Kapitel 48

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Pete's POV

Ich saß auf einem der Stühle im Zimmer und schaute sie einfach nur an. Ich meine, was sollte ich denn sonst mit ihr machen? Sie ist immer noch nicht aufgewacht und verdammt, es sind schon fast eineinhalb Monate vergangen. Ob sie sich überhaupt noch an mich erinnert, wenn sie aufwacht? Ich wünsche es mir so sehr, aber ich weiß auch, dass sie mich hassen wird und niewieder mit mir reden wird, weil ich sie verarscht hatte. Mann, ich wollte das alles doch gar nicht. Ich habe mich wirklich in sie verliebt. Wie könnte ich nur zulassen sie dann so zu verletzen? Ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen und strich mir dann darüber. Als mein Handy vibrierte wurde ich heute das erste mal aus meinen Gedanken gerissen. Ich war die ganze Nacht hier, obwohl mich die eine Krankenschwester bat zu gehen. Ich konnte Leyla einfach nicht alleine lassen. Was ist wenn sie in der Zeit, wo ich nicht da wäre, aufwachen würde?

"Dann würde dich die Krankenschwester oder der Arzt anrufen!", meinte meine innere Stimme.

Wow, hätte ich nie gedacht. Ich meinte doch, was mit ihr dann wäre. Sie würde bestimmt noch schlechter über mich denken, weil ich nicht da war, als sie aufwachte. Ich würde mich noch schlechter fühlen, als ich mich sowieso schon fühlte. Ich war Schuld daran, dass sie sich das Leben nahm. Ihr Dad hatte mir den Brief gezeigt, den sie ihm geschrieben hatte und als ich das las, wusste ich ehrlich gesagt gar nicht, was ich davon halten sollte. Sie hatte so viel durchgemacht und ich machte so eine Scheiße mit ihr. Wie dumm kann man eigentlich sein? Nicht dümmer als ich. Das wäre ja jetzt klar.

Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche und schaute auf das Display. Nur eine Erinnerung von meiner Mutter, dass heute wieder Schule ist und ich dorthin gehen soll. Aber das werde ich nicht. Ich bleibe bei Leyla, bis sie aufwacht und mir dann ins Gesicht sagt, dass ich gehen soll. Mein Blick fiel wieder auf die zierliche, zerbrechliche Blondine in dem Bett. Ich stand auf und stellte einen Stuhl neben ihr Bett. Ich nahm ihre Hand in meine. Sie war so eiskalt und ihre Fingernägel immer noch wie vor fast eineinhalb Monaten in diesem matten Schwarz lackiert. Mit dieser dunklen Farbe sah ihre Hand so bleich aus. Das schmerzte schon in meinem Herzen. Ihre Haare lagen zerzaust auf dem weißen Kissen und ihre Augen waren leider immer noch geschlossen.

"Bitte komm zu mir zurück. Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisse und es mir Leid tut. Ich liebe dich verdammt und du kannst mich hier nicht auf der Erde alleine zurück lassen. Bitte stirb nicht. Bitte, öffne deine wunderschönen Augen für mich, schreie mich an oder schlag mich. Mir egal. Aber bitte, wach wieder auf.", flüsterte ich und merkte, dass ich begann zu weinen.

Ja, auch ein Badboy muss mal weinen, weil er nicht nur aus Kälte besteht, sondern auch Gefühle hat, die er jedoch nicht so oft zeigt. Warum denn auch? So haben alle viel mehr Respekt vor einem. Außer Leyla. Obwohl sie so schüchtern war, hatte sie sich nichts gefallen lassen und genau das liebe ich so an ihr. Sie kann, selbst wenn sie vor etwas Angst hat, immer noch stark und selbstbewusst wirken. Auf einmal merkte ich ein kurzes Zucken unter meiner Hand und ich starrte darauf. Ihre Hand hatte sich bewegt. Oh mein Gott. Ihre Hand hatte sich bewegt. Ist sie wach? Ich riss meine Augen auf und starrte sie an, doch nichts geschah. Vielleicht hatte ich mir das auch nur eingebildet. Ja, das wird es sein. Ich hatte es mir nur eingebildet. Ich seufzte verzweifelt auf und drückte ihre Hand fest.

"Bitte wach wieder auf. Du fehlst mir so unglaublich. Ich kann es gar nicht oft genug sagen. Bitte, gib mir ein Zeichen dafür, dass du wieder aufwachst. Nur eines. Ich will dich nicht verlieren. Du warst dem Tod schon mal näher, also bitte ich dich hiermit. Komme wieder zu uns. Dein Dad braucht dich, Crystal braucht dich, Danielle braucht dich, Patrick braucht dich...Ich brauche dich.", flüsterte ich und drückte meine Lippen auf ihre Stirn.

Wieder spürte ich ein kurzes Zucken unter meiner Hand. Nur diesmal wusste ich, dass ich es mir nicht eingebildet hatte. Ich hatte sie gebeten mir ein Zeichen zu schicken und das tat sie. Sie wird wieder aufwachen. Ich glaubte es kaum. Aber ich freute mich jetzt schon auf sie. Auf einmal hörte ich ein Grummeln und schaute in ihr Gesicht. Sie hatte es zusammen gezogen. Sicher versuchte sie sich gegen die Helligkeit des Raumes zu wehren. Sie wacht auf. Oh mein Gott. Sie wacht wirklich auf. In meine Augen schlichen sich wieder Tränen, aber diesmal vor Freude. Ich will sie nur noch in den Arm nehmen und nie wieder los lassen. Sie stöhnte erneut und nun waren ihre Augen geöffnet. Sie ist wieder wach. Ohne zu zögern fiel ich ihr um den Hals und drückte sie fest an mich.

Saving Me..♡ |FallOutBoyFF (Pete Wentz)| *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt