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Harry

Liam und ich gingen stillschweigend nebeneinander her, als wir unsere Unterkunft betraten, um das Gepäck für unser Abenteuer zu holen.

"Wieviele Unterhosen brauche ich circa?", fragte ich ihn irgendwann, um zum Einen eine weitere Meinung bezüglich des Unterwäscheverschleißes einholen zu können, und zum Anderen, um die Stille zu unterbrechen.

Liam atmete schwer aus: "Ich denke, 30 sollten genügen."

Ich jedoch ging mit seiner Einstellung nicht ganz konform: "Liam, denk nach. Anne und Annel gehen nach Hause. Wir haben für den Weg von ihrem Zuhause bis hier her ungefähr 7 Monate gebraucht. Ich denke nicht, dass wir mit 30 Unterhosen durchkommen."

"Bei unserer Wanderung hier her hatten wir auch Pattons dabei. Diesmal sind wir schneller. Außerdem nehmen wir uns einfach etwas zu Essen mit und haben somit die Zeit schon erspart, die uns das pflanzen, wässern und gedeihen der Lebensmittel genommen worden wäre", machte er mir seine Einschätzung bezüglich der Unterhosenanzahl plausibel.

Ich nickte zustimmend und wollte mich gerade in mein Zelt verabschieden, als ich ein leises Wimmern hörte. Auch Liam schien es akustisch vernommen zu haben, denn er blickte mich überrascht an.

"Warte hier, ich werde die Sicherheit der Lage überprüfen", informierte ich ihn flüsternd und schlich leichtfüßig zu der Lärmquelle.

Sie führte mich hinter ein Zelt, welches ich mit Zayn assoziierte und eben der saß dahinter und weinte bitterlich.

Schnell winkte ich Liam zu mir und ging auf Zayn zu.

"Zayn... was ist nur los? Komm, erzähl es mir", redete ich beruhigend auf ihn ein.

Langsam und behäbig hob er seinen Kopf und präsentierte mir sein rotes und angeschwollenes Gesicht.

"Sie ist weg..", brachte er aus seinen Schluchzern hervor.

"Was meinst du damit?", hinterfragte ich seine Aussage.

"Annel.. sie ist weg", wiederholte er sich etwas präziser. Mir jedoch wurde immer noch nicht klar, warum ihn Annels Absenz solchen Kummer bereitete.

"Das ist aber doch noch lange kein Grund, solches Trübsal zu blasen!", entgegnete ich etwas forsch.

"Du verstehst es nicht. Sie liegt mir einfach sehr am Herzen", wandte er sich von mir ab.

"Vielleicht kann ich dich damit trösten, dass Liam und ich den beiden hinterherlaufen, um sie umzustimmen", versuchte ich mich an einer Aufmunterung.

"Ich hasse euch", kam als Antwort.

"Ich hasse euch, denn ihr seid daran Schuld! Warum macht ihr euch über die erste Liebe eines kleinen Mädchens lustig? Ihr seid einfach nur zwei blöde Säue!", beschimpfte er uns wüst.

Ich beschloss, ihm nicht dagegen zu reden, denn in einer gewissen Hinsicht hatte er Recht. Wir waren wirklich blöde Säue. Dennoch traf es mich und ich konnte ein paar Tränen nicht unterdrücken. Doch Zayn sollte mich nicht so sehen.

Deswegen stand ich auf, holte mein Gepäck und rief Liam, dass er sich zum Aufbruch bereit machen solle.

Wir verabschiedeten und von allen meinen V-Ritter Kollegen und bekamen von Niall eine Vibrator-Halskette, die er geschnitzt hatte und an einen Wurstgarn gehangen hatte.

Voller Rührung bedanken wir uns für solch eine Geste und traten den Weg zurück zu Anne und Annel an. Mit weißen Taschentüchern winken sie uns zu und wünschten uns eine gute Reise.

"Ich kann nicht mehr, lass uns eine Pause machen", jammerte Liam nach eineinhalb Kilometern.

"Ja, eine Pause schadet nie", willigte ich ein.

Wir machten es uns an einer Lichtung bequem, um ein wenig zu picknicken. Liam legte die karierte Decke auf den Wiesenboden und holte Würste und Essiggurken aus seinem Rucksack.

Ich hingegen hatte das Brot und die Butter in meinem Gepäck und holte auch dieses an die frische Waldluft. Ich kramte nach einer kleinen Vase, in welche ich, nachdem ich sie gefunden hatte, ein paar Wiesenblumen steckte und diese ebenfalls auf die Picknickdecke stellte.

"Aaaah...", stieß ich aus und wollte mich gerade den Kostbarkeiten vor mir widmen, als ich von der Ferne erneut ein Geräusch wahrnahm.

Noch konnte ich es nicht deuten, doch je näher es kam, desto klarer wurde es, dass es sich um ein schreiendes Kind handelte.

Und ehe wir uns versahen, rannte ein Mädchen, welches ich als Annel identifizierte in die Waldlichtung.

Wievielte der Tarantel gestochen sprangen wir auf und kamen auf Annel zu, die vollkommen aufgelöst wirkte.

"Annel, was ist passiert?", fragte Liam besorgt.

"Anne... sie.."

"Was ist mit Anne?!", schrie ich nun ebenso sorgvoll.

"Ich glaube... sie stirbt gerade!", weinte Annel.

"Oh Himmel! Wir müssen zu ihr!", kreischte Liam, doch ich fungierte als Ruhepol.

"Nun warte doch. Jetzt haben wir gerade das Picknick aufgebaut und Annel wird bestimmt auch Hunger haben", sprach ich.

"Ja, du hast Recht. Wir brauchen eine Stärkung. Andernfalls können wir vielleicht gar keine erste Hilfe leisten, da wir zu schwach sind", stimmte mir Liam zu.

Deswegen gingen wir mit Annel zurück zu unserer Decke und dinierten ausgiebig.

"JETZT ABER SCHNELL ZU ANNE!", brüllte ich, als ich mir das letzte Stück Brot indem Mund schob, wodurch Annel und Liam stark erschraken.

Ich scheuchte die beiden hoch und gemeinsam rannten wir schnell wie der Blitz zu Anne.

MY OWN VIBRATOR (überarbeitet) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt