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Teil 1

Jamie-Cormac MacKinley

"Der Tag heute verlief gar nicht mal so übel", meinte ich und legte meine Arme um Charlies Hals. "Und hast du gesehen, wie Mum sich gefreut hat?"

"Und ich habe auch noch eine Nachricht für dich. Eine Gute." "Ich bin ganz Ohr." Charlie fing an, mein Hemd aufzuknöpfen.

"Naja, ich meinte zu dir, ich möchte es gerne langsam angehen lassen... aber ich kann nicht von dir erwarten, all diese Wochen zu warten. Es kann vielleicht noch Monate dauern, bis ich meine Angst überwinden kann. Deswegen möchte ich mich der Angst stellen."

Verwirrt sah ich ihn an. "Was heißt das?" "Das heißt, ich möchte heute einen Schritt weiter gehen. Es ist nur ein ganz kleiner für dich, aber ein sehr großer für mich."

"Komm auf den Punkt, Schatz." Charlie lächelte. "Ich möchte, dass wir beide heute nackt schlafen. Ich weiß, dass du das willst." Sanft gab ich Charlie einen Kuss. "Wenn es das ist, was du willst, gerne."

Ich zog mein Hemd aus. "Es ist gerade mal Neun. Wie wär's, wenn wir ein bisschen kuscheln, küssen und uns dabei langsam ausziehen? Dann kannst du dich stückweise darauf vorbereiten."

Charlie fiel es schwer, das wusste ich. Also musste ich ihm entgegen kommen! Und einen nackten Gott neben mir in meinem Bett... was wollte ich mehr?

"Du bist der Beste!" "Ich weiß", grinste ich und gab meinem Freund einen Kuss, doch wir wurden wie immer unterbrochen- diesmal von meinen Eltern, welche nach mir riefen.

"Och Mann...", murmelte ich. "Na geh schon. Dann bist du schneller wieder hier." Ich grinste und nickte, eilte zu meinen Eltern.

Doch dort standen nicht nur meine Eltern, nein, sondern auch Sophia und ihre Eltern. "Okay? Was ist hier los?"

Ihr Vater sah aus, als würde er mich am liebsten umbringen wollen! "Da fragst du noch? Was hast du nur meiner Tochter angetan?!" Verwirrt sah ich Sophia an. "Was soll ich dir denn angetan haben?"

"Das fragst du noch so dämlich? Sie trägt dein Schwuchtelkind aus!" "Warte, was? Du bist schwanger?", fragte ich fassungslos.

Sophia nickte. "Du wagst es, mir dieses Balg zu unterstellen?!" Ich wurde wütend. Nicht das sie mich betrogen hatte, nein, schließlich war ich in diesem Fall auch kein besserer Mensch als sie, ich fasste es nur einfach nicht, dass sie es mir unterstellte!

"Herzlichen Glückwunsch! Wer ist denn der Vater?", fragte ich aufgebracht. "Jamie.. was soll das?" Sophia war verunsichert. "Was das soll?! Du willst mir unterstellen, dass ich der Vater bin!"

Dad legte seinen Arm um meine Schultern. "Bei allem Respekt, aber mein Sohn kann es nicht gewesen sein, welcher Eure Tochter geschwängert hat."

"Natürlich war er das! Sie waren zwei Jahre zusammen!" "Heißt nicht, dass er sie geschwängert hat." "Aber... Jamie, woher willst du dir sicher sein?" Mum sah mich an.

"Weil..." Ich sah Dad an. Er nickte leicht. "Als James und ich 14 wurden, sollten wir mit Dad zum Urologen, weil du das verlangt hast. Bei James war alles in Ordnung aber..." Traurig sah ich zu Boden. "Aber ich bin zeugungsunfähig. Und nur Dad weiß das. Und als ich heraus gefunden habe, dass ich sowieso Schwul bin, habe ich es nicht mehr für nötig gehalten, irgendjemanden davon etwas zu erzählen. Mein Traum von einer eigenen Familie war sowieso schon geplatzt."

Ich sah Sophia an. "Sag mir bitte, wer der Vater ist", bat ich meine Ex-Freundin.

Ihre Eltern sahen ihre Tochter sprachlos an. "Sophia?!", knurrte ihr Vater sie wütend an.

"E-es ist..." Sophia schloss ihre Augen. "James...", beendete sie ihren Satz. "Was für ein James? Ich kenne nur einen, und das ist.."

Ich ballte meine Hände zu Fäusten. "DU HAST MIT MEINEM BRUDER GESCHLAFEN?!", schrie ich und drängte sie an die Wand. Mein Herz raste vor Wut!

"Wie konntest du nur?!", fragte ich sie leise. Verletzt. "Es war auf einer Party... so ein Typ hat irgendwelche Drogen in die Drinks getan", sagte sie leise. "Es tut mir so leid!" Die ersten Tränen flossen ihrer Wangen herab.

"Ich will dich hier nicht mehr sehen. Verstanden? Viel Spaß beim Flittchen der Schule sein. Und jetzt verschwindet aus diesem Haus!"

Widerwillig trat ich einen Schritt zurück. Doch als sich niemand bewegte, schrie ich: "RAUS HIER!" Alle drei zuckten zusammen, liefen jedoch zur Haustür. "Darüber reden wir zu Hause!", hörte ich ihren Vater sagen.

"Ich bringe James um!" Wütend haute ich mit meiner Faust gegen die Wand.

"Jamie." Dad nahm meine Hände in seine. "Lass mich los!" Mit aller Kraft versuchte ich mich zu wehren, doch scheiterte.

"Ich bin gerade wirklich sprachlos." Mum lief in die Küche. Erst jetzt bemerkte ich, dass Charlie Bei uns stand. "Bitte beruhige dich, du machst mir Angst", flüsterte er.

Sofort beruhigte ich mich. Ich wollte nicht, dass Charlie Angst hatte! Ich hatte es ihm versprochen!

"Seit wann stehst du hier?", fragte ich leise und ging die drei Schritte auf ihn zu. Jedes Mal, wenn ich in seine Augen sah, ließ er mich jedes Problem vergessen.

Und genau so war es jetzt.

"Du bist Zeugungsfähig." Traurig schloss ich meine Augen und umarmte Charlie. "Deswegen bist du zu Kindern so abweisend. Du kannst diesen Gedanken nicht ertragen, niemals eigene Kinder in die Welt zu setzen." Stumm nickte ich.

"Geht am besten hoch... ich werde mal deine Mutter beruhigen." Dad legte kurz seine Hand auf meine Schultern, ließ uns dann im Flur stehen.

Charlies Arme Schlangen sich unterhalb meines Hinterns um mich und hoben mich hoch. Stumm legte ich Arme und Beine um ihn.

In meinem Zimmer legte mein Freund mich auf mein Bett. "Was fühlst du gerade?" "Ich möchte nicht darüber reden." Charlie gab mir einen Kuss. "Das respektiere ich." Dann legte er sich neben mich.

"Tut mir leid. Ich wollte dir keine Angst machen." Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Brust, drehte mich auf die Seite. "Schon okay. Ich kann dich verstehen..."

"Kannst du bitte Deine Hand auf meinen Hintern legen?" Unschuldig sah ich Charlie an. "Du bist komisch, Jamie MacKinley." Doch er lächelte und legte tatsächlich seine Hand auf meinen Hintern.

"Ich liebe dieses Gefühl einfach zu sehr."

Es macht mich traurig, dass keine Kommentare mehr kommen :(

heavy past | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt