Sie haben eine andere Erziehungsweise-"
Ein raues Lachen unterbrach sie.
"Erziehungsweise, er ist kein verdammter Hund, als dass man von Erziehungsweise sprechen könnte.."

Überrascht sahen die beiden Jugendlichen zu dem blonden Jungen, der gerade an ihnen vorbei lief, seine Sporttasche auf der Schulter zurecht schiebend.
Jeongguks Augenbrauen zuckten verdächtig und auch wenn er normalerweise ein kluger Junge war, verstand er den angestrebten Sinn hinter den Worten nicht.
Einen Moment sah er dem Älteren noch nach, bevor er sich wieder Felix zuwendete.
"Warum sind Älteren hier eigentlich so respektlos zu Jüngeren?", hörte Jeongguk murmeln, Felix Blick trotzdem verweilte auf dem Weggehenden.

"Naja, mittlerweile wirst du verstanden haben, was ich meine. Baekhyun meinte nicht umsonst, du solltest dich von diesen Leuten fernhalten. Mit dieser Familie läuft zwar gewaltig was schief, aber seine Eltern sitzen eindeutig am längeren Hebel.."
Ein letztes Mal klopfte er ihm auf die Schulter, bevor der Quaterback in Richtung Parkplatz lief.

Jeongguks Kopf brummte. Was meinte der Blonde? Es gab zwar Andeutungen, aber nein..das wäre unvorstellbar, nicht vor aller Augen, nicht, ohne dass jemand etwas dagegen tun würde.
Doch wie erklärte sich sonst das wunde Auge?
Er erlebte Jimin nicht als streitlustigen Menschen, nicht den Typen, der sich mit jedem anlegen würde und wären seine Eltern nicht 'bekannt', würde er den überdrehten Leuten ihrer Schule nicht unters Auge fallen.

Wollte er es überhaupt wissen? Wollte er wissen, was sein Sommercrush wirklich vor ihm verbarg?
Natürlich wollte er das und jetzt war wohl die beste Gelegenheit.
"Hey, Taehyung, warte mal!"

"Hey, Taehyung, warte mal!"

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KUBA, MONTECRISTO NR. 2 | 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt