Ich öffnete meinen Spint und sortierte meine Bücher ein. Es gibt eindeutig zu viele davon. Das schadet doch nur unseren Wirbelsäulen. Auf einmal kam Danielle zu mir. Crystal war zu ihrem eigenen Spint gegangen.

"Hey Leyla.", sagte sie lächelnd und kam noch näher zu mir.

"Hey Danielle.", meinte ich und erwiderte ihr Lächeln.

"Hast du heute Nachmittag schon was vor?", fragte sie mich.

"Ja. Sorry, ich muss...ich hab einen Arzttermin.", antwortete ich ihr, worauf sie mich stirnrunzelnd anschaute.

"Bist du etwa krank?", fragte sie mich besorgt und gleichzeitig ungläubig.

Naja, krank ist eher eine Beleidigung in meinem Fall, aber irgendwie stimmt es doch auch. Ich habe mich langsam damit abgefunden, dass ich ein Problem mit Tabletten habe und das schon seit eineinhalb Jahren. Vor etwa einem dreiviertel Jahr hatte mein Dad meine 'Tablettensammlung' entdeckt und natürlich sofort sich selbst die Schuld gegeben, aber um ehrlich zu sein, an seiner Stelle hätte ich dasselbe gemacht. Seit diesem Tag hatte er mich zu einem Psychiater geschickt, den ich jede Woche, aber jetzt nur noch jeden zweiten Monat einen Besuch abstatten muss. Danielle schaute mich immer noch besorgt an und wartete gespannt auf eine Antwort von mir.

"Ähm...ja, bin ich. Ich habe eine leichte Erkältung, aber ich bin für die Party morgen Abend wieder fit.", erklärte ich ihr und hustete in meine Hand, als ich fertig gelogen hatte.

Was bin ich nur für eine Freundin? Aber ich kann es ihnen nicht sagen. Jedenfalls noch nicht. Wenn sie es erfahren sollen, wird mir das Universum ein Zeichen schicken.

Ja, wenn du es dir weiter einredest, wird es ja auch bald geschehen., sagte meine innere Stimme mit etwas zu viel Sarkasmus. Also finde ich jedenfalls.

"Na dann. Gute Besserung.", meinte Danielle etwas verwirrt. Zum Glück läutete in diesem Moment auch die Schulglocke und wir beide gingen in unsere Klassen.
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Nach der Schule ging ich sofort in die Arztpraxis hier in Los Angeles. Zum Glück musste Dr Tomson auch umziehen, was mir ein neues Kennenlernen mit einem neuen Psychiater erspart hatte. Es hatte schon lange gedauert, bis ich mich Dr Tomson richtig anvertrauen konnte. Ich lief zur Praxis. Kann man das überhaupt so nennen? Jedenfalls tue ich das, weil ich mich dann nicht so 'krank' fühle. Als ich endlich dort ankam, betrat ich die Praxis und meldete mich bei Dr Tomson an.

"Er ist im Moment noch mit einem anderen Patienten beschäftigt. Setzen Sie sich doch noch in den Wartebereich.", sagte die Dame am Empfang in einem freundlichen Ton.

Ich nickte und ging in den Wartebereich, in dem ich mich auf einen der Stühle setzte und mir eine Zeitschrift nahm. Normalerweise wird mir sehr schnell langweilig, außer wenn ich mich in Gedanken verliere, deswegen muss ich mich beschäftigen.

Nach etwa zwanzig Minuten kam die Dame in den Wartebereich und sagte: "Miss White, Dr Tomson wäre dann jetzt soweit."

Ohne zu zögern stand ich auf und lief der Dame hinterher. Ich kannte mich ja in dieser Praxis noch nicht aus. Doch als ich beim Empfang vorbei lief, blieb mir der Atem weg. Dort stand Pete. Was machte er denn hier? War er derjenige, der vor mir bei Dr Tomson war? Ich ging schnell an ihm vorbei und hoffte, dass er mich nicht sah, doch leider mochte mich die Welt nicht.

