"Du bist.", lachte ich und rannte wieder los.

******Flashback Ende******

Wie ich diese Momente mit meinem Dad vermisste. Früher war mein Leben noch so leicht. Ich hatte meinen Dad. Mehr brauchte ich damals nicht. Ich wusste genau, wie sich meine Eltern getrennt hatten. Immer meinte mein Dad, ich könne das nicht mehr wissen, weil ich noch so klein war. Aber ich wusste jedes einzelne Wort, mit dem sie sich anschrien. Eigentlich sollte ich schlafen, aber ich konnte nicht. Ich hatte zu große Angst, dass meine Familie kaputt ging, was auch leider passiert war.

******Flashback******

"Das ist doch nicht dein Ernst?", hörte ich die Stimme meines Vaters schreien und wurde somit wach.

Was war das denn? Stritten sich meine Mommy und mein Daddy etwa? Nein. Das möchte ich nicht. Ich möchte sie lachen sehen. Ich möchte, dass sie glücklich sind. Bin ich der Grund, warum sie gerade nicht glücklich sind? Ich meine, ich bin vier Jahre alt. Nicht besonders unanstrengend dieses Alter.

"Doch, das ist es und ich werde gehen, ob du willst oder nicht!", schrie die Stimme meiner Mutter.

Also stritten sie sich. In meine Augen schlichen sich langsam immer mehr Tränen. Ich musste zu ihnen. Ich musste sie trösten. Also nahm ich die Decke von meinem Körper und kletterte mit meinem Teddybären aus meinem Bett. Leise ging ich an meine Tür, musste aber erst einen Hocker vor die Klinge stellen, um ran zu kommen. Als sie dann offen war, ging ich raus und lief an die Ecke, die zum Wohnzimmer führte, aus dem das Geschrei kam. Ich konnte alles perfekt sehen, doch meine Eltern konnten mich nicht sehen, was sehr gut war in diesem Moment.

"Es tut mir Leid, Jacob. Aber ich fühle einfach nichts mehr und ich habe auch nichts mehr, das mich hier hält. Niemand kann mich dazu zwingen etwas zu tun, dass ich nicht kann und nicht will.", erklärte meine Mutter.

"Das denkst du nur, weil du mit diesem Typen im Bett warst. Du sagtest doch, dass du betrunken warst und nicht wusstest was du tust.", meinte mein Vater.

"Was das angeht...Ich habe dich damals angelogen. Ich war nicht betrunken. Jacob, wir hatten schon seit längeren keinen guten Sex mehr gehabt und wenn du mir nicht das geben kannst, das ich brauche, dann muss ich mir eben einen anderen suchen.", sagte meine Mutter.

"Du hast was?!", schrie mein Vater empört, weswegen ich zusammen zuckte. Diese Wut in seiner Stimme kannte ich nicht und ich wollte sie eigentlich auch nie kennen lernen.

"Ja. Jetzt ist es raus und ich kann nicht mehr mit dir verheiratet sein. Morgen bin ich weg.", meinte meine Mutter.

Was? Sie wollte uns verlassen? Aber das durfte sie nicht. Ich brauchte sie doch. Dachte sie in diesem Moment an mich? Bedeutete ich ihr überhaupt etwas? Immer mehr Tränen liefen über meine Wangen und fielen auf den kalten Fliesenboden.

"Du kannst nicht einfach gehen! Was wird dann aus Leyla? Sie braucht eine Mutter, die sie liebt.", erklärte mein Vater.

"Dann such ihr eine! Sie muss ja nicht wissen, dass ich ihre Mutter war. Sie ist erst vier Jahre alt. Wenn sie sechzehn ist, wird sie sich an nichts, was in den letzten Jahren passierte, erinnern können.", rief meine Mutter.

Ich konnte mich nicht bewegen. Sie liebte mich nicht. Ich drückte meinen Bären an mich und versuchte nicht laut los zu weinen, doch ich musste mich bemerkbar machen. Ich musste meiner 'Mutter' zeigen, dass es mich gab und ich sie brauchte und liebte. Ich ging einen kleinen Schritt weiter nach vorne, doch hielt, wegen den Worten meines Vaters, an.

"Das kann nicht dein Ernst sein, du dumme Schlampe! Sie ist deine einzige Tochter und du willst sie einfach in den Sand setzen? Sie liebt dich und du solltest sie auch lieben. Du hast sie neun Monate in dir aufwachsen lassen und das willst du jetzt einfach vergessen? Weißt du eigentlich wie weh du ihr damit tust? Von mir aus, geh doch! Aber komme ja nie wieder zurück und lasse mich und Leyla einfach in Ruhe, wenn du nicht Teil unseres Lebens sein möchtest! Du kannst jetzt gehen! Ich will dich nicht mehr sehen! Verpiss dich, du Schlampe!", schrie mein Vater und manche dieser Wörter kannte ich noch nicht einmal.

Wieder setzte ich an einen Schritt nach vorne zu machen und ich hatte es geschafft. Meine kleinen Füße standen nun im Licht, das von dem Fenster zu mir schien. Zitternd stand ich vor meinen Eltern, die mich immer noch nicht bemerkt hatten. Sie waren zu sehr damit beschäftigt sich anzuschreien.

Ich schaute zu meiner Mom. Ihre langen blonden Haare hatte sie in einem hohen Zopf zusammen gefasst und in ihrer Hand hatte sie bereits einen Koffer, der sicher gefüllt mit Kleidung war. Danach schaute ich zu meinem Vater, der mit einem wütenden Blick meine Mutter anschaute, doch ich war schon immer ein 'Papa-Kind'. Ich wusste, dass er gerade ziemlich trauerte und einfach verzweifelte.

Ich atmete tief durch und drückte meinen Bären wieder an meine Brust. Jetzt musste ich irgendwas sagen. Meine Zeit war gekommen. Ich trat noch einen kleinen Schritt nach vorne und schloss für einen Moment meine Augen. Als ich sie wieder öffnete, sah wie mein Vater kurz vor dem Zusammenbruch war. Ich konnte das nicht länger mit ansehen.

"Mommy und Daddy dürfen nicht streiten.", sagte ich mit meiner süßen Babystimme und somit hatte ich die Aufmerksamkeit meiner Eltern.

Sie schauten mit geweiteten Augen zu mir und mein Dad kam auf mich zu. Vor mir kniete er sich hin und schaute mich an.

"Wir streiten nicht, mein Schatz. Aber was machst du hier? Du solltest schon längst im Bett sein.", meinte mein Dad. Er wusste nicht, was er machen sollte.

"Mommy liebt mich nicht.", sagte ich dann und ich hörte ein Seufzen von meinem Dad.

"Prinzessin, deine Mutter liebt dich okay? Jetzt geh wieder ins Bett.", meinte mein Dad und hob mich hoch.

Er trug mich in mein Zimmer und legte mich in mein Bett. Darauf deckte er mich noch zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Er wollte gehen, doch als er an der Tür ankam, hielt ich ihn mit meiner Stimme auf.

"Mommy möchte gehen. Sie verletzt dich. Ich möchte, dass du lachst und glücklich bist. Daddy, ich liebe dich.", sagte ich.

"Ich liebe dich auch, Prinzessin.", lächelte er schwach und verließ mein Zimmer, nachdem er mein Licht ausgemacht hatte.

******Flashback Ende******

Am nächsten Tag war meine Mutter dann wirklich für immer weg. Mein Vater wollte mich trösten und mir weis machen, dass sie wieder kommen würde, dass es nicht von Dauer wäre. Ich glaubte ihm von Anfang an kein einziges Wort. Ich hatte alles mitbekommen und nun wusste ich auch, was diese ganzen Worte bedeuteten.

Meine Mutter hatte meinen Vater betrogen und ist dann mit ihrem neuen Lover umgezogen. Sie wollte mich nie haben. Ich hätte es wissen müssen. Selbst als sie noch da war, hatte sich immer mein Dad um mich gekümmert. Nie meine Mom. Niemals werde ich so eine Mutter sein, wie meine Mutter war. Sie gab mir ein Gefühl nicht geliebt und nicht gewollt zu sein. Meine Kinder werden das nicht fühlen. Das schwöre ich mir. Ich möchte meine Kinder glücklich machen und nicht sehen, wie sie von einem Krankenhaus ins nächste wanderten.

Nun merkte ich erst, wie schlimm das sicher für meiner Vater war, mich so leiden sehen zu müssen. Jedoch immer als er meine Hand gehalten hatte, lächelte ich ihn an und gab ihm Hoffnung, dass ich immer bei ihm bleiben würde.

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Hallo:)

Hier ist das 35. Kapitel:)

Ich hoffe, es gefällt euch, obwohl es einwenig anders ist als die anderen♡

Wie findet ihr Leylas Mutter?

LG Luisa;)

Saving Me..♡ |FallOutBoyFF (Pete Wentz)| *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt