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Charlie Spencer

Traurig sah ich die Wand an. "Du schaust, als wäre Jamie bereits tot." Nate setzte sich neben mich. "Es ist hoffnungslos", flüsterte ich traurig. "Ist es nicht. Morgen früh wird er nach Perth geflogen. Er schafft das."

"Und was ist, wenn nicht?" Ich sah auf die Wanduhr. Elf Uhr abends. "Es sind noch neun Stunden. Und dann muss er den Flug noch überstehen." "Neun Stunden, in denen du ihm Kraft geben kannst. Sein Körper ist im Ruhezustand. Er spart Energie. Das bedeutet nicht, dass er dich nicht hören kann."

Ich sah Nate an. "Denkst du?" Er nickte. "Jetzt schaue ich mir noch deinen Kopf an." "Du bist kein Allgemeinmediziner." "Heißt nicht, dass ich sowas nicht beherrsche. Es ist nur ein Kratzer, als du der Treppe herunter geflogen bist."

Nate zog mir das Pflaster ab. "Ich desinfiziere es noch und dann gehen wir zu Jamie." Das Desinfektionsmittel brannte etwas. "Ich hoffe so sehr, dass er es schafft." "Das wird er."

Gemeinsam liefen wir zurück zu Jamie. "Deine Eltern sind bei deiner Schwester." Leicht nickte ich. "Ich weiß", antwortete ich zu Jayden und setzte mich, nahm Jamies Hand.

"Wer hat Hunger?" Jayden stand auf. Alle meldeten sich. "Charlie?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Ich bringe dir trotzdem etwas mit."

Ich legte meinen Arm auf seinen Bauch und legte meinen Kopf auf seinen Arm, schloss meine Augen. "Bitte halte durch", flüsterte ich kaum hörbar. Dann schlief ich ein.

***

"Charlie, wach auf! Es ist soweit." Müde öffnete ich meine Augen. "Sie können Jamie für den Transport vorbereiten." Sofort war ich hellwach und sah Jamie an.

"Du schaffst das", lächelte ich. "Da bin ich mir sicher."

Widerwillig verließ ich das Zimmer, damit sie Jamie transportfähig machen konnten.

"Okay, wir müssen jetzt klären, wie wir nach Perth kommen. Ich bin mir sicher, dass keiner von uns in der Lage ist, selbst Auto zu fahren."

"Deswegen sind wir da." Wir alle drehten uns um. Luke und Nate. "Einer kann bei meinem Vater im Helikopter mit fliegen. Der Rest wird in Autos aufgeteilt. Izzy fährt auch noch. Wir müssten also alle nach Perth kommen."

James trat zu mir. "Ich finde, du solltest bei Jai sein. Du hast ihm letzte Nacht die Kraft gegeben, durchzuhalten. Er braucht dich." "Aber-" Ich sah alle der Reihe nach an. "Aber... ihr... einer von euch..." "Nein. Du, Charlie."

Jayden kam zu mir. "Du gibst uns allen Hoffnung, in dem du bei Jamie bist. Sprich mit ihm." Leicht nickte ich.

"Charlie Spencer!" Es war die wütende Stimme von meiner Schwester, weswegen ich mich umdrehte.

"Hier!" Sie übergab mir eine Reisetasche. "Und dann kommst du endlich nach Hause und siehst endlich mal deine Nichte! Sie ist seit drei Wochen auf der Welt, du Idiot!" "Spätestens in einer Woche will ich dich sehen. Hast du verstanden?!"

Leicht nickte ich. "Jayden, Sie sorgen dafür!" Mia zeigte auf meinen Boss. "Und Sie auch!" Dann zeigte sie auf Gabriela. "Und Sie beide!" Dann zeigte sie noch auf Nathan und Luke.

"Und die Verhandlung ist auch in knapp drei Wochen." Ich nickte. "Ich weiß." "Gut. Und schreib, wie es verläuft. Er schafft das." Mia gab mir einen Kuss auf meine Wange.

***

Wir hatten es gerade so nach Perth geschafft! Jamie wurde sofort in den OP gebracht, Dr Harvey war bei ihm.

Und diese Operation dauerte etwas über acht Stunden!!!

Ich saß schon eine gute Stunde, als Jamies Familie und unsere Freunde eintrafen. "Und?" Gabriela sah mich erwartungsvoll an. "Wir haben noch sieben Stunden vor uns", erwiderte ich und seufzte.

Es waren wirklich alle da: Jamies Eltern, James und Diego, Nathan und Luke, Izzy und Anya, ein unbekanntes älteres Paar, ohne sie könnte diese Operation nicht stattfinden, und Leonardo und Amy.

Amy kam zu mir. "Würdest du mich kurz mit in die Innenstadt begleiten?", fragte sie mich. "Wieso? Ich kann hier nicht weg gehen."

"Es geht um etwas sehr wichtiges. Es ist Jamie sehr wichtig. Glaub mir." "Und was?", fragte ich und beugte mich vor. "Das wirst du sehen. Es ist wirklich nicht weit von hier. Zehn, vielleicht fünfzehn, Minuten Fußmarsch."

Leicht nickte ich. "Wehe, es lohnt sich nicht." Ich stand auf und folgte Amy nach draußen, dort liefen wir still nebeneinander her.

Dann stoppte Amy vor einem Juwelier. "Hier." Sie zeigte auf zwei Ringe. Sie waren Silber, in der Innenseite war ein Baum eingraviert.

"Jamie wollte sie. Hat jedoch gestoppt und meinte, dass er dich nie heiraten könnte. Das er es nicht so weit schaffen würde."

Es war ein stolzer Preis, jedoch wusste ich, dass es das Geld wert war.

Und deswegen betrat ich das Geschäft. "Schönen guten Tag! Wie kann ich Ihnen helfen?" "Die Ringe im Schaufenster..., mit diesem Baum, die möchte ich gerne kaufen."

"Sehr gerne! Es ist der Baum des Lebens." Deswegen wollte Jamie diese Ringe.

"Ja. Mein Freund war hier vor ein paar Wochen." "So ein blonder?" Ich nickte. "Ich erinnere mich. Er stand lange vor dem Geschäft und begutachtete die Ringe. Er sah traurig aus."

Ich nickte. "Er hat Angst, dass er es nicht schafft. Gesundheitlich, meine ich." Vorsichtig nahm ich einen der Ringe. "Es sind genau unsere Größen", lächelte ich. "Na wenn das kein Zufall ist."

"Nehmen Sie Kreditkarte?", fragte ich. "Ja." Wir klärten das Geschäftliche, dann polierte er noch die Ringe. "Die Frage ist nur; wenn das unsere Verlobungsringe werden, was werden dann unsere Eheringe?" "Darüber machen Sie sich am besten noch keine Gedanken."

Leicht nickte ich. "Da haben Sie recht." Ich nahm die Ringe an mich. "Danke schön", lächelte ich.

Ich verließ den Laden und suchte Amy, welche ich in einem Klamottenladen fand. "Und? Was gefunden?" Amy zuckte zusammen und sah mich an. "Nein. Ich habe keine Lust auf Shoppen. Aber sieben Stunden sind so lang. Was kann man da nur tun?" "Ich weiß es nicht", seufzte ich.

Wir beide verließen den Laden und liefen zurück zur Klinik. Dort setzte ich mich neben Jayden und sah ihn an. "Nächsten Monat mache ich viele Überstunden", lächelte ich. "Glaub mir, nicht nur du. Stephen und Kay haben sich dann echt eine Auszeit verdient."

Ich grinste breit. "Nicht deswegen. Jamie hat mich gerade um 800 Dollar ärmer gemacht. Und wenn wir zusammen ziehen, wird es noch weniger. Er mag mein Schlafzimmer nicht... und das Badezimmer und Gästezimmer.. eigentlich alles."

Breit grinste ich. Ich konnte nicht aufhören, zu strahlen. Bald würde ich Jamie fragen! Und er würde ja sagen!

"Du grinst so unheimlich. Das ist gruselig. Und wieso bist du gerade ärmer geworden, obwohl er nicht anwesend ist? Hat er dich schon telepathisch im Griff?" "Anscheinend schon", grinste ich und sah zu Amy herüber.

heavy past | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt