4. Kapitel

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Mark O'Ryan riss das Lenkrad herum und trat abrupt auf die Bremse, sodass ihr Wagen herumgeschleudert wurde und sich beinahe überschlug, ehe er einige Meter weiter gegen einen Baum prallte und zum Stehen kam.

Mark schlug mit dem Kopf gegen das Lenkrad und sofort entfaltete sich der Airbag und drückte ihn ruckartig in den Sitz zurück.

Er blinzelte. Leicht benommen schob er den Airbag zur Seite. „Josh?"

Er blickte zu seinem Partner hinüber, der sich mit verzogenem Gesicht die Stirn rieb und musste husten. Ein scharfer Schmerz durchzuckte seinen Kopf.

„Oh, verdammt, was ist passiert, Mark?"

„Caradon hatte einen Unfall. Frontal auf einen LKW."

Mark öffnete die Tür des Autos, doch als er aufstehen wollte, wurde ihm schwindelig, sodass er sich wieder in seinen Sitz zurück sinken ließ. Einige Sekunden später kämpfte er sich erneut auf die Beine, auch wenn der Kopfschmerz ihn fast umbrachte

„Ähm, wo gehst du hin?"

Mark bückte sich und blickte in das Auto zu seinem Partner. „Caradon braucht Hilfe. Ich glaube, sein Auto hat sich überschlagen."

Josh schlug den geöffneten Airbag vor sich zur Seite und kroch ebenfalls aus dem Auto. „Du bist gegen einen Baum gefahren. Schätze, wir können in nächster Zeit nicht so schnell wieder Auto fahren", murmelte er.

Mark warf wortlos einen Blick auf die zerbeulte Motorhaube des SUVs.

Dann sah er Jace Caradons Wagen, der zwar wieder auf seinen Rädern stand, aber um einiges schlimmer aussah, als das Auto, dass Josh und er von ISASP, ihrem Geheimdienst, zur Verfügung gestellt bekommen hatten.

Der LKW-Fahrer stieg gerade aus seinem Fahrzeug aus, taumelte einige Schritte und sank dann zu Boden.

Kurz zögerte Mark, doch dann liefen er und Josh zu Caradons Wagen, um das Auto herum zur Fahrertür. Die Motorhaube qualmte gefährlich.

„Wir müssen ihn da raus holen!", rief Josh ihm zu.

„Ach echt", knurrte Mark, bezweifelte aber, dass sein Partner ihn gehört hatte. Da fast alle Fenster des Wagens zerbrochen waren, konnte Mark vorsichtig ins Innere greifen und den Airbag zur Seite drücken.

„Hey! Caradon! Jace, können Sie mich hören?", rief er und musste erneut husten, als ihm der Rauch aus der Motorhaube in die Nase stieg. Der Mann hatte die Augen geschlossen und reagierte nicht. „Lass uns versuchen, die Tür aufzubekommen!"

„Mark?"

Mark blickte auf, als er die überraschte Stimme seines Bruders hörte. Obwohl er bereits seit zwei Wochen in Whitingham war, hatte er noch nicht mit seinem großen Bruder gesprochen, sondern hatte nur zwei Tage in Brendshire mit seiner Freundin Neela verbracht, bevor sein Partner nachgekommen war und der Auftrag begonnen hatte.

„Henry." Er atmete auf. „Gut, dass du da bist. Sieht so aus, als könnten wir einen Arzt gebrauchen."

Große Begrüßungen waren nie sein Ding gewesen und das wusste sein Bruder.

Mark deutete auf Caradon und nickte Henrys Frau zu. Die Arme schien ganz schön durch den Wind zu sein. „Hey Kate."

„Hey", sagte sie leise. Sie war ungewöhnlich blass. Hatte sie den Autounfall mit angesehen, oder war noch etwas anderes passiert? Auch wenn er sich Sorgen um seine Schwägerin machte, war das gerade zweitrangig.

Ein anderer Mann, den Mark als einen Studienkollegen von Henry, Daniel Parker, erkannte, kam auf sie zu gelaufen.

„Lynn, Nico und Rye sind bei dem LKW-Fahrer. John ist auf die andere Straßenseite ins Krankenhaus gerannt und sagt in der Notaufnahme Bescheid. Sie werden uns Tragen bringen, damit wir die beiden rüber bringen können", sagte er.

Whatever It TakesWhere stories live. Discover now