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ACHTUNG! Charlie wird nun von Matthew Daddario verkörpert! (Bild)

Jamie-Cormac MacKinley

Seit einer Stunde lief ich planlos herum. Ich war nicht zum Bus gelaufen, sondern lief hier einfach im nirgendwo herum, wusste auch nicht mehr, wie ich heim kommen sollte.

Seufzend setzte ich mich auf die Wiese und nahm mein Handy. Kein Empfang. Na super. Willkommen in Australien!

"Hast du dich verlaufen?" Ein Hund leckte mich an. "Kannst du sprechen?", fragte ich mit großen Augen. "Nein, ich stehe hinter dir."

Verwirrt drehte ich mich um. Ein Mann lächelte mich an.

Okay das war jetzt peinlich...

"Ich kenne dich irgendwoher. Ich glaube, mein Freund verfolgt dich auf YouTube. Du bist sein Schüler, kann das sein?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich kenne Sie nicht." "Miller. Mein Freund ist Musiklehrer."

Leicht nickte ich. "Dann haben Sie recht." Ich drehte mich richtig um und kraulte den Hund. "Du singst gut." "Danke."

***

Nach einer halben Stunde des Redens, lud mich der Mann ein. Natürlich sagte ich zu, denn ich wollte nicht nach Hause gehen.

Zu Hause würde Mum sein, darauf hatte ich keine Lust.

"Du kannst mich Michael nennen." "Jamie", seufzte ich und biss auf meiner Unterlippe herum.

"Wir wohnen gleich um die Ecke." "Sie haben eine WG?" "Ähm nein. Wir wohnen zusammen. Also wir sind Partner, meine ich."

Abrupt blieb ich stehen. "Sie sind schwul? Mit Mr Miller zusammen? Ein Paar? Er ist schwul?" "Ähm, ja. Das wusstest du nicht?" "Nein? Woher denn?"

"Es war damals Thema Nummer eins. Deswegen wollte er aufhören. Doch mittlerweile haben sich alle dran gewöhnt."

Wir betraten ein Grundstück. Es war ein kleines Haus mit Vorgarten.

"Wieso sind plötzlich alle um mich herum schwul?", murmelte ich zu mir selbst. "Vielleicht ist es dir vorher nicht aufgefallen." Ich drehte mich um und sah Mr Miller.

"Er hat dich also gefunden." Ich zog eine Augenbraue hoch. "Ich wollte mit dir reden, aber du bist abgehauen. Also hab ich meinen Mann geschickt." "Wieso wollen Sie mit mir reden?" "Komm rein."

Zu dritt betraten wir das Haus mit dem Hund. "Setz' dich. Möchtest du etwas trinken?" "Wasser, Danke." Wie befohlen setzte ich mich auf die Couch.

Mein Lehrer setzte sich gegenüber von mir hin. "Du bist also schwul." "Ja und Sie auch. Das überrascht mich." "Es war damals ganz großes Thema." "Ich war ebenfalls neu auf der Schule und habe andere Probleme gehabt. Die habe ich immer noch. Haben Sie bestimmt mit bekommen."

"In der Tat, ja. Wieso heißt es plötzlich, du stirbst?" Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. "Ich brauche eine Spenderlunge."

Mein Handy klingelte.

Seufzend holte ich es aus meiner Hosentasche.

"Sieben mal habe ich versucht, dich zu erreichen! Sieben mal! Anya hat angerufen und hat erzählt, was passiert ist. Und wieso zum Teufel hast du gesungen? Jamie! Deine Situation ist nicht lustig!"

Ich verdrehte meine Augen. Musste Mum mich immer so anschreien? "Mum, es ist doch alles in Ordnung. Mir geht es gut!"

"Du bekommst eine Woche Hausarrest. Damit du es lernst. Wann kommst du? Du wolltest das Projekt mit Anya machen. Sie ist gleich hier." Mum klang kalt. Eiskalt. "Ich bin in einer halben Stunde da." Dann legte ich auf.

"Fuck", fluchte ich und stand auf, nahm meine Rucksack und verließ einfach das Haus. Es war mir egal, dass dies unhöflich war.

Jetzt hatte ich auch noch Hausarrest!

***

Zu Hause empfing mich meine wütende Mutter. Anya saß auf der Couch. "Dein Vater kommt in einer Stunde. Das Jugendamt in zwei. Ihr beide geht jetzt hoch und macht dieses Projekt."

Ich nickte und sah zu Anya. "Übrigens bin ich Single", rief ich noch und lief nach oben.

In meinem Zimmer sah ich Anya wütend an. "Musstest du sagen, dass ich gesungen habe?! Man Fuck ey!" Wütend schlug ich meine Faust gegen die Wand. Ein Schmerz breitete sich innerhalb Sekunden aus und meine Knöchel waren aufgeplatzt.

"Tut mir leid! Ich wusste ja nicht, dass du nicht mal mehr singen darfst." Anya umarmte mich von der Seite. Seufzend legte ich meinen Kopf auf ihren. "Shit man. Das ist wie im Knast."

Ich löste mich von ihr und ging zu meinem Schreibtisch, schaltete meinen iMac an. Als erstes checkte ich meine Mails und bekam fast einen Herzinfarkt.

"A-Anya!", flüsterte ich und klickte auf die E-Mail von Alan Walker!

'Hey Jamie! Ich habe dich zufällig auf YouTube gesehen. Du hast eine Wahnsinns Stimme. Ich bin bald in Perth. Mein Management ist einverstanden, dass ich mit dir einen Song aufnehmen kann. Nur wenn du Interesse hast.

Auf eine Zusammenarbeit würden wir uns alle freuen.

Alan Walker'

Darunter war ein Bild. Alan mir einem Papier in der Hand mit der Aufschrift: 'would love to work with you, Jamie!'

"Oh mein Gott das ist der Wahnsinn!", kreischte sie. "Psht! Aber das ist es!", rief ich leise und sah sie an. "Ich muss nur zu dem Treffen kommen. Ich kann meinen Eltern beweisen, dass es mir gut geht und ich singen kann!"

Ich verfasste eine E-Mail an den DJ, dass ich mich auf eine Zusammenarbeit freuen würde.

"Alan Walker ist richtig cool!", grinste Anya neben mir. "Du wirst berühmt." "Wenn ich morgen überlebe. Das weiß jetzt bestimmt jeder, dass ich Schwul bin. Und James wird mich hassen!", seufzte ich.

"Das wird schon. Wie willst du nach Perth kommen?" Ich zuckte mit meinen Schultern. "Keine Ahnung. Charlie wird mich garantiert nicht fahren. Und mit dem Motorrad darf ich solche Strecken auch nicht fahren."

"Wenn ich mit kommen darf, kann ich ja Izzy fragen", flötete Anya. "Die Izzy?" "Genau."

Schaut bitte bei Heartbeat vorbei(:

heavy past | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt