Kapitel 23

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Vor mir erstreckten sich Reihen aus Zelten und Kampfplätze die über die ganze Fläche verteilt waren.

Es wimmelte nur so von Soldaten, die aussahen wie kleine Spielzeugfiguren, die ich von hier aus einfach wegschnipsen konnte.
Es würde mich keine Anstrengung kosten, es würde einfach "puff" machen und schon wären sie alle weg.

So musste sich wohl Damion fühlen...

Viele der Soldaten trainierten auf den Kampfplätze in Gruppen und einige andere schauten zu.

Die übrigen maschieren durch die Gegend. Vielleicht auf Patrouillie, vielleicht auch einfach so.

Ich habe es geschafft! Da ist sie, die westliche Armee! Zum greifen nahe.

Voll mit neuem Elan machte ich mich an den Abstieg.

Der Abhang war recht hoch, hatte aber viele Vorsprünge, sodass es mich nicht viel Mühe kostete hinab zu steigen.

Ich war schon fast unten, als sich ein Felsbrocken unter meinem Fuß löste und ich wegrutschte.

Ich hing mit meinen Füßen in der Luft und meine Hände, die sich noch an dem Vorsprung festglammerten waren der einzige Grund weswegen ich nicht fiel.

Ich schaute dem fallenden Felsbrocken hinterher.

Tock, tock, tock.

Machte es als der Brocken gegen die Felswand knallte, bis er schließlich mit einem gedämpften Geräusch unten auf dem Boden aufkam.

Ich suchte mit meinen Füßen nach einer Ausbuchtung oder Einbuchtung, an der ich Halt hätte finden konnte.

Leider war an dieser Stelle des Abhanges alles glatt, sodass ich keinen Halt finden konnte.

Ich schaute mich um.

Etwas rechts, etwa sechs Meter unter mir gab es erneut einen Vorsprung.

Das war der einzigste Weg. Ich könnte mich zwar wieder hochziehen, um auf den Vorsprung über mir zu gelangen. Aber von dort aus hatte ich auch keine andere Möglichkeit, außer wieder nach oben zu klettern und einen anderen Weg zu suchen.

Und das würde mich viel zu viel Zeit kosten! Das konnte ich mir nicht erlauben. Ich muss weiter! Jetzt!

Und schon war es entschieden.

Ich stieß mich mit meinen Füßen von der Felswand ab, um an Schwung zu gewinnen und löste meine Hände. Dadurch katapulierte ich mich in Richtung des Felsvorsprunges unter mir.

Ich fiel und es kam mir vor wie eine Ewigkeit, obwohl es nur ein paar Sekunden dauerte.

Ich kam hart auf dem Stein auf und veruchte mich abzurollen.
Dabei riß ich mir die Haut meines rechten Handgelenkes auf und beide Knie.

Ich fand keinen Halt und versuchte verzweifelt mich irgendwo festzuhalten.

Ich sah das Ende des Vorsprunges kommen und meine Fingernägel kratzen über den harten Stein, mit der Hoffnung den Fall abzufangen und Halt zu finden.

Aber vergebens, ich rutschte immer weiter den Vorsprung entlang bis ich spürte, dass der Boden unter meinem Körper verschwand und ich erneut fiel.

Ich wedelte mit meinen Armen wild um mich und konnte im letzten Moment noch nach dem Rand des Felsvorsprung greifen, an dem ich mich zitternd fest klammerte.

Das war knapp, wirklich sehr knapp...

Mit meiner letzten Kraft zog ich mich hoch und fiel auf meine Knie.

Mit meiner linken Hand strich ich mir den kalten Schweiß von meiner Stirn, weil meine rechte Hand durch die Verletzung schmerzte.

Ich legte mich auf meinen Rücken und schloss die Augen.

Jetzt erst spürte ich den Schmerz in meinem ganzen Körper.

Ich hatte mir wohl einige Prellungen beim Sturz zugezogen aber so weit ich das beurteilen konnte war nichts gebrochen.

Ich atmete tief ein und aus und beruhigte meinen Puls.

Schließlich erhob ich mich.
Meine Knie und mein Handgelenk bluteten aber es war nichts schlimmes, also kümmerte ich mich nicht weiter darum.

Ich ging an den Rand des Felsvorsprunges und schaute hinunter.

Ich hatte es jetzt fast geschafft nur noch 20 Meter und dann hätte ich wieder sicheren Boden unter den Füßen.

Ich holte noch einmal tief Luft und machte mich an den weiteren Abstieg.
Meine Schmerzen verdrängte ich und versuchte sie nicht zu beachten.

Es ist nicht mehr weit! Bald bin ich da und dann wird alles gut...

Das hoffte ich zumindestens.

Die Geschichte einer Kriegerin- Band 1 Where stories live. Discover now