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Bild: Miles Heizer als Ky Murphy

Jamie-Cormac MacKinley

Lächelnd sah ich Anya an. "Wie war die Schule?" "Haha, du Witzbold. Ich bin Mobbing-Opfer Nummer Eins." Anya seufzte. "Am gemeinsten ist Sophia. Hätte ich nie von ihr gedacht."

"Soll ich mit ihr reden?" Anya schüttelte ihren Kopf. "Nein. Geht schon. Ich weiß ja, dass sie mehr Probleme hat, als ich. Und bald kann sie das auch nicht mehr verstecken." Leicht nickte ich und sah auf die rote Tischplatte. "Das stimmt."

"Also, was wollen wir testen?", fragte ich und sah auf die Wandkarte. "Ist es nicht etwas zu warm für heiße Schokolade?" "Es ist niemals zu warm dafür. Ich glaube, ich nehme die Dreifache." Ich sah Anya an. "Gut. Ich nehme die Schokolade mit den Smarties und Streuseln."

Ich erhob mich und lief zu der Bedienung hinter dem Tresen. "Was möchtest du?", fragte Sie nett. "Also ich hätte gern die Dreifache Schokolade, mit nicht so viel Sahne, und einmal die Schokolade mit Smarties und Streuseln." "Okay. Also die 7 und die 9." Erst jetzt bemerkte ich, dass dort Zahlen standen. "Oh, stimmt. Da stehen Zahlen", grinste ich.

Die Bedienung lachte. "Kein Problem. Ich bringe es euch gleich." "Supi, Danke." Zurück bei Anya unterhielten wir uns über diverse Dinge.

"Guck mal, der eine starrt voll", meinte sie leiser. "Wer?" "Auf drei Uhr." "Nein, es ist kurz nach Vier", meinte ich verwirrt. Anya seufzte. "Schau nach Rechts!", zischte sie. "Heute bist du schwer von Begriff."

Tatsächlich sah ich einen Jungen mit kurzen, weißen Haaren. Er war dünn. "Er ist süß", erwiderte Anya. "Er schaut gestört. Vielleicht ist das ein Stalker." "Finden wir es heraus." Anya stand auf und lief zu ihm.

Einige Sekunden später stand der Typ auf und kam mit zu uns. "Jamie, das ist Kay. Kay, das ist mein bester Freund Jamie." Der Kerl räusperte sich. "Ky", erwiderte er. "Ich heiße Ky. Nicht Kay." "Setz dich", erwiderte ich und nippte von meiner Schokolade.

"Wie alt bist du?" "16. Und ihr?" "17. Bist du neu hier? Normalerweise kennt sich hier jeder. Zumindest vom Sehen her." Ky schüttelte den Kopf. "Ich wohne mal hier, mal da. Hauptsächlich im Heim."

"Oh... das tut mir leid", erwiderte Anya, doch er zuckte mit den Schultern. "Du kannst nichts dafür, also muss es dir nicht leid tun."

Und so verbrachten wir den Nachmittag zu dritt, lernten Ky besser kennen. Kurz vor sechs wurde Anya jedoch von Izzy geholt, da die beiden noch etwas unternehmen wollten.

Ganz klar: sie hatten Sex. Ich kannte doch meine Anya!

"Willst du vielleicht noch mit zu mir kommen?", fragte ich Ky, welcher nickte. "Klar." Ich lächelte. "Ich finde, dein kleiner Bullenring steht dir." Eigentlich hasste ich diese Dinger in der Nase, aber zu Ky passte es. "Danke."

Gemeinsam liefen wir zu mir. "Hier wohnst du?" "Jap." "Geile Scheiße.." Ich schloss die Haustür auf. "Mum? Dad?"

Ich fand sie im Wohnzimmer, zusammen mit Diego, James und Onkel Jay mit einem Kollegen. "Was ist hier los?", fragte ich verwirrt. "Dein Bruder geht zurück zu seinen Dealern." Fassungslos sah ich James an. "Das ist nicht dein Ernst?"

"Jai, das ist meine einzige Chance, nicht in den Knast zu kommen! Und wenn das heißt, dass ich noch mal für ein paar Tage mehr da hin muss, mache ich das."

"Wow, ein Junkee." Ich sah zu Ky, welcher unbeeindruckt zu meinem Zwilling sah. "Bei den Devils?" "Woher kennst du die?", fragte James verwirrt. "Geht dich 'n scheiß an."

Ky sah mich an. "Wo ist dein Zimmer? Ich hab keinen Bock auf so viele Menschen." "Äh, komm mit", meinte ich und lief der Wendeltreppe hinauf. Ich würde später auf James wütend sein.

In meinem Zimmer setzte ich mich auf mein Bett, während Ky sich umsah. "Ziemlich geil hier." "Danke."

Ky setzte sich neben mich. "Was ist das für ein Armband?" Ich sah auf mein Handgelenk. "Ein Notfallarmband. Ich... bin krank und darf nur im St Claire's behandelt werden." "Das Krankenhaus ist ein bisschen weit weg."

Seufzend nickte ich. "Ich wurde schon einmal mit dem Rettungshubschrauber abgeholt. War eine miese Sache." Ich sah Ky an. "Ist es sehr schlimm?" Erneut nickte ich. "Ich brauche eine neue Lunge. Noch gehts, aber ein Fehler und das war's. In den letzten Wochen lag ich oft im Krankenhaus, weil ich einfach keine Lust mehr habe, vorsichtig zu sein. Ich soll sogar das Singen aufgeben. Aber daran wird mich niemand hindern."

Ky sah mich einfach an. "Das ist hart", erwiderte er. "Nicht zu ändern. Ich will auch kein Mitleid."

Es klopfte an der Tür. "Ja?" Dad betrat mein Zimmer. "Hey, ihr zwei." "Ky, das ist mein Dad." Dad lächelte.

"Ky, willst du dann mit uns essen? Es gibt Nudelsuppe." "Oh, gerne. Nett von Ihnen." Dad lächelte. "Gut. Äh, Jai, im Auftrag deiner Mutter soll ich dich an morgen dran erinnern." Verwirrt sah ich Dad an. "Was... ist denn morgen?"

"Diese verflixte- deine Mutter hat es dir nicht gesagt?" "Was gesagt?", fragte ich skeptisch. "Du... bist das Wochenende über im Krankenhaus. Deine Atemgeräusche sind entweder gar nicht vorhanden, da du nicht atmest, oder aber du atmest zu laut. Irgendwie... röchelnd. Morgen früh um Acht musst du dort sein."

Ich stand auf und lief zu Dad. "Ich werde da nicht hin gehen! Ihr habt mir versprochen, dass ich nur im Notfall hin muss!" "Jetzt weiß ich, warum deine Mutter dir nichts gesagt hat. Aber Jai, wir machen uns echt sorgen. Und nach dem Wochenende wissen wir mehr und deine Mutter schläft auch ruhiger."

"Ihr habt gesagt, dass Ich nur im Notfall da hin muss!" "Reg dich nicht auf, okay?" Wütend knallte ich die Tür vor seiner Nase zu und schloss ab. "Jai, das ist keine Lösung!" Ich ignorierte Dad und setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl.

"Jai also?" "Bitte, nenne du mich nicht auch noch so", seufzte ich und schaltete meinen iMac an. "Lust auf Musik?" "Klar. Aber du hast doch gesagt, du singst. Kann ich was hören?" Leicht nickte ich. "Live oder mit Musikvideo? Ich bin YouTuber."  "Cool! Lass mal ein paar Videos anschauen!"

Ich meldete mich an und ging auf meinen Channel. "600.000 Abonnenten?" Ich lächelte. "Vor ein paar Monaten waren es gerade mal 300.000", erwiderte ich. "Du scheinst ja was drauf zu haben."

"Jap. Und bald kommt ein eigener Song. Ich muss nur noch das Lyric-Video fertig bekommen." "Erstaunlich. Und woher hast du eine Band?"

"Das meiste mache ich eigentlich selbst. Aber ich mache öfter Videos mit Toni, die hat mit ihren Freunden eine Band gegründet." Ich zeigte ihm ein Musikvideo mit ihr. "Man ist die hübsch."

Oh man, die Zeit rennt geht so schnell rum... selbst hier habe ich nur noch 15 Kapitel vorgeschrieben, da ich kaum noch Zeit habe 😭

Aber Freitag habe ich Urlaub 😏

heavy past | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt