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Charlie Spencer

Lächelnd streichelte ich über Jamies Wange. "Guten morgen", flüsterte ich. Müde sah er mich an. Dann lächelte er und legte einen Arm um mich, strich über meinen Rücken.

"Mein Arm ist eingeschlafen", sagte ich leise, da Jamie seit Stunden mit seinem Kopf auf meinem Arm lag. Jamie hob seinen Kopf und gab mir einen Kuss.

"Danke für diesen tollen Geburtstag", lächelte er und kuschelte sich an mich. "Definitiv Platz zwei der tollsten Ereignisse." "Nur Platz zwei?"

Jamie grinste. "Platz eins bist du. Wie wir endlich zusammen gekommen sind. Du wirst immer meine Nummer eins bleiben. Scheiß auf Sex. Die Momente mit dir zählen am meisten." Ich lächelte. "Obwohl der Sex auch nicht zu verachten ist." Ich grinste breit. "Das bist du." Grinsend gab ich ihm einen Kuss.

"Versprich mir, dass wir jeden Tag FaceTimen", sagte er traurig. "Und so oft wie möglich schreiben. Und Bilder schicken." "Versprochen."

"James! Du stehst schon seit fünf Minuten vor der Tür." Es war Diegos Stimme. "Ich kann da doch nicht rein gehen!" Schmunzelnd sah ich zu Jamie, welcher leise kicherte.

"Wieso? Es sind dein Bruder und Charlie." "Ja. Aber Sie hatten Sex. Das heißt, sie liegen nackt im Bett und das will ich nicht sehen! Das ist ekelhaft." "Ja aber die beiden sind doch nicht gerade dabei, James. Sie schlafen wahrscheinlich noch. Hör auf die Tür anzustarren."

Stille.

"James! Hör auf, diese verdammte Holztür anzustarren! Die beiden da drin haben gevögelt, ja, das war nicht zu überhören, aber das ist völlig normal! Das werden wir auch irgendwann tun!"

"Jetzt werden James' Augen bestimmt riesig", flüsterte Jamie grinsend.

"Ich werde doch nicht- Diego! Nein! Das ist ekelhaft!" "Ach und das ich dir einen blase ist okay? Nicht ekelhaft?" Ein dumpfer laut erklang. Wahrscheinlich hatte sich James an die Tür gedrückt. "J-jeder hat Bedürfnisse." "Ganz recht. Und irgendwann werden wir vögeln, glaub mir."

"Wie war eigentlich dein erstes Mal?", fragte Jamie mich. "Nicht so toll", erwiderte ich. "Es war Matts 18. Ich war total verkrampft. Es hatte total weh getan."

"Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass du unten lagst. Du bist so muskulös, kräftig, sexy-" "Damals war ich eine Bohnenstange. Frag deinen Dad", grinste ich.

"Du hast bestimmt Fotos." "Eventuell."

Es klopfte. "Jai?" Ich grinste. "Psht." Jamie grinste und küsste mich, kletterte auf mich.

Dann ging die Tür auf. "Uh ih!" Jamie kicherte. "So ein Idiot." "Genau so wie du", grinste ich.

"Mein Gott!" Diego kam herein. "James ist so ein Kind. Ihr sollt euch fertig machen, wenn ihr zur Vogel-Rallye wollt." Damit ging er.

"Du hast immer noch keine Ahnung von Vögeln", erwiderte ich und sah Jamie an. "Du machst das schon. Außerdem kenne ich Europäische Vögel." "Wir sind aber in Australien."

Ich stand auf. Plötzlich kicherte Jamie. "Dein Rücken", kicherte er. Ich verdrehte meine Augen und zog mir meine Boxer an. "Kommst du mit duschen oder starrst du weiter?"

***

"Da ist noch ein Vogel!", rief Jamie begeistert. "Den haben wir schon", seufzte ich und sah auf unsere Liste. "Letztes Jahr haben wir 31 Vögel gesehen. Uns fehlen noch 4 und wir haben nur noch eine Stunde", seufzte ich.

Dann sah ich zu Jamie. "Du solltest was trinken", meinte ich und blieb stehen. "Keine Zeit. Wir müssen gewinnen." Ich hielt ihn fest. "Du nützt uns nichts, wenn du umkippst. Denk an deine Lunge. Und du bist das viele Laufen nicht gewöhnt."

"Ich pack das! Hör auf mich zu bemuttern!", fuhr er mich an. "Und selbst wenn es das letzte ist, was ich tue, dann habe ich es wenigstens glücklich getan!"

"Komm schon. Ich will jetzt keinen Streit", seufzte ich. "Streit tut aber einer Beziehung gut." "Aber nicht dir."

Jamie schnaufte und lief an mir vorbei. "Das ist die falsche Richtung!", rief ich ihm hinterher.

Stumm liefen wir dann hintereinander her, suchten die restlichen Vögel und maschierten dann zurück zum Truck Stop, gaben unsere Liste ab.

Erledigt setzte ich mich neben Mia. "So kannst du aber nicht fahren", meinte sie und biss von ihrem Donut ab. "Wie meinst du das?" "Na so erschöpft, wie du bist."

"Das geht schon wieder." Ich nahm einen Schluck meines Wassers. "Und wo ist Jamie?" "Schmollen." "Und wieso?" Ich reagierte nicht.

"Charlie?" James kam zu mir. "Was hast du getan?" "Gar nichts", erwiderte ich und sah auf meine Flasche.

"Deswegen ist mein kleiner Bruder auch schlecht gelaunt", erwiderte er sarkastisch. "Tja, ich wollte nun mal nicht sinnlos mit ihm streiten, nur weil er sich das wünscht."

James schnaufte und ging. Mia sah mich an. "Holst du mir ein Eis?" Leicht nickte ich. "Klar." Ich stand auf und ging zur Tiefkühltruhe, holte ihr Schokoladeneis.

"Und Jamie zieht echt bei dir ein?" Nachdenklich nickte ich. "Denke schon. Falls er sich wieder einkriegt." Ich verdrehte meine Augen.

"Ich freue mich für dich." Plötzlich fing Mia an zu weinen. "Was ist denn jetzt los?", fragte ich verwirrt. "Nick hat eine Spinne getötet!" Mia zeigte weinend an mir vorbei.

"Du magst keine Spinnen", sagte ich verwirrt und nahm sie in den Arm. "Ich weiß! Aber stell dir vor, sie hat irgendwo eine kleine Familie zu versorgen!", weinte sie.

Lautlos seufzte ich. Aleksander verkroch sich in eine Ecke. Feigling.

Mum kam zu uns. "Was ist denn los?", fragte sie. "Nick hat eine Spinne getötet", antwortete ich und strich über Mias Rücken.

"Oh. Das kenne ich. Als ich mit euch schwanger war, kam immer so eine Werbung für Insektenspray. Und dann haben sie gesprüht und die Fliege ist tot umgefallen."

"Oh das ist ja schrecklich!", schluchzte Mia. "Oh Mum, ernsthaft?!" Kopfschüttelnd sah ich sie an.

heavy past | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt