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Vier Monate später


Jamie-Cormac MacKinley

"Guten morgen", grinste ich und setzte mich zu meinen Eltern in die Küche. "Na du. Bist du schon aufgeregt?" "Vielleicht ein bisschen", gestand ich. Dad servierte mir ein ordentliches irisches Frühstück.

"Für gewöhnlich heiratet man auch nur einmal im Leben", lächelte Mum und setzte sich neben mich. "Wann kommt Luke?" "In zwanzig Minuten. Zusammen mit Anya und James." Ich nickte und fing an zu essen.

Gedanken verloren strich Mum mir durch meine Haare. "Mein kleines Baby heiratet heute. Ich kann es kaum fassen." "Ich bin schon 18", lächelte ich. "Aber hast du nicht Angst, dass du zu jung bist?", fragte Dad. "Nein. Charlie ist der Richtige. Und selbst wenn irgendetwas passieren sollte, was nicht passieren wird, gibt es die Scheidung."

In Ruhe aß ich auf, als es klingelte. Grinsend stand ich auf und rannte zur Haustür, öffnete diese. "Da seid ihr ja!" Ich umarmte die drei der Reihe nach und lief dann mit ihnen nach oben. "Du gehst jetzt erst einmal in Ruhe duschen oder ein Bad nehmen, während wir alles vorbereiten." Leicht nickte ich und ging in das Badezimmer, zog mich aus und nahm eine warme Dusche.

Nach einer halben Stunde war ich fertig und lief zurück in mein altes Zimmer. Dort waren bereits unzählige Utensilien von Luke aufgebaut, mein Anzug hing bereits an meinem Schrank.

"Okay, lasst uns los legen", lächelte ich und setzte mich in Boxershorts auf den Stuhl. "Gut. Ich mache es so, wie wir es besprochen hatten. Für mich zwar etwas zu wenig Make Up, aber es ist ja deine Hochzeit", lächelte Luke und fing bei meinen Nägeln an.

Meine Vorstellungen für meine Nägel waren ziemlich simpel: weiße Spitzen, der Rest wurde mit Klarlack überpinselt. Eigentlich wollte ich rot, aber das hätte nicht zum Gesamtbild der Hochzeit gepasst, da Charlie einverstanden gewesen war, es im irischen Stil zu feiern. Sogar meine Großmutter war extra aus Irland angereist gekommen, obwohl sie mit Homosexuellen nichts anfangen konnte. Das bedeutete mir sehr viel!

"Du bewegst dich jetzt in den nächsten zwanzig Minuten keinen Millimeter." Ich nickte. "Erinnerst du dich noch an unser Gespräch über Theo, als du mal im Krankenhaus lagst?", fragte Luke mich und fing an, meine feuchten Haare zu stylen. "Ja. Wieso fragst du?" Im Spiegel sah ich, wie Luke grinste. "Wenn ihr aus den Flitterwochen kommt, ist es soweit. Er darf bei uns einziehen. Nate und ich haben dann endlich einen Sohn. Ist das nicht toll?"

Anya quiekte, als sie es hörte. "Dann hat Lucie ja einen Spielkameraden", erwiderte James lächelnd. "Ich freue mich für euch", lächelte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Die nächsten Minuten gingen sehr schnell um, weshalb ich in meinen schwarzen Anzug schlüpfen konnte. Obwohl ich eine Krawatte binden konnte, kam Dad und übernahm dies. "Ich bin stolz auf dich", lächelte er. "Danke", flüsterte ich lächelnd.

"Und jetzt los, sonst verpasst du deine eigene Hochzeit", lächelte er und scheuchte mich aus dem Zimmer. Luke und Anya waren bereits vor einigen Minuten gefahren, nun stiegen Mum, James, Dad und ich in die Limousine ein und fuhren zum Standesamt.

"Weißt du eigentlich schon, wo ihr eure Flitterwochen verbringt?", fragte James mich. "Nein. Er will es mir immer noch nicht verraten", seufzte ich. "Es wird dir gefallen, keine Sorge", lächelte Dad. Es war gemein, dass es meine Eltern wussten!

Unser Fahrer parkte vor dem Standesamt. Wir stiegen aus, James lief schon einmal vor, da er mein Trauzeuge war. Auch Mum wollte gehen, doch ich hielt sie fest. "Ich habe auch dir noch etwas zu sagen", lächelte ich. "Und zwar möchte ich, dass ihr mich beide da hinein führt."

Mum fing sofort an zu heulen. "Gaby!", lachte Dad. "Es hat doch noch nicht einmal angefangen." Mum holte aus ihrer Handtasche ein Taschentuch und wischte sich die Tränen weg.

Also hakte ich mich bei meinen Eltern ein und wir betraten das Standesamt. Alle standen auf, dann sah ich Charlie in seinem schwarzen Anzug mit grüner Krawatte. Er sah so hinreißend sexy aus!

Als wir zu ihm liefen, hatte ich nur Augen für ihn. Charlie hatte seinen Dreitagebart abrasiert, sah dadurch wieder gefühlte zehn Jahre jünger aus.

Breit lächelnd sahen wir uns an und hielten Händchen. "Bitte nehmen Sie Platz." Kurz zuckte ich zusammen, da der Mann so laut gesprochen hatte.

Der Mann redete und redete, ich achtete nur auf meinen zukünftigen Ehemann. Mein Herz raste vor Aufregung. Ich wollte ihn endlich küssen!

"Ja, ich werde dich für immer lieben", lächelte Charlie. "Ja, ich werde dich auch für immer lieben", erwiderte ich daraufhin lächelnd.

James überreichte uns die Ringe. Sie waren schlicht silber, etwas breiter, jedoch nicht so breit wie die Verlobungsringe. Wir beide nahmen jeweils den Ring des Anderen. Erst steckte Charlie mir meinen an, dann steckte ich ihm seinen an.

"Hiermit erkläre ich euch zu Ehemännern. Ihr dürft euch jetzt küssen." Breit grinsend zog ich Charlie zu mir und gab ihm einen langen Kuss, wobei er seine Hände an meine Wangen legte und mich ganz nah zu sich zog.

Als wir uns irgendwann voneinander lösten, klatschten die Gäste, alias Freunde und Familie. "Ich liebe dich!", lächelte ich. "Ich liebe dich auch!" Lächelnd drehten wir uns der Menge zu, liefen dann dem Gang entlang nach draußen.

***

Die Feier war schon voll im Gange: Es gab noch reichlich Torte vom Nachmittag, doch gerade wurde das Abendessen serviert: Sushi, diverse andere Fischplatten, Baguettes und typisch europäischen Braten mit Kartoffeln oder wie es in Deutschland üblich war: Klöße! Als ich in Deutschland auf kleiner Tour war, hatte ich zum ersten Mal Klöße gegessen und hatte mich verliebt!

"Oh mein Gott! Das ist Sushi! Ich liebe euch!" Mias Augen wurden groß. Sie hatte nämlich seit vier Monaten kein Sushi mehr gegessen, da sie ja mit Aleksander und Kenzie bei ihren und Charlies Eltern auf der Farm wohnte.

Mia wollte schon zur Tafel springen, als sie von meinem Schwiegervater aufgehalten wurde. "Erst die frisch verheirateten Männer", grinste er, weshalb ich kicherte.

Gemeinsam mit Charlie lief ich zum Buffet und nahm ein Stück Sushi mit Lachs, hielt es Charlie vor den Mund, welcher grinsend den Mund öffnete, damit ich ihn füttern konnte.

Dann nahm jeder einen Teller. Als erstes packte ich diesen mit Sushi voll- meiner Vorspeise. Als wir uns gesetzt hatten, sprintete Mia sofort zum Buffet und haute sich den Teller mit Sushi voll, weshalb ich leicht lachte.

"Wo fahren wir dann hin?", fragte ich Charlie während des Essens. "Wirst du doch nachher sehen." Charlie gab mir einen Kuss. "Und jetzt iss, wir fahren dann nämlich ein paar Stunden und ich möchte vor Mitternacht ankommen."

"Ich bin wirklich gespannt", lächelte ich und fing an, meinen Braten mit Kloß und Soße zu essen. "Die Thüringer haben es echt drauf. Genau so wie die Bratwürste", grinste ich mit vollem Mund.

"Du musst echt mal mit nach Deutschland kommen." Ich gab Charlie einen Kuss, als ich aufgekaut hatte. "Wie haben genug Zeit, Mr Spencer", lächelte Charlie.

Nachdem wir gegessen hatten, tanzten Charlie und ich noch ein bisschen. "Ich kann es kaum erwarten, mit dir alleine zu sein", grinste ich und legte meinen Kopf an seine Brust.

"Du denkst immer nur an Sex", flüsterte Charlie in mein Ohr. "Ich denke an deinen geilen Körper", erwiderte ich.

"Ich weiß, ich sage es dir nicht oft, aber ich liebe dich." Lächelnd sah ich Charlie an. "Das weiß ich. Ich liebe dich auch", lächelte ich und küsste meinen Mann sanft.

Ohhhhh le me freut sich auf die Fortsetzung 😈

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