"Oh. Mein. Gott." Ich hörte etwas auf den Boden plätschern, weshalb ich zu Anya sah. "Ich schätze, euer Baby kommt." "WAS?! Es ist noch eine Woche Zeit!", kreischte Jamie panisch, weshalb Dylan anfing, zu meckern.

"Das kommt oft genug vor, Jai. Alles ist gut. Wir schaffen Anya nur ins Krankenhaus", versuchte ich ihn zu beruhigen. Ich nahm mein Handy und rief Jais Eltern an, um ihnen Bescheid zu sagen. Jai wurde total panisch und begann schwer zu atmen.

"Beruhige dich, Jamie." Sanft legte ich meine Arme um ihn. "Du bekommst das Baby nicht. Das macht Anya. Es ist alles okay." "Ich bin nicht vorbereitet! Und ich habe nachher meinen letzten Auftritt!"

"Beruhige dich. Das wird schon. Der Tag hat doch gerade erst angefangen." "Ich bringe schon mal mein Kind und meine Frau zum Auto", erwiderte Izzy und half Anya. Sanft legte ich meine Hände an Jamies Wangen. "Das wird, neben unserer Hochzeit, der tollste Tag in unserem Leben, okay? Also hast du keinen Grund zur Panik. Wir müssen sie nur ins Krankenhaus bringen. Den Rest muss Anya machen."

"Aber wenn das Baby da ist, unterschreibe ich die Adoptionsurkunde und dann bin ich wirklich ein Teil dieses kleinen Geschöpfs. Was ist, wenn er oder sie mich nicht leiden kann, oder etwas gegen Schwule hat?"

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Jai, es ist ein Baby. Und es wächst bei uns auf. Es kann gar nichts gegen Schwule haben. Es ist ein Baby. Und es wird dich lieben. Du machst dir nur zu viel Panik." Sanft gab ich Jamie einen Kuss. "Und jetzt fahren wir ins Krankenhaus, okay?"

Leicht nickte mein Mann. "Okay." Schnell drückte ich ihm eine Packung von diesem Trockenfleisch in die Hand, dann ging es los.

Im Krankenhaus warteten bereits Gaby und Jay mit Lucie. "Da seid ihr ja! Wir haben nach euch gefragt und ihr wart nicht da! Was hat so lange gedauert? Ich werde Omi, verdammt noch mal!", regte sich Gaby auf. "Euer Sohn hatte einen leichten Panikanfall", erwiderte ich.

Izzy übergab Jay Dylan, ging dann zur Anmeldung. Eine Schwester kam und nahm Anya mit, wir liefen natürlich wie treue Dackel hinterher.

Kurz mussten wir warten, da Anya sich umzog, dann durften wir in den Raum. Sie wurde gerade untersucht. "Wie lange haben Sie schon die Wehen?" "Ich weiß nicht. So seit einer halben Stunde vielleicht?" Anya schwitzte. "Da sagt Ihr Muttermund aber etwas anderes."

"Sie hatte seit gestern Abend immer wieder Schmerzen. Aber wir dachten, das Baby tritt", meinte Izzy. "Das denken viele. Wir können direkt in den Kreissaal, nachdem Sie auf Toilette waren." "Aber meine Fruchtblase ist doch erst vorhin geplatzt. Sie müssen sich irren!" Anya atmete tief ein und aus. "Die Fruchtblase platzt nicht immer, wenn die Wehen beginnen."

Plötzlich spürte ich einen festen Druck um mein Handgelenk. Es war Jamies Hand. "Alles okay? Du bist so blass." "Mir ist schlecht und heiß. Ich glaube, ich muss kotzen." "Okay, komm, wir gehen vor die Tür." Ich sah zu den zwei Mädels. "Nicht ohne mich anfangen, es heraus zu pressen." Anya zeigte mir einen Mittelfinger.

Ich verließ mit Jamie das Zimmer und drückte ihn auf einen der Stühle. "Wieso bist du so nervös? Es wird alles gut gehen, das weißt du doch." "Ich werde als Elternteil bestimmt total versagen! Was ist, wenn ich es als Baby fallen lasse? Oder es beim füttern ersticke? Oder es falsch wickle?"

"Also erstens, wirst du den kleinen Fratz nicht fallen lassen, denn du hast Dylan bisher auch nie fallen gelassen. Zweitens, wie willst du es mit der Flasche ersticken? Das Kleine bestimmt sein eigenes Tempo. Und drittens, dann wickelst du es eben mal falsch. Na und? Das Baby wird sich sowieso nie erinnern können und wir haben später etwas zu lachen."

Jamie sah unsicher zu mir auf. "Denkst du, es wird mich mögen?" Leicht lächelte ich und hockte mich vor ihn. "Es wird dich genau so lieben, wie ich dich. Das verspreche ich dir."

Meine Schwiegereltern und Lucie kamen mit einem schreienden Dylan um die Ecke. "Wo ist Izzy? Er hat Hunger." Ich zeigte auf die Zimmertür. Sofort verschwand Gaby.

"Babys sind so laut!", beschwerte sich Lucie und setzte sich neben Jamie. "Du warst auch mal so laut", lächelte ich. "Niemals!"

"Ich wünschte, James wäre hier", flüsterte Jamie dann traurig. Sanft nahm ich seine Hände in meine. "Er ist hier. Er passt auf uns auf. Auf Lucie und dich. Und er passt auf, dass die Geburt reibungslos verläuft und ist dabei, wenn das Baby seinen ersten Atemzug macht."

Anya wurde in einem Rollstuhl aus dem Zimmer geschoben. Sie schwitzte und atmete schwer. "Wollen Sie mit kommen?", fragte die Schwester.

Ich sah wieder zu Jamie. "Und, wollen wir?", fragte ich lächelnd. "Hältst du mich?" Ich stand auf und zog Jamie hoch. "Die ganze Zeit." Ich legte meinen Arm um meinen Mann und so gingen wir in den Kreissaal.

Während Anya nun fleißig presste und wie ein Hund hechelte, hin und wieder kurz aufschrie, hielt ich Jamie fest in meinen Armen. Er schwitzte mindestens genau so sehr wie Anya, zitterte und murmelte immer wieder etwas unverständliches.

Und dann sah ich den wunderschönsten Jungen auf der ganzen Welt.

Unseren Sohn!

Er schrie kräftig, während die Schwestern sich um ihn kümmerten. Dann wickelten sie ihn in ein Handtuch und übergaben den kleinen an Jamie.

"Oh mein Gott, er ist so winzig!" Jamie drehte sich zu mir um. Lächelnd nahm auch ich den Kleinen. "Hallo, du", lächelte ich.

"Willkommen in der Familie, Cian-James Spencer", fügte ich lächelnd hinzu und sah Jamie an. "Du willst echt diesen Namen?", fragte er ungläubig. Ich nickte. "Es gibt keinen passenderen Namen." Jamie küsste mich.

Und nun waren wir komplett. Eine Familie.

heavy past | boyxman ✔️Where stories live. Discover now