"Hey Neuling. Was machst du hier?", fragte er mich, jedoch nicht mehr in diesem besorgten Ton, den er gestern hatte, als er sozusagen in mein Haus eingedrungen war.

Jedoch wollte ich gerade nicht mit ihm reden, sondern einfach diese Sitzung hinter mich bringen. Obwohl es mich interessieren würde, warum er hier ist. Ob er auch ein psychisches Problem hat. Ich schaute zu ihm. Er blickte mich gespannt an.

"Das geht dich nichts an.", meinte ich und klopfte mit einem gesenkten Blick an die Tür meines Psychiaters.

"Herein!", rief eine Stimme von drinnen und ich öffnete die Tür.

Dr Tomson saß auf einem Drehstuhl an seinem Computer. Als er mich dann sah, stand er auf, kam zu mir und reichte mir seine Hand, welche ich lächelnd annahm. Danach nahmen wir gegenüber von einander auf zwei Stühlen Platz.

"Also Leyla, wie ging es dir in letzter Zeit? Hast du wieder Tabletten genommen?", fragte er mich und legte sein Klemmbrett auf seinem Knie ab.

"Ja, habe ich. Erst heute Nacht wieder. Ich konnte nicht schlafen, also habe ich eine halbe Hand voll Schlaftabletten genommen. Jedoch hatte der Umzug ziemlich gute Seiten, weil ich Freunde gefunden habe, die ich jetzt schon ins Herz geschlossen habe.", erzählte ich ihm ehrlich und spielte mit meinem Armband, das ich wie jeden Tag trug.

"Okay.", meinte er und notierte sich meine Antwort auf dem Zettel, der auf dem Klemmbrett liegt, "Hast du denn davor schon, seitdem du hier bist, wieder Tabletten genommen? Oder war das einmalig, weil du nicht schlafen konntest?"

Ich dachte nicht lange nach und antwortete auf seine Frage. Meinen Psychiater werde ich doch nicht anlügen. Sonst bringt mir das alles ja nichts.

"Ich hatte an meinem ersten Schultag hier in Los Angeles welche genommen. Ich hatte wieder mal einen Heulkrampf und konnte mich durch die Beruhigungstabletten wieder fassen.", erzählte ich ihm weiter, jedoch schaute er mich nun skeptisch an.

"Leyla, wurdest du am ersten Tag denn erneut gemobbt von einem Mitschüler?", fragte er mich ernst und gleichzeitig besorgt.

Ich blickte auf mein Armband und sah, dass ich immer noch nervös damit spielte. Meine Finger zitterten sogar schon und sie wurden leicht rosa. So wie, wenn es einem richtig kalt ist, jedoch ist im Raum die Heizung an und ich fror nicht.

"Mobben kann man das nicht nennen, Dr Tomson. Er hatte mich einwenig geärgert und mich dumm angemacht und so.", erklärte ich meinem Psychiater.

"Leyla, du musst dir das nicht gefallen lassen. Ich glaube an dich, dass du es wieder schaffen wirst, offen und ohne Furcht deine eigene Meinung zu sagen. Du bist ein starkes Mädchen.", lächelte Dr Tomson, worauf ich mit einem erleichterten Lächeln zu ihm auf schaute.

Er glaubte an mich? Das tat noch nie jemand, außer meinem Dad. Mein Lächeln wurde immer breiter und ich hatte das Gefühl, dass es langsam gruselig aussehen musste.

"Danke Dr Tomson.", lächelte ich und nickte mir freundlich zu, bevor er aufstand.

Ich tat es ihm gleich und er begleitete mich zur Tür.

"Dann sehen wir uns in zwei Monaten wieder. Baue in der Zeit keinen Mist.", meinte er und ich öffnete lachend die Tür, nachdem ich mich ebenfalls von ihm verabschiedete.

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Hey meine Lieben:)

Hier ist das siebte Kapitel:)

Wie findet ihr es?

LG Luisa;)

Saving Me..♡ |FallOutBoyFF (Pete Wentz)| *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt