Kapitel 45

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Ein Raunen ging durch die Menge und immer mehr Menschen ließen von ihrem Essen ab.

Mein Herz fing schneller an zu pochen.

Was ist wenn es ein Bote ist? Ein Bote mit einer Nachricht? Ein Bote mit dieser einen Nachricht?

Luna stellte sich auf die Bank und rekte ihren Kopf nach oben, mit dem Versuch etwas erkennen zu können.

"Siehst du was?", fragte Ron sie.

"Nein... Moment, warte ich galube da ist jemand gekommen!".

"Kannst du sagen wer es ist?", fragte nun Baltazar.

Ich vernahm zwar ihre Stimmen aber doch war ich nicht ganz bei ihnen. Ich hatte Furcht davor, was gleich geschehen könnte und hörte nur die wilden Galoppsprünge meines Herzens.

"Ich glaube es sind zwei... aber ich kann nicht genaueres sagen...", Luna kniff ihre Augen zusammen und suchte angestrengt weiter.
Währenddessen sprang auch Baltazar auf die Bank, um sich eine bessere Sicht zu verschaffen.

"Ich glaub's nicht!", rief Baltazar und strich sich lächelnt über die Stirn.

"Was ist denn?", fragten Ron und Nabira fast gleichzeitig.

"Ihr werdet nie erraten wer endlich zurück ist!"

"Ganz ehrlich Baltazar, dadurch wissen wir jetzt erst recht wer es ist!", Ron fing an zu grinsen und auch in Nabiras Gesicht stahl sich ein ehrliches Lächeln.

"Baltazar hat recht, sie sind zurück!", sagte dann auch Luna und sprang in die Hände klatschend von der Bank.

Alle lächelten sich an und schienen glücklich zu sein.

Ja ok ich bekomme hier wohl gerade garnichts mehr mit...

"Wer ist denn zurück?", fragte ich und schaute mich nun auch verwundert um.

"Es sind...", bevor Luna ihren Satz zu Ende sagen konnte, teilte sich die Menge vor uns und hervor traten zwei junge Männer.

Blonde, wuschelige Haare, hellblaue Augen. Einen halben Kopf größer als ich selber und so unendlich vertraut.

"Mad!", schrie ich und rannte los.

Seine Augen weiteten sich vor Erstaunen während sich seine Mundwinkel zu einem glücklichen Lächeln verzogen.

Ich rannte in seine Arme und er fing mich auf und drehte mich in seinen Armen im Kreis.

"Oh Bella... es geht dir gut!", flüsterte er mir in mein Ohr und streichelte über meinen Kopf.

"Alles in Ordung. Aber ich bin froh das du wieder da bist! Wie geht es Mum und Susan, mussten sie schon losziehen? Was ist mir der südlichen Armee, weißt du etwas?", ich bombardierte ihn förmlich mit fragen.

Mad ging ein Stück zurück und hielt mich an meinen Schultern fest, während er mich mit seinen strahlenden Augen ansah.

"Als Luke und ich wieder abgereist sind, ging es den beiden soweit ganz gut. Susan hat mir versprochen sich gut um Mum zu kümmern und ich habe ihnen noch ein wenig Geld dagelassen, falls dein Vorrat ihnen nicht reichen sollte. Ich schätze sie werden noch auf dem Gasthof sein, noch ist die südliche Armee  nicht gefallen. Die Menschen werden erst zusammengerufen falls dem westlichen Königreich Gefahr droht. Nur leider glaube ich, dass wir darauf nicht mehr so lange warten müssen..."

Ich nickte und es fühlte sich an als würden Stunden vergehen, so lange schauten wir uns in die Augen.

"Ich bin froh das du jetzt hier bist Bella, wir werden dich brauchen.", er drückte meine Schulter noch einmal kurz und wante sich dann zu den Anderen. Auch ich drehte mich um und schaute in verdutzte Gesichter. Nur Luke stand lässig neben Baltazar und ließ sich gerade auf die Bank fallen.

Ich ließ meinen Blick über sie schweifen und blieb an einer geschockten Nabira hängen. Sie saß immer noch auf der Bank mit ihrem Löffel in der Hand und starrte Mad mit offenem Mund an.

"Äh, Nabira ich würde an deiner stelle mal den Mund zu machen, sonst läuft da gleich noch dein ganzes Essen raus. Und das wäre echt ekelig.", flüsterte ich so laut, dass es alle hören konnten.

Ron und Baltazar fingen an zu lachen, während Nabira nach Fassung rang und ihren Mund zu einer Linie schloss.

"Seid ihr... Äh seid ihr irgendwie...", stotterte sie vor sich hin.

"Sind wir.... Äh sind wir irgendwie was?", machte ich sie nach.

"Ich galube sie will damit sagen, ob ihr zusammen seid oder so.", warf Luna ein, da Nabira immer noch die Worte fehlten.

Mad lachte auf und ich stimmte in sein Lachen mit ein. Ich warf einen kurzen Blick auf Luke und bemerkte wie auch er versuchte sein Lachen angestrengt zu unterdrücken.

"Was?", fauchte Nabira.

"Die beiden sind Geschwister.", erklärte Luke ihr schmunzelnt, da Mad und ich uns vor lachen garnicht mehr unter Kontrolle bekamen.

"Oh", sagte Nabira nur und wante sich beschähmt von uns ab, wobei ich trotzdem noch erkennen konnte wie ihre Wangen anfingen zu glühen.

Oh, da ist aber mächtig jemand in meinen lieben Bruder verliebt.

"Das wir da nicht schon längst drauf gekommen sind, dass Bella Mad's Schwester ist", Luna schlug sich gegen die Stirn.

"Schaut euch doch nur mal die Augen an oder die Tatsache, dass uns Mad schon so viel über Bella erzählt hat!", fuhr Luna fort.

"Maaaad... was hast du ihnen über mich erzählt?", fragte ich ihn und verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Natürlich nur das beste Schwesterherz."

"Jetzt wünsche ich mir, ich hätte bei euren Gesprächen zu gehört.", sagte Ron und fing an zu schmollen.

"Oh du armes tutsitutsi!", sagte ich, während Mad und ich uns endlich zu den Anderen an den Tisch gesellten.

"So ungern ich euch auch unterbrechen mag, wir haben viel zu klären.", wante Luke ein und Mad seufzte.

Ich schaute zu Mad hoch, der sich neben mich fallen ließ, nachdem er alle freundlich umarmt hatte und musterte ihn besorgt.

"Was ist denn?", flüsterte ich ihm zu aber er drückte nur einmal kurz meine Hand.

"Bella, ich muss dich bitten zu gehen. Da du nicht zu unserer Einheit gehörst und es vertraute Informationen sind, darfst du leider nicht dabei sein.", sagte Luke und ich wante mich von Mad ab und sah ihn an.

"Wir können ihr Vertrauen.", versuchte Luna Luke zu überzeugen und auch Ron und Baltazar stimmten ihr zu.

"Hier geht es nicht um Vertrauen, also bitte geh."

"Das ist dein Ernst?", fragte ich ihn entrüstet.

"Ja."

Ich schaute zu Mad und hoffte darauf das er etwas sagen würde wie "Ach Bella er mach nur ein Scherz", aber es kam nicht.

"Ist das euer Ernst?", ich schaute zwischen den beiden hin und her.

"Bella bitte, es ist nichts gegen dich!", versuchte mir Mad zu erklären.

"Ihr meint es ist etwas vertrautes aber wenn es um unser aller Leben geht, denkt ihr da nicht, dass wir alle das Recht gaben zu erfahren was vor sich geht?"

"Bitte Bella!", Mad ließ seinen Kopf hängen und versuchte meine Hand zu ergreifen.

"Nein schon gut ich verstehe es, ich bin halt einfach nicht gut genug für euch. Schon klar. Lass es einfach. Zum töten bin ich gut genug, so wie alle anderen aber wenn es um was geht dann nicht oder wie?", ich drehte mich um, ohne eine Antwort abzuwarten.

Schöne erste Begegnung. Und dafür habe ich mir Sorgen um sie gemacht. Pah!

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So ihr Lieben, hier ist endlich das neue Kapitel. Es war echt schwer da wieder reinzufinden aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem! :)

Eure
Marlen

Die Geschichte einer Kriegerin- Band 1 Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang