Kapitel 20

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Jemand schüttelte mich an meinen Schultern und ich öffnete die Augen.

Es war dunkel aber ich erkannte die Umrisse von Markus der vor mir stand.

Meine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit, sodass ich bald meine Umgebung ganz gut erkennen konnte.

"Wir müssen weiter, wir können nicht länger warten!", sagt Markus zu mir und reichte mir seine Hand.

Ich rieb meine Augen und gähnte nocheinmal, bevor ich seine Hand an nahm und er mich hochzog.

"Wie geht es deinem Arm?", fragte ich ihn und versuchte in der Dunkelheit ab zu schätzen ob er noch große Schmerzen hatte.

"Den Umständen entsprechend, dein Umschlag hat sehr geholfen, danke!" sagte Markus und lächelte mich leicht an.

"Bevor wir gehen werde ich noch schnell deinen alten Umschlag wechseln."

Ich endeckte die Schale, die ich in die Nähe des Höhleneingangs gestellt hatte und holte sie.

Ich betrachtete das Gemisch und befand es noch als brauchbar.

"Setzt dich da vorne hin.", sagte ich zu Markus und zeigte mit dem Finger auf die Stelle.
Er setzte sich angelehnt an den Höhleneingang und ich kniete mich neben ihn und nahm den alten Umschlag ab.

Ich untersuchte die Wunde, sie hatte begonnen zu heilen und hatte sich zum Glück nicht entzündet.

"Was ist eigentlich mit James Bein? Wie geht es ihm?", fragte ich leise und schaute mich nach James um.

Er kniete neben unseren übrig gebliebenen Sachen und räumte sie zurück in die Satteltasche.

Markus zuckte mit dem Schulter:" Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ich habe ihn gefragt aber er spricht nicht mehr..."

"Hmm..."

"Wir werden es wohl oder übel abwarten müssen, spätestens wenn er zusammen bricht werden wir es merken.",sagte Markus leise, sodass James ihn nicht hören konnte.

Ich nickte zustimmend, was anderes blieb uns wohl nicht übrig.
Auch wenn es nicht gerade der beste Plan war.

Ich legte den neuen Umschlag um Markus Arm und befestigte ihn gut, sodass er Markus beim Gehen nicht stören würde.

"So das wärs."

Ich stand auf und half dieses Mal Markus beim Aufstehen.

"Vielen Dank", Markus drückte meine Schulter leicht und ich nickte.

"So dann sollten wir uns jetzt auf den weg machen, James bist du bereit?", fragte Markus und wir drehten und zu James um.

Er schaute uns an und kam auf uns zu. Allerdings blieb er nicht stehen sondern ging an uns vorbei.

Markus und ich schauten uns an und ich zuckte entschuldigend mit meinen Schulter.

Markus zeufzte und auch wir machten uns auf den Weg und folgen James.

"Hoffentlich haben wir Glück und erreichen die Armee am kommenden Abend! Ich weiß nicht wie lange James es durchhalten wird. Außerdem haben wir kein Essen mehr und uns fehlen die nötigen Sachen um Jagen zu können...", Markus ließ den Kopf hängen.

"Ich glaube nicht, dass die Räuber uns ein weiter Mal angreifen werden. Es würde ihnen überhaupt nichts bringen, wir haben schließlich nichts mehr zu verlieren. Außer sie wollen uns tot sehen aber das wäre für sie wahrscheinlich zu anstrengend... Das einzige Problem ist die schwarze Armee und eure Verletzungen. Sie werden uns langsamer machen."

Mit dem was ich sagte machte ich Markus wohl nicht gerade viel Hoffnung, doch es war die Wahrheit. Wozu sollte ich ihn belügen? Er kannte unsere Situation genauso gut wie ich und wusste genau wie es um uns stand.

In den darauf folgenden Stunden sagte niemand von uns ein Wort und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.

Mittlerweile ging ich voran, kurz gefolgt von Markus. James hing mit weiten Abstand zurück, deswegen mussten wir langsamer gehen und oft auf ihn warten.

Es war nicht zu übersehen, dass er große Schmerzen hatte. Er schleifte sein Bein nur noch hinter sich her und es war ein Wunder, dass er überhaupt noch aufrecht stand.

Die Geschichte einer Kriegerin- Band 1 Where stories live. Discover now