Wie es war

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Mila POV:

,,Okay, dann los!"

Gemeinsam liefen wir die lange Wendeltreppe hinab, hinüber zu dem Raum, in dem die anderen zuvor waren. Und um Himmels Willen, der Raum sah katastrophal aus. Wände waren zerkratzt oder angekokelt, einige Fasern des großen Teppichs standen in Flammen und die anderen erblickten uns keuchend.

,,Wo wart ihr bitte? Seid ihr bescheuert?", rief mir Petra zu, die inzwischen wohl wieder entlähmt wurde. Sie lag keuchend am Boden und scharbte ungeduldig mit ihrem Huf.

,,Keine Zeit für Erklärungen. Wir haben eine Lösung."

Interessiert wandten sich Pennys, Beas und Mathildas Blicke zu uns.

Cyrus lachte hässlich und blickte dann zu Gereon. ,,Du Nichtsnutz warst auch lange weg. Wenn wir bloß eine von ihnen abmurksen können sie ihr Ritual sowieso vergessen, das war unser Plan. Und das hast du ja ganz ohne einen Tod auch hinbekommen, Soldat. Und nun haust du trotzdem mit dem Skorpion ab? Was fällt dir ein? Es geht darum, diese Plagen zu beseitigen, und nicht darum, dass du einfach abzischen kannst wie es dir lieb ist. Getrieben von was? Begehrde einer Hochstaplerin wie ihr? Gelüste? Spinnst du? Sie gehören allesamt ausgerottet, sonst nichts weiter."

Er ging zu seinem Neffen und Schlug ihm einmal auf den Hinterkopf.

Während der Standpauke musterte ich einmal die anderen. Sie hatten alle einige Schrammen im Gesicht und anscheinend wurden Glorias Haare angekokelt. Sie waren nun auf einer Seite nur noch Nackenlang.

,,Du kommst hier hin, und denkst, dir gehöre alles. Sie haben es mir erzählt, Onkel. Du hast rein gar nichts hieran verdient. Du bist weder ein König, noch ein Adeliger dieses Sterns. Du bringst Verderben und Verwüstung, für nichts sonst bist du geschaffen. Das ist, was ich nicht begreifen wollte. Doch es ist wahr. Und das habe ich jetzt begriffen. Ich werde nicht mehr dein Handlanger sein, das kannst du vergessen!"

Plötzlich zückte Gereon sein Schwert. ,,Ich werde das richtige tun, einmal in meinem Leben."

Daraufhin fochten beide mit ihren wuchtigen Schwertern. Erschrocken blickten die anderen zu ihnen. ,,Wir müssen ihnen helfen!", rief Greta, die sich nach irgendeiner Waffe umsah. ,,Wir müssen gar nichts."

Melody und ich gingen zu den anderen, und ich half erst Gloria, dann Mathilda auf, da sie am Boden gelegen hatten.

,,Wir lenken ihn von uns ab. Gereon ist ein klasse Fechter, er kann ihn etwas beschäftigen.", erklärte ich.

,,Beschäftigen?", fragte Penny leise. Doch dann wurden ihre grünen Augen groß. Unter der Tür der kleinen Besenkammer erstrahlte ein schwaches Licht.

,,Dina ist bei ihm. Die beiden haben die Lösung."

Wir warteten noch einen Augenblick, bis Gereon Noyans Vater etwas von uns abseits gebracht hatte. Sie fechteten und beschimpften sich was das Zeug hält. Immer und immer wieder hörte man Worte wie Unnütz oder Ungetüm, doch wir waren ihm mehr als nur dankbar.

Wenig später waren sie kaum noch zu sehen, da sich ihr Duell auf benachbarte Räume zog. Immer und immer wieder hörte man lautes Gepolter und klirrende Scherben.

,,Macht schnell, sonst verlieren wir ihn auch noch." Melody hielt den anderen die Tür zu der Besenkammer auf, in der wir tatsächlich alle 14 Platz hatten.

,,Wahnsinn.", stellte Mathilda fest. Auf dem Boden war ein großes, wie ein Pentagramm aussehendes Bild aus Kreide gezeichnet, und um es herum standen einige Kerzen.

Mika saß in der Mitte, Dina bereits auf dem Symbol der Waage. Neugierig musterten wir die Symbole und jede von uns nahm ihren Platz ein. Mit jedem Fuß, den eine von uns auf die Zeichnung setzte, begann sie heller zu leuchten.

Der letzte SonnenstrahlOnde histórias criam vida. Descubra agora