Kapitel 24

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Vor mir erstreckte sich noch ein Waldstück, dass ich vorerst durchqueren musste, um das Lager der westlichen Armee zu erreichen.

Ich nahm den Waldweg, der gerade wegs durch den Wald führte.
Es war zwar gefährlicher so offen und ohne Schutz den Weg entlang zu gehen, dennoch war es einfacher und würde mir den Weg sehr erleichtern.

Schon anfangs fiel mir auf, dass der Wald sehr still war und das man nur selten die Vögel singen hörte.

Komisch, hier stimmt irgendwas nicht...

Auch sonst hörte man kein Geräusch, sodass ich schon fast mein klopfendes Herz und meinen Atem hören konnte.

Ich blieb stehen und lauschte.

Hier ist noch jemand, dass spüre ich.

Ich drehte mich in alle Richtungen um und beobachte meine Umgebung.

Dann spürte ich einen Windhauch und ein Stock knackte hinter mir.

Ich wirbelte herum.

Meine Augen starrten einen Speer an der sich unter meiner Nase befand.

Ich wanderte mit meinem Blick den Speer entlang, bis ich an dem Mann ankam der den Speer auf mich gerichtet hielt.

Auch hinter mir spürte ich einen Windzug und ich guckte mich leicht um.

Mittlerweile war ich von fünf Männern eingekreist, die alle ihre Speere auf mich gerichtet hielten.

Alle trugen eine Rüstung an der auf Brusthöhe ein Wappen eingeritzt war.

Ich schaute genauer hin, damit ich erkennen konnte, um welches Wappen es sich handelte.

Es war ein Adler der seine Flügel ausgebreitet, seine Krallen gespreizt und sein Schnabel weit aufgerissen hielt so als wollte er ein Startsignal geben zum Kampf. So als wolle er den Männer zeigen, dass es bereit war. Bereit um zu kämpfen, um zu siegen und alles zu beseitigen was ihm im Wege stand.

Das ist das Wappen der westlichen Armee.

Innerlich atmete ich aus und äußerlich blieb ich ruhig und ließ mir nicht anmerken.

"Name!", sagte einer der Soldaten, während er mir mit seiner Speerspitze leicht gegen meine Hüfte stieß.

Ich fühlte mich einwenig wie ein Tier. Wie ein Tier das gejagt und gefangen genommen wurde und keinen Ausweg fand.

"Mein Name ist Bella Dragona.", antwortete ich, ohne irgend eine Regung zu zeigen.

"Wieso bist du hier?", fragte mich jetzt ein anderer.

"Ich war mit zwei Soldaten aus der westlichen Armee unterwegs, wir wurden angegriffen und sie wurden schwer verletzt. Ich bin hier um Hilfe zu holen."

"Wieso sollte ein Mädchen in deinem Alter unterwegs sein und dazu noch mit zwei Soldaten der westlichen Armee?", fragte mich einer skeptisch, während er noch näher zu mir trat.

Sie trauten mir nicht...

"Ich habe sie nicht begleitet."

"Woher kennst du sie dann? Bist du einen Spionin der schwarzen Armee?"

Ah ha, dass dachten sie also... kein Wunder das sie sich mir gegenüber so skeptisch verhielten.

"Ich war ihre Gefangene.", antwortete ich.

Diese Antwort war wohl nicht die beste gewesen, denn die Soldaten wurden noch unruhiger und ich hatte das Gefühl das sie mir nun garnicht mehr trauten.

"Wieso solltest du ihnen dann helfen wollen? Du hättest fliehen können! Warum bist du also hier?"

"Es ist nicht so wie ihr denkt, meine Tat war ein Unfall, ob ihr mir nun glauben schenken wollt oder nicht. Ich bin hier zu helfen und ich schwöre ich werde nichts tun, das euch schaden könnte! Also bringt mich zu eurem Lager, damit ich mit eurem Vorgesetzt sprechen kann."

Die Männer schauten sich gegenseitig an.

"Lasst uns sie zum Lager bringen, sie muss so oder so hin, Oberbefehlshaber Waru kann dann eine Entscheidung fällen. Wir können sie wohl schlecht hier im Wald zurück lassen. Wer weiß wer sie wirklich ist...!"

Die anderen Stimmten dem Soldaten zu und nickten.

"Dann lasst uns zum Lager zurück kehren, bevor es dunkel wird, unsere Ablöse wird so wie so in wenigen Augenblicken hier errscheinen."

Wieder stimmten die anderen Soldaten zu und wir machten uns auf den Weg.

Zu vor jedoch, fesselte einer der fünf Soldaten meine Hände auf dem Rücken, zur Sicherheit meinte er.

Durch die Fesseln fingen meine Wunde am rechten Handgelenk erneut an zu brennen, da sie ständig daran rubbelte.

Ich versuchte die Fesseln ein wenig zu lösen aber leider vergebens, dass einzigste das es mir brachte war ein böser Blick von einem der Soldaten, der diese Vorgehen beobachtet hatte.

Also beschloss ich es darauf beruhen zu lassen und veruchte nicht an den Schmerz zu denken.

Zwei der Soldaten gingen voran, einer ging neben mir her und die anderen gingen hinter mir und hielten ihre Speere auf meinen Rücken gerichtet, sodass wenn ich versuchen würde zu fliehen sie mit ihre Speere meinen Rücken durchbohern konnten.

Sehr angenehm...

Wir brauchten nicht lange bis wir das Lager erreichten.

Obwohl es schon Abend war, waren noch viele Soldaten unterwegs und beobachteten uns gespannt.

An einem Zaun gelehnt stand eine Gruppe Jugendlicher, ungefähr in meinem Alter.
Es waren drei Jungen und zwei Mädchen.

In der Mitte stand eines der Mädchen mit schwarzen kurzen Haaren, sie spielte mit einem Schwert in ihrer Hand und grinste mich an.

Diese Grinsen war jedoch kein nettes freundliches Lächeln, es war erfüllt von Bösartigkeit und Abneigung mir gegenüber.

Wie nett... Dabei kennt sie mich nicht mal.

Wir gingen an ihnen vorbei und ich schaute ihr direkt in die Augen.

Als wir an ihr vorbeikamen, blieb ich kurz stehen, um sie genauer zu betrachten.

Sie hatte dunkle Augen, schwarze kurze Haare und war ungefähr so groß wie ich. Ihr Körper war schlank aber dennoch durchtrainiert.

Ich zog eine Augenbraue hoch.

Irgendwas an ihr fasziniert mich aber ich weiß nicht was es ist.

"Geh weiter!", motzte der Soldat hinter mir uns stach mir leicht mit seinem Speer in den Rücken.

Bevor ich weiter ging spuckte mir das Mädchen vor die Füße und drehte sich um.

Die anderen die um sie herum saßen betrachteten mich weiterhin aber sie zeigten nur Interesse sonst nichts weiter.

Wir gingen weiter durch die Zeltreihen und die andern Menschen, die an uns vorbeikamen bleiben stehen und betrachteten uns.

Naja wohl er mich...

Ich kam mir vor, als wäre ich eine Zirkusaktraktion.

Schließlich blieben wir vor einem großen Zelt stehen und einer der Soldaten, der vor mir her gegangen war sagte :"Oberbefehlshaber Waru, wir haben hier eine Gefangene!"

"Tretet ein.", antwortete eine tiefe Stimme aus dem Zelt.

De Soldat zog den Vorhang des Zeltes zur Seite und wir traten ein.

Die Geschichte einer Kriegerin- Band 1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt