Kapitel 27, Part 1

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„Ich habe dich endlich gefunden." Micheals leise Stimme kam mit einem glücklichen Lächeln über seine Lippen und ich hörte deutlich den leichten Südstaatenakzent heraus. Seine Hand glitt über meinen Arm und er folgte fasziniert den Funken, die von mir auf ihn übergingen. Es prickelte auf meiner Haut und ich bekam eine Gänsehaut, was Michael mit einem Schmunzeln zur Kenntnis nahm. Ich versuchte, meine Hand von ihm wegzuziehen und mich von ihm zu entfernen, doch der Druck, der immer noch die Luft um mich herum aufheizte und jede Bewegung erschwerte, machte es mir unmöglich.

Michael war noch immer damit beschäftigt, über meine Haut zu streichen und meine bösen Blicke zu ignorieren. Als er mit den Fingerspitzen über meinen Oberarm strich, fauchte ich wie eine Katze, die man mit Wasser bespritzt hatte und er legte mir lachend die Hand an die Wange. Er zog mich näher und ich begann, mich hefiger zu wehren.

Ein kleiner Feuerball traf Michael an der Schulter und er ließ mich überrascht los. Will hatte es geschafft, sich auf die Seite zu drehen und starrte hasserfüllt zu Michael.

„Ich sagte ..." Will schnaufte und hatte sichtlich Probleme mit dem Atmen. „... du sollst ... die Finger von ihr lassen." Seine Handfläche glühte, doch es kam kein Feuer mehr. Er starrte frustriert auf seine Hand und zog dann den Bogen dichter an seine Brust. Er wollte einen Pfeil einspannen, doch der Druck war einfach zu stark.

Michael wirkte immer noch überrascht über den Feuerball und betrachtete Will mit einem forschenden Blick. Ich nutzte die kurze Ablenkung, um mich von ihm zu befreien und brachte zwei Schritte Abstand zwischen uns. Will versuchte nach wie vor verzweifelt einen Pfeil einzuspannen und mühte sich damit ab, gegen den heißen Druck um sich herum anzukämpfen. Seine Mühen brachten Michael zum Lachen und er warf mir einen spöttischen Blick zu.

„Also darauf stehst du?" Er deutete auf Will und grinste herablassend. „Ehrlich, Darling ... Ich bin etwas enttäuscht von dir."

Er wandte Will den Rücken zu, nicht gewillt, ihn als eine Bedrohung anzuerkennen und schnappte blitzschnell nach meinem Arm. Er zog mich erneut zu sich heran und blickte mir interessiert ins Gesicht.

„Dann lass uns mal sehen, was du so kannst", sagte er und packte meinen Arm fester. Eine Energiewelle ging von ihm aus und schoss direkt auf mich zu. Mein Körper reagierte auf die feindliche Attacke, indem er die Energie aufsaugte und prompt gegen Michael richtete. Es gab keine Hitze, kein Feuer und keine Schmerzen. Da war nur diese Energie, die wie eine Abrissbirne auf mich einschlug und sich weigerte, zurückzuweichen. Als ich Michaels Haut auf meiner spürte, klickte es in mir.

Ein Druck, ähnlich wie der, der um uns herum lag, baute sich in meiner Brust auf. Die Funken auf meinen Armen schossen über meine Haut und als Michael dieses Mal seine Finger über mich gleiten ließ, schossen die Blitze auf ihn zu, anstatt ihn zu umschmeicheln.

Er zuckte zurück und stieß ein überraschtes Lachen aus, als er seine Hand schüttelte, um wieder Gefühl hinein zu bekommen. Der Druck um uns herum wurde weniger. Sofort sah ich zu Will, der auf die Füße sprang und seinen Bogen spannte. Doch Michael parierte.

Er machte eine einfache Handbewegung und sofort verstärkte sich der Druck wieder. Will wurde erneut zu Boden gerissen und ließ dabei den Bogen fallen. Er fluchte laut und warf Michael wieder einen hasserfüllten Blick zu. Dabei murmelte er etwas, das wie Feigling klang.

Micheal lachte nur darüber und hob unbeeindruckt seine Schultern. Er sah zu mir. Eine Handbewegung in meine Richtung und schon hatte der Luftdruck mich ebenfalls wieder auf die Knie gezwungen. Meine Hände bohrten sich in den Boden als ich versuchte, mich wieder hochzudrücken. Dieses Mal war ich jedoch nicht stark genug. Die Luft um uns herum wurde heißer und Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn. Meine Haare klebten mir im Nacken und ich konnte kaum atmen.

Heart of FireWhere stories live. Discover now