| 30 |

4.7K 292 18
                                    

Charlie Spencer

"Und was hast du danach gefühlt? Was hast du getan?" Nathan Díaz sah mich an. "Ich... nichts. Mia hat die Polizei gerufen. Ich stand voll neben mir."

Unsicher biss ich mir auf meine Lippe. "Was hätte ich denn tun sollen? Nach so etwas? Weiter machen wie es sich gehört? Nein danke. Dafür bin ich zu schwach."

"Du bist nicht schwach, Charlie. Vielen Leuten geht es so wie dir." Genervt sah ich die Decke an. "Unsere Sitzung ist für heute um. Charlie, ich muss dir noch etwas sagen. Jamies Dad wird es dir nicht gesagt haben."

"Ich habe ihn auch nicht gesehen. Weder Samstag, noch heute. Keine Ahnung was los ist." "Deswegen möchte ich mit dir reden. Jamie hatte einen Reitunfall."

"Charlie! Mia!" "Jodi!", riefen meine Schwester und ich fröhlich und rannten den Berg hinauf. "Hey ihr Süßen! Kommt, wir wollen weiter!"

Lachend hielten wir sie fest. "Wir wollen noch nicht gehen!" "Es ist so schön hier!", grinste ich. "Aber wir müssen doch weiter. Eure Mutter reitet doch da vorne! Sie liegt in Führung!" Jodi zeigte in die Richtung, wo Mum ritt.

Plötzlich hörten wir ein Pferd wiehern. Ich sah an Jodi vorbei. Mummys Pferd stand auf den Hinterbeinen und meine Mum versuchte sich festzuhalten, fiel jedoch mit einem Schrei nach hinten und landete auf dem Boden.

"Elizabeth!", hörte ich Daddy panisch rufen. "Mummy!" Ich riss mich von Jodi los, um zu ihr zu rennen. "Charlie, bleib weg!" Ich kniete mich zu Mum, welche mich ansah. "Mir gehts gut", murmelte sie.

Vorsichtig strich ich ihr ihre wunderschönen Haare aus dem Gesicht. "Warum weinst du dann?", fragte ich und nahm ihre Hand. "I-ich kann meine Beine nicht spüren."

"Charlie?" Nathan sah mich an. "Ist Alles okay?" "E-er kann aber seine Beine bewegen, oder?" Als der Kerl nichts sagte, packte ich ihn. "Sag mir, dass Jamie seine Beine bewegen kann!", schrie ich.

"Charlie..., wir wissen gar nichts. Jamie liegt im Koma. Es gab bei der Untersuchung Komplikationen und seine Lunge kollabierte. Er liegt seit Freitag im Koma und es scheint unverändert zu bleiben."

Ich fasste mir an den Kopf. Mir wurde plötzlich so schlecht! Das war alles meine schuld! Wir hätten einen schönen Abend haben können- ich wollte es wirklich! Aber Matt hinderte mich daran!

"Das ist meine Schuld!" Nathan nahm mich in den Arm. "Gib nicht dir die Schuld für etwas, was du nicht getan hast!" Die ersten Tränen liefen mir über mein Gesicht. "Ich hatte ihm gesagt, wir unternehmen etwas als Freunde. Er wusste das ich keine Beziehung haben kann. Aber dann plötzlich hat er mir seine Gefühle gestanden. Was er für mich empfindet. Oh scheiße!"

Schluchzend sackte ich zu Boden. "Charlie, dafür kannst du doch nichts. Er war spät abends ausreiten. Jamie hat James gebeichtet, dass er Schwul ist, okay? Er hat es wohl nicht gut aufgenommen."

Schniefend wischte ich mir über das Gesicht. "Du empfindest etwas für Jamie, kann das sein?" Nathan hockte sich zu mir. "Ich kann mit diesen Gefühlen nichts anfangen. Nur Matt hat mich so fühlen lassen."

"Charlie, du bist verliebt. In Jamie. Du möchtest ein neues Leben. Mit ihm. Du solltest dich trauen." "Wieso? Damit ich ihn ebenfalls verliere?"

"Luke und ich wollten zu ihm. Möchtest du mit kommen?" Leicht nickte ich. "Und wenn er aufwacht, sagst du ihm, dass ihr es langsam angehen lassen wollt? Damit er weiß, dass du es auch willst." Erneut nickte ich. Jamie hatte ein Recht darauf, es zu erfahren. "Gut. Dann komm."

"Kann ich dich was fragen?", fragte ich, als wir im Auto saßen. "Klar." "Du sagtest, du bist Therapeut im Krankenhaus aber wir haben die Sitzungen immer in eurem Haus." "Was denkst du, sind die Sitzungen billiger? Im Krankenhaus bin ich zwar fest angestellt, aber ich mache es auch privat. Legal natürlich. Ich möchte den Menschen helfen."

"Wieso? Was hat dich dazu gebracht, Psychologe zu werden?", fragte ich weiter und sah auf die Straße. "Es war mein Achtzehnter Geburtstag, als ich meine Geburtsurkunde gefunden habe. Ich habe mich immer gefragt, was sie mir verheimlichten. Ich durfte nicht mal meinen Führerschein selbst beantragen. Also wurde ich neugierig. Ich ging also auf die Suche und fand das Stück Dreck. Nathan Díaz. Geboren Hall. Ich bin adoptiert, Charlie. Den Schmerz, den ich durchlebt habe, hat mich geprägt. Sie hätten es mir nicht so lange verheimlichen sollen. Ich habe mir geschworen, anderen zu helfen, die ebenfalls Schmerz empfinden."

Ich schluckte. "Irgendwie kommen wir alle aus verkorksten Familien oder sind selber verkorkst." Nathan lachte. "Das stimmt."

Bis zum Krankenhaus sprach niemand ein Wort mehr. Auf dem Parkplatz trafen wir auf Luke, welcher glücklich Nathan küsste. So glücklich war ich mit Matt auch mal.

Zu dritt liefen wir also ins Krankenhaus, nahmen den Fahrstuhl und kamen auf der Etage an, auf der anscheinend Jamie lag.

Ich hatte Angst und war aufgeregt zugleich. Angst davor, ihn so kaputt zu sehen, allerdings auch aufgeregt, Jamie wiederzusehen.

"HALTET IHN AUF!", rief eine Frau irgendwo her. Wir drei sahen uns nur an und betraten den Gang. "JAMIE!" "Das ist Dads Stimme!", meinte Luke und wir eilten durch den Gang, als plötzlich mein Lieblingsteenie in uns rannte.

"Jamie!" Er sah uns verwirrt an und wollte weiter, doch ich hielt ihn fest. "Was ist denn los? Du bist wach!", stellte ich erleichtert fest. "Wer bist du? Lass mich los! Ich will hier weg!", schrie er.

Dr Harvey kam um die Ecke gehechtet. "Dad? Was ist los?" "Er hat Amnesie. Als wir ihn untersuchen wollten, bekam er Panik."

Noch immer hielt ich Jamie fest. "Du weißt nicht, wer ich bin?", fragte ich leise und er schüttelte seinen Kopf. "Nein, tut mir leid. Ich weiß gar nichts. Nur das DIE mir weh tun! WO BIN ICH?!"

"Kleiner..." Sprachlos umarmte ich Jamie. Dann schnupperte er plötzlich an mir. "Ich kenne dich." Es war nur ein Flüstern, doch ich verstand es. "Ja, wir sind Freunde. Ich arbeite bei deinem Vater", flüsterte ich und strich durch seine silbernen Haare.

"Charlie heiße ich." Jamie umarmte mich. "Beschützt du mich?" "Natürlich tue ich das."

Ich habe eine Frage an euch... mit Sicherheit haben einige von euch Twitter. Und da wollte ich fragen, ob ihr mich dort ein bisschen unterhalten wollt. Ich würde nämlich voll gerne mein Profil wieder aufstocken, nur habe ich keinen Plan mehr, was andere Nutzernamen angeht. Wollt ihr vielleicht ein bisschen mit mir Tweeten?:D Über Gott und die Welt, wattpad oder so. Wäre mega cute von euch:) 

Mein Nutzername ist dort ebenfalls irishmilkshake.

Vielleicht kann ich ja auch mal ein bisschen zu Storys spoilern, wer das möchte:))

heavy past | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt