Heimat

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Noyan POV:

Als Greta in ihrem Garten das Portal öffnete, das uns nach Astrologia bringen würde, spürte ich ein flaues Gefühl in meinem Magen.

Dass mir die Sternzeichenprinzessinnen in der Not um meine Heimat halfen war keine Selbstverständlichkeit. Sie hatten auch eigene Dinge, um die sie sich kümmern mussten, und legten diese nur wegen mir zur Seite. Ich dachte bereits eine Weile darüber nach, wie ich mich bei ihnen revanchieren könnte.

Neugierig traten die anderen Mädchen durch das Portal und sahen sich in Aristos Quatier um. Er saß an einem sehr zugestellten, eher antik aussehenden Schreibtisch und kratzte sich an seinem von grauen Bartstoppeln übersäten Kinn.

Als er uns dann bemerkte sprang er auf und strahlte über beide Ohren. ,,Mädchen, es ist so schön, euch wiederzusehen! Wie ist es euch ergangen?" Felipe räusperte sich einmal. ,,Nicht nur Mädchen."

,,Felipe? Dich hier zu sehen ist ungewöhnlich. Hast du dich gut erholt? Deine Verletzung ist doch tückisch..." Fiona verschränkte neben ihm die Arme. ,,Hat er ganz und gar nicht. Er hat einfach so entschieden mitzukommen! Seine Gesundheit ist ihm dabei natürlich egal."

Überrascht blickten wir sie an. ,,Fiona, wieso bist du auf einmal so wütend?", fragte Bea, die neben Felipe stand und die Stirn runzelte. ,,Ich glaub das kann dir mein Bruder am besten erklären. Euch allen übrigens."

Felipe seufzte. ,,Dafür haben wir keine Zeit." Ich zuckte mit den Schultern. ,,Besser jetzt, wie wenn sich deine Verletzung in einem Kampf auf Vesta zeigt."

,,Gut, ich erkläre es euch. In meiner Schützenausbildung wurde ich von einem unbegabten Schützen im Rücken getroffen. Aber das ist Schnee von gestern, es geht schon wieder."

Fiona stieß ihm sanft in die Seite. ,,Nein, nichts geht schon wieder! Du bist verletzt, du kannst nicht einfach in Kämpfe ziehen wie es dir passt! Dafür bin ich da, um dich zu beschützen!"

Kurz darauf wurden wir alle Teil einer anstrengenden Geschwisterdiskussion. Fiona verlangte von ihrem Bruder, dass er sofort zurück nach Hause gehen, und sie die Mission erledigen lassen würde, bevor ihm noch schlimmeres passierte.
Felipe wollte dies allerdings nicht, da Fiona noch nicht mit der Schützenausbildung fertig war, und er sie deswegen schützen wollte.

Beide hatten gute Punkte, allerdings hatten wir dafür nun wirklich keine Zeit.

,,Okay! Stopp!", rief Petra irgendwann. ,,Ihr beide könnt euch gern wann anders darüber streiten, wer hier jetzt am besten für sein Geschwisterchen sorgt, aber wir müssen los." Frieda nickte. ,,Die Heimat von dem Frischling ist in Gefahr, das müssen wir verhindern!"

Bea sah seitlich zu Felipe und blickte dann nachdenklich in die Runde. ,,Er kann ja einspringen, falls Fiona etwas passiert. In der Zwischenzeit wartet er dann hier auf Astrologia auf uns. Dann ist das Risiko geringer, dass dir was passiert. Das auf deinem Rücken ist nämlich schon beängstigend."

,,Du hast seine Verletzung gesehen?!", fragte Fiona überrascht und Melody schmunzelte, ebenso wie ich. Wir Falschdenker fragten uns gerade wohl beide, was die beiden getrieben hatten, dass Bea ihn oben ohne gesehen hatte.

,,Verdammt, ja, na und? Ist mein Vorschlag jetzt gut oder nicht?" Penny stimmte mit ein, ebenso wie Gloria und Mila. Als dann alle miteingestimmt hatten, auch Felipe, atmete Fiona beruhigt aus.

,,Gut. Für euren Kampf wird es einiges an Kraft und Strategie brauchen. Macht euch aber keine Sorgen, ihr seid ausgebildet und schafft das. Wichtig ist, dass niemandem von euch etwas zustößt, das euch das Leben nimmt. Zwar könnten euch Sternzeichenmädchen dann zwar eure Geschwister ersetzen, doch diese dann zu benachrichtigen und herzuholen könnte kompliziert werden. Und Noyan..." Er blickte mich ernst an. ,,In deinem Falle musst du besonders aufpassen, du hast keinen, der an deiner Stelle den Zauber auslösen kann."

Der letzte SonnenstrahlWhere stories live. Discover now