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Charlie Spencer

"Und der Junge ist seit zwei Tagen hier?" Es schien ernst zu sein, dass Jamie starb. Sogar seine Familie aus Irland war angereist gekommen. "Ja, er weicht nicht von Jais Seite. Die Schwestern meinen, er isst nichts, redet kaum und geht nachts nicht nach Hause. Er ist einer meiner treusten Mitarbeiter."

Ich tat so, als würde ich schlafen. Das machte ich immer, wenn jemand kam. Es war zwar verdammt unbequem, auf einem Stuhl zu sitzen, Jamies Hand zu halten und mit dem Kopf auf dem Bett zu liegen, doch ich tat alles, damit ich dieses Zimmer nicht verlassen musste.

"Aber müsstest du ihn nicht entlassen?", fragte diese ältere Frau. "Nein, Mutter. Ich entlasse niemanden, nur weil er auf meinen Sohn steht und bei ihm bleibt. Charlie ist ein guter Junge. Mit Stephen habe ich gestern geredet. Es ist vorerst Betriebsurlaub. Schlecht für das Geschäft, aber mein Sohn ist mir wichtiger."

Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich angetippt wurde. "Junge, wach auf!" Langsam hob ich meinen Kopf. Man tat Mir mein Genick weh!

"Dein Name?" "Mutter! Lass ihn doch mal in Ruhe!" Verwirrt sah ich zu Jayden. "Mein Enkel ist weder Schwul, noch zu haben. Er ist glücklich vergeben!", mahnte sie mich. Nun sah ich wieder verwirrter zu meinem Chef, welcher hinter ihr stand und mit großen Augen seinen Zeigefinger auf die Lippen legte.

"Das ist gerade nicht das wichtigste. Seine Gesundheit geht doch vor, oder nicht?"

Seufzend sah ich meinen kleinen Tiger an, welcher noch immer unverändert im Bett lag. "Mutter, gehen wir doch einen Kaffee trinken. Außerdem war der Flug sicher anstrengend. Die anderen sind auch etwas essen."

Mit bösem Blick sah mich die ältere Frau an. "Vergreif dich an meinem Enkel und du bist tot!", grummelte sie und beide verließen das Zimmer.

"Ist sie weg?" Es war nur ein kleines flüstern. Wahrscheinlich Einbildung.

Stumm sah ich Jamie an. "Ist meine Großmutter weg?" Seine Lippen bewegten sich. Sofort stand ich auf und beugte mich über Jamie. "Kleiner?!", fragte ich hoffnungsvoll und legte meinen Arm unter seinen Kopf.

"Ich hatte so einen schönen Traum!", flüsterte er und öffnete langsam seine Augen. "Wieso weinst du?" Ich strich mir über die Wangen. Tatsächlich, ich weinte.

"Du bist Wach!", lächelte ich. "Ja aber es war doch nur eine Narkose", sagte Jamie und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. "Jamie! Deine komplette Familie ist hier, um sich zu verabschieden. Du warst praktisch schon tot." Vor Erleichterung schluchzte ich und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

Jamie setzte sich auf. "Was tust du da?" "Ich wollte gerade pinkeln gehen aber da steckt ein Schlauch in meinem Schwanz", piepte er und sah mich mit großen Augen an. "Jemand hat meinen Schwanz angefasst und das warst nicht du!" Erleichtert umarmte ich ihn. "Du bist immer noch der Alte! Wie lang warst du schon wach?"

"Ein paar Stunden. Ich kann meine Grandma nicht wirklich leiden. Da hab ich lieber so getan, als würde ich schlafen. Für einen Moment bin ich glaube auch weggenickt."

Vorsichtig drückte ich Jamie wieder auf die Matratze. "Bleib bitte liegen. Ich hole einen Arzt." "Nein!" Jamie hielt meine Hand fest. "Kannst du mich nicht endlich küssen? Sonst sterbe ich wirklich, ohne je einen Kuss von dir bekommen zu haben."

Lächelnd umfasste ich sein Gesicht, beugte mich zu ihm und drückte meine Lippen auf seine. Ich ignorierte meine Rückenschmerzen, dieses nervig schnelle Piepen von dem Monitor, und konzentrierte mich nur auf Jamies Lippen.

Sie waren trocken, doch trotzdem war dieser Kuss einfach nur unglaublich! Alles was Matt mich jemals hat fühlen lassen, war genau so stark bei Jamie vorhanden!

Und es verwirrte mich!

Ich war verwirrt, dass ich jemals wieder so glücklich werden konnte! Und das Ganze ohne Matt!

"Runter von meinem Enkel, du kleiner Idiot!" Ich wurde geschlagen, weshalb ich mich von Jamie löste und mich Erschrocken umdrehte. Es war die Großmutter, welche mich mit Ihrem Gehstock schlug.

Dahinter stand der Rest der Familie, und Dr Harvey. Na super.

"Oh mein Gott! Ich bin mit meinen medizinischen Kenntnissen am Ende." Ich trat zur Seite, als die alte Frau erneut Ihren Stock hob. "Mutter! Es ist gut jetzt!", rief Jayden.

"Jai!" James quetschte sich durch die Menge. "Oh mein Gott! Ich wusste es!" Erleichtert umarmten die Zwillinge sich. "Es war doch nur eine Narkose." "Nein. Es war viel mehr als das!"

Kam mir das nur so vor, oder schwitzte James wirklich so doll?!

"Du bist klitschnass, großer Bruder", seufzte Jamie. "Das ist echt ekelhaft." "Tut mir leid. Ich mache gerade einen kalten Entzug durch. Durch die Hochzeit, verstehst du?" Ah, die Drogen.

"Also Charlie..." Jayden kam zu mir. "Das mit dem Kuss hätte dir schon mal zwei Tage eher einfallen können. Du hast ihn dadurch zurück geholt, oder?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Ich denke, es war sein Wille. Er wollte noch nicht sterben."

"In meine ganzen medizinischen Karriere habe ich noch nie jemanden wie Jamie erlebt. Er ist wahrlich ein Wunderwerk." Noch immer war Dr Harvey fassungslos. "Wir müssen ein paar Tests machen... aber er sieht super gut aus. Medizinisch betrachtet."

"Bist du jetzt sauer?", fragte ich ihn leise. "Mir passt es zwar nicht so ganz, da er mein Sohn ist, aber du bist ein guter Kerl. Und er ist schon groß. Er kann frei entscheiden. Tu' ihm einfach nicht weh, okay?"

"Man Dad! Du bist so peinlich!", meckerte Jamie. "Herzschmerz gehört zum Leben." Gabriela strich ihm durch seine Haare. "Aber jetzt würde ich Jamie gerne entführen und ein paar Tests machen."

"Wieso denn? Mir geht es gut." "Ja, genau deswegen", seufzte Dr Harvey. "Wenn Sie bitte draußen warten würden. Ich würde gerne Jamie von den Geräten nehmen und seinen Verband wechseln."

Wir alle setzten uns in Bewegung. "Charlie, du bleibst", befahl Jamie. "Du bist die ganze Zeit geblieben, also bleibst du auch jetzt." "Aber-" "Es gibt nichts, was ich dir noch nicht gezeigt habe." Das stimmte allerdings.

Jayden verschränkte seine Arme vor der Brust. "Charlie?" "Als Er bekifft war, hat er sich vor mir ausgezogen", meinte ich Unsicher. "Ich behalte dich im Auge, Spencer."

Endlich! Whoop Whoop! 🙌🏼

heavy past | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt