Kapitel 22

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Ich hatte keine Pause eingelegt seit dem ich Markus und James zurück gelassen hatte und folgte schnurstracks dem Waldweg.

Am Horizont konnte ich schon die aufgehende Sonne betrachten.

Sie verfärbte den Himmel in einem organe rot und die ersten Sonnenstrahlen fielen bereits durch die Baumkronen.

In der Nähe hörte ich ein Fluss und machte mich auf dem Weg zu ihm, um für einen kleinen Augenblick neue Kraft für den weiteren Weg zu schöpfen.

Dort angekommen kniete ich mich in das Graß am Ufer nieder und schüttete mir mit meinen Händen das eiskalte Wasser in mein Gesicht.

Dadurch merkte ich erst wie müde ich gewesen war aber das kalte Wasser war eine angenehme Abkühlung und es machte mich ein wenig wacher.

Ich betrachtete mein Spiegelbild.
Meine zerzausten Haare fielen mir über meine Schulter und mein Gesicht war mit Dreck und Blut verschmiert. Unter meinen Augen waren riesige Augenringe.

Ich fuhr mit meinem Finger über mein Gesicht.

Das bin ich?..

Ich führte meinen Finger zu meinem Spiegelbild und berührte die Wasseroberfläche. Mein Spiegelbild verschwomm und die Wasseroberfläche bildete kleine Kreise, die immer größer und größer wurden und schließlich im Strom des Flusses untergingen.

Ich schöpfte mit meinen Händen Wasser und trank, das kühle Wasser belebte meine Lunge wieder und mein Durst ließ nach.

Ich stand auf und machte mich wieder auf dem Weg, ich hatte keine Zeit mir Gedanken zu machen. Vor allem nicht über mein Aussehen.

In der Nähe des Flusses erkannte ich Apfelbäume und ich ging auf sie zu und schnappte mir zwei von den roten Äpfeln.

Das würde mich zwar nicht sättigen aber es würde fürs Esrte reichen.

Der Wald schien zu erwachen, denn nun hörte man die ersten Vögel ihre Lieder singen.

Dadurch fühlte ich mich nicht mehr ganz so einsam.

Ich ging noch eine ganze Weile weiter und ich schätzte, dass es mitlerweile vier Uhr sein musste.

Ich hatte in der Zwischenzeit keine weiter Pause eingelegt und meine Beine fühlten sich schwer an, aber ich zwang sie Schritt für Schritt voran.

Die westliche Armee konnte nicht mehr weit sein. Dort würde ich Hilfe holen und sie würden James und Markus retten.

Hat James diese Nacht überlebt oder hat der Tod ihn in sein Reich geholt?

Ich hatte Angst, Angst um ihn. Er konnte mich nicht sonderlich leiden aber er ist ein guter Mensch, der von seinem Schmerz vorangetrieben wird. Das ist kein Mangel aber es macht ihn schwach und schwach zu sein bedeutet oft den Tod.

Hin zu kam, dass ich mir auch noch um Markus sorgen machte, seine Wunde heilte zwar gut aber das konnte sich schnell ändern.

Und wenn sie angegriffen worden sind? Das können sie unmöglich überlebt haben...

Meine Gedanken ließen mich schneller werden und ich rannte jetzt beinah.

Diese Ungewissheit und die Sorge würden mich noch zerreißen.

Ich zeige meine Gefühle nicht oft und verstecke sie vor anderen aber in Situationen wie diesen, in denen ich ganz alleine war konnte ich sie einfach nicht zurückhalten.

Sie schlugen wie Hammer von innen gegen meinen Kopf und wollten herausgelassen werden und ich hatte keine Möglichkeit mich zu verteidigen und sie aufzuhalten.

Ich kam an einen Felsvorsprung der das Ende des Weges kennzeichnete.
Ich kletterte an ihm hoch und schaute in die Ferne.

Zuerst wurde ich durch die Sonne geblendet aber nach kurzer Zeit klärte sich meine Sicht und ich konnte erkennen was vor mir lag.

Und was ich dann sah ließ mein Herz voller Hoffnung höher schlagen.

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Das Kapitel ist leider nicht so lang geworden aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem!

Eure
19marlen99

Die Geschichte einer Kriegerin- Band 1 Where stories live. Discover now