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Charlie Spencer

Mia sah mich grübelnd an. "Zumindest ist Matt hinter Gittern." "Vorerst", sagte ich leise und sah auf meine Knie. "Mein Auto ist trotzdem hinüber. Das kostet ein paar tausend, die ich im Moment einfach nicht habe."

"Jayden wird da nicht so sein. Du bist schon Jahre dabei und du bist sein bester Mitarbeiter." Leicht nickte ich. Da hatte Mia recht.

Aleksander kam zu uns. "Ihr seid ja schon wach", murmelte er und gähnte. Dabei sah ich ihn an. Er hatte nur eine Boxershorts an. Ich sah also seine blauen Flecke und seinen gut gebauten Körper. Ich hatte ihn schon immer etwas beneidet.

"Wir sind schon seit zwei Stunden wach, mein Lieber. Es ist schließlich schon Zehn."

"Wollt ihr eigentlich zusammen ziehen?" Fragend sah ich die beiden an. "Jetzt doch noch nicht. Ist viel zu früh dafür." Aleksander nickte bestätigend. "Erst mal sehen, wie's läuft."

"Außerdem kann ich dich ja schlecht alleine lassen." Gespielt genervt verdrehte ich meine Augen. "Jaja, immer auf die Kleinen..."

Seufzend sah ich die beiden an. "Ich wollte eigentlich zu Mum und Dad, aber das kann ich wohl vergessen." "Hm, dann nimm doch mein Auto", sagte Aleksander und lächelte. "Meine Arbeit ist nicht weit weg und bei den Einkäufen kann ja wohl mal Mia aushelfen."

"Geh packen, Charlie." Mia lächelte mich an. "Wirklich? Danke!" Ich stand auf und lief in mein Zimmer, ließ die beiden alleine.

Aus meinem Schrank holte ich meine Tasche. Diese stellte ich auf mein Bett und fing an, ein paar Klamotten in dieser zu verstauen.

Irgendwann klingelte es. "Charlie! Mach mal auf!", rief meine Schwester. Ich verdrehte meine Augen und machte mich auf den Weg zur Haustür.

"Jamie?", fragte ich verwirrt und überrascht zugleich. "Dad hat gesagt, du hast Urlaub", meinte er und trat ein. "Da hab' ich mir gedacht, ich komme vorbei. Außerdem habe ich dein Auto gesehen. War das echt Matt? Der hat ja einen Schuss!" "Wem sagst du das", murmelte ich und lief zurück in mein Zimmer.

"Du fährst weg?" "Zu meinen Eltern." "Schade. Ich habe gedacht, du kannst mich ablenken", seufzte er und legte sich auf mein Bett.

Dabei rutschte sein Shirt hoch und zum Vorschein kam sein nackter Bauch. Was er damit bezwecken wollte, wusste ich  allerdings nicht.

"Wovon ablenken?", fragte ich und nahm meine Hemden, packte sie in die Tasche neben Jamie. "Ich war beim Arzt. Das Ergebnis bekomme ich aber erst in zwei Tagen."

"Was schlimmes?", fragte ich und setzte mich neben ihn. "Weiß nicht. Hat was mit meiner Lunge zu tun."

Jamie setzte sich auf und nahm ein rotes Karo-Hemd aus meiner Tasche. "Das würde mir besser stehen", grinste er und zog sein weißes Shirt aus, zog mein Hemd an und ließ Es offen.

Was er damit bezwecken wollte, wusste ich jedoch auch nicht.

Schmunzelnd sah ich ihn an. "Zu dir passt eher blau oder grün. Aber kein rot." Ich zuckte mit den Schultern. "Da ich dort sowieso arbeiten werde, ist es relativ egal, was ich an habe."

Mein Blick fiel auf seine Narbe. Sie war nur gute Fünf Zentimeter lang, jedoch sehr auffällig, da Jamie durch die Sonne braun gebrannt war, die Narbe jedoch weiß blieb.

"Grässlich, oder? Das fällt voll auf." Jamie sah mich an, biss auf seine Unterlippe. "Denk daran: Narben zeigen, dass man ein Kämpfer ist. Und du bist einer." Leicht lächelte ich den Kleinen an.

"Sophia nervt auch die ganze Zeit. Sie will mich sehen und mir beistehen. Es nervt." Stirnrunzelnd sah ich Jamie an. "Wenn sie dich so sehr nervt, wieso machst du nicht einfach Schluss? Willst du mit ihr Alt und Grau werden? Total unglücklich sein? Oder du beendest es. Dann wird sie heulen aber drüber hinweg kommen."

Jamie schien ernsthaft zu überlegen. "Trau' dich, Kleiner. Mir ist es auch schwer gefallen, mich von Matt zu trennen. Er wird immer meine Jugendliebe bleiben. Aber hätte ich es nicht beendet, wäre ich komplett kaputt gegangen."

Jamie nickte und nahm sein Handy. "Was tust du da?" "Schluss machen." "Doch nicht über das Handy!", rief ich und sprang auf, nahm ihm das iPhone weg. "Persönlich, Jamie!"

"Wenn ich das mache... dann.., dann flieg ich nach Europa. Für immer." "Sie wird darüber hinweg kommen. Vertrau' mir."

Mein Blick fiel auf seinen Oberkörper. "Könntest du dir jetzt bitte dein T-Shirt wieder anziehen?" Jamie grinste. "Wieso?" "Weil es für einen Heterosexuellen Jungen unnormal ist, sich so bei einem Homosexuellen zu verhalten." "Mich stört es halt nicht, dass du schwul bist."

'Oder du bist einfach Schwul', dachte ich mir. Der Gedanke, dass Jamie schwul sein könnte, gefiel mir. Nicht das ich etwas von ihm wollte, nein, es wäre einfach toll, mal wieder jemanden vom gleichen Ufer zu treffen.

Natürlich hatte ich auch Freunde, nur damals, als ich mich von Matt getrennt hatte, hatte ich mich zurück gezogen und keinen meiner Freunde je wieder geschrieben oder geantwortet.

"Ich muss jetzt weiter packen", teilte ich Jamie mit. "Denn ich möchte um acht da sein." "Aber es ist doch gerade mal halb zwei", sagte er verwirrt. "Ja und die Fahrt dauert nun mal Sechs Stunden."

"Na gut. Ich halte dich auf dem laufenden wegen Sophia." "Tue das. Nur werde ich zu hause keinen Empfang haben und ich arbeite den ganzen Tag. Also nicht wundern, Kleiner."

Jamie knöpfte mein Hemd zu. "Das bekommst du erst wieder, wenn du wieder da bist." Er hab mir einen Kuss auf die Wange und verließ mein Zimmer.

Kopfschüttelnd fasste ich mir an die Wange. Jetzt war ich mir zu einhundert Prozent sicher: Jamie MacKinley war Schwul.

Ich nahm also sein weißes Shirt, welches auf meinem Bett lag, und packte es in meine Tasche.

Immerhin war dies nur fair.

ALSO ich Update nur, weil ich euch etwas mitteilen will: ich habe eine SHADOWHUNTERS WhatsApp Gruppe erstellt, weil in den Kommentaren so viele Fans sind 😈 wer Interesse hat, bitte PRIVAT melden!

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