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Jamie-Cormac MacKinley

Ich wurde wach, als Charlie kläglich versuchte, leise aufzustehen. Also schlang ich meine Arme um seinen Bauch, um ihn zurück zu halten.

"Oh, ich wollte dich nicht wecken." Müde sah er mich an. "Du wirst mich immer wecken, glaub mir. Außerdem ist James' Anhörung bald. Ich muss sowieso aufstehen."

"Kleiner Tiger, es ist kurz nach Sechs. Die Anhörung ist um Zehn." "Und du musst erst um Acht auf Arbeit sein." Ich setzte mich auf und küsste Charlies Nacken. "Ich wollte aber eher anfangen, weil wir nur zu dritt sind."

"Komm schon, eine gemeinsame Dusche, ein bisschen frühstücken." "Okay, mein Vorschlag: wir putzen Zähne, gehen frühstücken und dann duschen. Danach verschwinde ich." Ich grinste. "Einverstanden."

Gemeinsam liefen wir ins Badezimmer und machten uns fertig. "Wir müssen leise sein", erwiderte ich. "Meine Eltern können heute beide ausschlafen." "Geht klar."

Wir beide liefen in die Küche und bekamen fast einen Herzinfarkt. "Dad?! Was machst du hier?!" Er stand doch tatsächlich in der Küche und wollte anfangen mit kochen! Um halb Sieben!

"Ich wollte deiner Mutter Pancakes machen. Wollt ihr auch welche?" Ich zog eine Augenbraue hoch. "Und das soll mit einer Hand funktionieren?" "Natürlich."

Seufzend schob ich ihn beiseite und rührte die Masse in der Schüssel um, damit wir nicht verhungern mussten.

"Also Charlie, nach der Anhörung komme ich mit Leonardo vorbei. Ich erkläre ihm alles was er wissen muss. Er arbeitet diese Woche auf Probe."

"Ja aber geht das denn mit nur einem Bein?", fragte ich und drehte mich um. "Natürlich. Er hat ja eine Prothese. Das einzige, was er nicht kann, ist die Autos auf den Hof fahren, aber das macht nichts. Er darf halt nur sechs Stunden am Tag arbeiten, aber das macht nichts. In sechs Stunden kann man viel erledigen."

"Ja, also ich finde es cool, wenn er bei uns anfangen würde. Er ist nett", lächelte Charlie. "Und ich habe mir überlegt, die Anhörung ist ja bald. Danach würde ein Kurs in Perth anfangen. Den würde ich dann annehmen. So wie du es gesagt hast." Ich setzte mich neben Charlie. "Was für ein Kurs?", fragte ich verwirrt.

"Ich habe dir doch erzählt gehabt, dass ich meinen Meister machen möchte. Der Kurs geht ein paar Wochen." Ich blinzelte. "Was heißt ein paar Wochen?" Charlie seufzte. "Vielleicht einen Monat. Vielleicht auch länger. Es kommt drauf an, wie ich abschneide."

"Du gehst einfach mal für vier Wochen oder länger und sagst es mir nicht?" Das schockierte mich.

Ja, ich wusste, dass er seinen Meister machen wollte, aber ohne mir etwas zu sagen?

"Jamie..., es ist eine große Chance für mich. Das ist mir wichtig und außerdem ist ja noch Zeit." "Zeit habe ich aber vielleicht nicht mehr! Was ist, wenn du bei der Weiterbildung bist und ich einfach so verrecke? Vier Wochen sind eine lange Zeit. Da ist alles möglich."

Wütend stand ich auf und verließ die Küche, lief nach oben in mein Zimmer. Ich legte mich auf mein Bett und drückte mein Gesicht ins Kissen, als die Tür aufging.

"Jamie." "Was ist, wenn ich sterbe, Charlie? Ich will doch einfach nur Zeit mit dir verbringen." "Und was ist, wenn du einfach alles zu negativ siehst und du noch 40 Jahre lebst?"

"Denkst du?" Ich setzte mich auf. "Ja. Wenn du aufhörst, so negativ zu denken." Charlie gab mir einen Kuss. "Glaub mir; wir werden noch lange glücklich sein. Das verspreche ich dir." Lächelnd legte ich meine Hände an seine Wangen. "Ich nehme dich beim Wort."

heavy past | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt