Kapitel 25

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Ich bäumte mich unter Magnus' Griff auf und wehrte mich mit allem was ich hatte gegen ihn. Je mehr ich mich unter seinem Gewicht wandte, desto heftiger bog er meine Arme zurück. Fast konnte ich das Knirschen meiner Schultergelenke hören. Magnus packte mich fester um die Arme und zog mich auf die Füße. Ich strampelte und schrie und trat nach ihm, doch er zerrte mich weiter hoch. Als ich mein Feuer entzündete und die Flammen über meine Arme schlängelten, lachte er nur über meinen Verteidigungsversuch.

Ich hasste diese verdammte Feuerresistenz. Anstatt vor Schmerzen zu schreien und mich loszulassen, trat er mir in die Kniekehlen, sodass ich unsanft zu Boden sank.

„Du bist ein störrisches kleines Ding", sagte Magnus, während ich am Boden weiter versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien. Ich ließ meine Flammen höher schnellen und legte noch mehr Power hinein. Doch an Magnus schien die Hitze wie immer abzuprallen. „Ich werde es genießen, dir diese Art weiter auszutreiben."

Er zerrte mich wieder hoch und trat mir sein Knie in den Rücken. Der Schlag ging auf meine Niere und ich unterdrückte den schmerzerfüllten Schrei.

„Wo hast du deinen kleinen Freund gelassen?", fragte Magnus und drehte mich um, sodass ich ihn ansehen musste. Dann schlug er mir ins Gesicht und mein Kopf flog zur Seite. Tränen der Wut traten mir in die Augen, doch ich biss die Zähne zusammen und gab wieder keinen Laut von mir. Kyle war nicht da. Er war entkommen und das war alles, was zählte. Sie würden ihm nicht mehr wehtun können. Ihn nicht mehr gegen mich einsetzen können und er würde nicht bei dem Versuch, mich zu beschützen sterben. Erleichterung durchfuhr mich und ich lächelte. Etwas Feuchtes lief mir aus dem Mund. Dem metallischen Geschmack nach zu urteilen, war es Blut.

„Also?", fragte Magnus wieder. „Wo ist er?"

„Schon in der nächsten Stadt, wenn er schlau ist", fauchte ich und zeigte Magnus mein blutiges Lächeln.

Dieser grinste und sah über meine Schulter. „Er scheint mir nicht zu den besonders schlauen zu zählen." Magnus packte mich wieder fest an den Armen und drehte mich um.

„Er hat recht", sagte Kyle entspannt und kam aus den Schatten heraus auf uns zu. „Ich war noch nie der Cleverste. Dafür aber der Hübscheste."

„Das wird sich ändern, wenn ich mit deinem Gesicht fertig bin." Magnus knurrte die Worte und schubste mich Ivan in die Arme. Wo kam der denn plötzlich her? Ich wehrte mich erneut gegen den feindlichen Griff und schrie und zappelte wie wild.

„Nein!", schrie ich. „Wieso bist du nicht abgehauen? Verschwinde, Kyle. Verschwinde!" Wieder wehrte ich mich heftig und trat nach Ivan. Als ich sein Schienbein traf, fauchte er und bog meinen Kopf an meinen Haaren zurück. Dann drückte er mir ein Messer an die Kehle.

„Mach das nicht noch einmal", zischte er und presste die Klinge fester gegen meine Haut.

Ich wurde auf der Stelle ruhiger und betrachtete Kyle mit einem verzweifelten Blick. „Du hättest Hilfe holen können."

„War nicht nötig", antwortete Kyle gelassen, doch sein Blick fixierte die Klinge an meinem Hals. „Die Kavallerie ist schon da."

In diesem Moment passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Scheinwerfer blitzten überall um uns herum auf und machten mich für eine Sekunde blind. Dann erkannte ich mehrere Schatten, die sich aus den Lichtkegeln bildeten und menschliche Umrisse annahmen. Zur selben Zeit wurde ich wieder an den Haaren gepackt und nach hinten gerissen. Ich stolperte mit Ivan zurück und versuchte den Druck auf meinen Hals auszugleichen. Doch je heftiger Ivan an mir zog, desto schwieriger wurde es, mich auf seine Bewegungen einzustellen. Ich spürte ein Brennen am Hals und schließlich wie etwas Feuchtes meine Haut hinab rann.

Heart of FireWhere stories live. Discover now