Falsches Spiel

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Noyan POV:

Die Diener des Schlosses hatten alles hübsch hergerichtet, als ich in den Ballsaal kam. Ich wurde von einem Herrenschneider aufgefangen, der mir einen dunkelblauen Anzug mit hellblauer Krawatte gab, und meinte, ich würde darin sicher wunderschön aussehen. Gut, Blau war nicht meine Farbe, doch damit, dass ich wunderschön war, hatte er natürlich recht.

Fiona befand sich bei ihnen Eltern. Sie trug ein schlichtes, schwarzes Kleid, das am Rocksaum mit einer schwarzen Spitze verzehrt war. Darüber trug sie eine plüschige, hellblaue Jacke, die nur zur Hälfte ihres Oberkörper reichte. ,,Schlicht, aber schick.", bewertete ich ihr Outfit, und sie nickte. ,,Komm Noyan, wir müssen die Gäste empfangen und damit kontrollieren, dass auch jeder da ist" Fiona wollte gerade loslaufen, als ihre Mutter sie stoppte. ,,Hab keine Angst, wir kümmern uns um den Empfang. Dann kannst du mit den anderen das Fest genießen, Schätzchen. Wir wissen, was wir zu tun haben." Ihre Mutter zwinkerte. Sie waren bestens in den Plan involviert.

Fiona nickte zaghaft. Kurz darauf sprang die Tür auf und Frieda rannte mit etwas viel Elan und Dina an der Hand herein. ,,Wir sind daaaaaaa!!!", brüllte sie so laut, dass es wahrscheinlich auch noch die Fische hören konnten. ,,Danke, das wissen wir auch.", meinte Mila, die direkt hinter ihr stand. Die Mädchen sahen fabelhaft aus. Mila trug ein hellblauen, tailliertes, langärmliges Kleid. Der Rock ging bis zum Fußboden. Er war mit hübschen weißen Blumen bestickt. Ihre Haare hatte sie heute offen, wodurch mir bewusst wurde, wie lang diese waren. Sie gingen ihr ungefähr bis zu dem Waden.

Dina hingegen trug ein dunkelblaues, knielanges Kleid, das etwas aufgebauscht war. An ihren Armen hingen hübsche Rüschchen. Ihre Haare waren zu einem Dutt zusammengebunden, der etwas verwuschelt war.

Frieda trug ebenfalls dunkelblau, ihr Kleid war an der Tallie von einer hübsche, hellblauen Schleife umbunden. Ihre Haare hatte sie zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammengebunden.

,,Die Farben der Schützen stehen euch wirklich gut.", meinte Fiona, und ich nickte. Kurz darauf sah ich dann allerdings Elena. Und oh Gott, meine Knie wurden weich.

Ihre Haare hatte sie zu zwei hübschen Zöpfen zusammengeflochten, und ihr dunkelblaues, bodenlanges Kleid war so elegant, dass ich merkte, wie mir Hitze in die Wangen stieg. Sie war wunderschön. Ich musste ihr heute sagen, dass ich etwas für sie empfand...Es musste heute passieren.

Melody kam dann plötzlich mit Penny hinter ihr vor. Penny lächelte mich direkt an und ihre Augen funkelten. Ihre Haare waren in einem hohen Pferdeschwanz mit einer Schleife zusammengebunden und ihr nachtblaues Kleid war über und über mit Diamanten verziert. Bea trug das selbe Kleid, allerdings in Hellblau.

Melody POV:

Ich sah zu ihr, sie zu mir. Ihre Haare geöffnet und glänzend Blond, ihre Augen funkelnd Grün. Sie war so schön, dass ich mich unsichtbar fühlte. Wie konnte jemand so eine Wirkung auf mich haben? Was sollte das? Woher kam diese komische Macht?

Mit einem Kloß im Hals richtete ich mein dunkelblaues Kleid. Es war, wie meine anderen Kleider auch, schön im Gotik-Stil gehalten, doch das Blau stand mir nicht so gut wie gedacht. Ebenso wie Mathilda, die sich das hellblauste Kleid ausgesucht hatte, das sie finden konnte, um keine dunklen Farben tragen zu müssen.

Durch die Tür des Ballsaals strömten kurz darauf, wie aus dem Nichts, unzählige Gäste herein. Gäste mit Widderhörnern, Gäste mit knallroten Haaren, Gäste die alle einen Doppelgänger - äh ich meine - einen Zwilling dabei hatten und noch viele mehr.

Frieda wurde sofort von vielen kleinen Stiergöttern umzingelt. ,,Heeelft miiir!", rief sie überfordert, dann wurde sie aber von allen lieb umarmt. Ihre Geschwister mussten es sein, sie waren wirklich süß. Dann erblickte ich, nach langem Umsehen, meine Schwester Henna. Sie lief sofort zu mir und wir umarmten uns. ,,Gott, Melody da bist du ja! Als ich hörte, dass es einen Ball geben würde, der die Schlangenträgerin ködern soll, hab ich Angst um dich bekommen!" Ich lächelte. ,,Keine Angst, ich lass nicht zu, dass sie einem was tut."

Fiona POV:

Ich sah mich um. Von fast allen waren die Verwandten nun da. Ca. 400 Leute waren wir, so stand es auf meiner Liste. Ich blickte zu Mila, welche die gleiche Liste in den Händen hielt und an der großen Ballsaaltür stand. Sie gab mir das einen Daumen nach oben, um zu zeigen, dass alles gut war. Doch ich war zu nervös. Zelia musste bald da sein, ich durfte keine Furcht zeigen. Meine Beine schlotterten, meine Hände zitterten. Ich wollte gerade nach draußen gehen, um nach ihr Ausschau zu halten, als ich plötzlich merkte, wie jemand meine Hand nahm.

Als ich nach unten auf unsere Hände sah, erblickte ich Dina. Sie lächelte mich warm an. ,,Keine Angst. Ich habe prognostiziert, dass sie gleich da ist. Du bist tapfer, Fiona. Wir schaffen das gemeinsam." Mein Herz wurde warm und ich atmete tief durch. Wieso ließ ich mich so leicht aus der Ruhe bringen? ,,Danke dir, Dina. Du hast mich beruhigt." Dina lächelte. ,,So wie immer."

Ich wollte ihr gerade antworten, als ich ein Zischeln wahrnahm. Es war das einer Schlange, die plötzlich durch die Tür gekrochen kam. Mila schreckte hoch und gab ein lautes Quietschen von sich. Die Schlange kroch in die Mitte des Saals, ehe, woher auch immer, grüner Nebel aufzog. Sie drehte sich kurz, ehe plötzlich aus der Silhouette der Schlange die eines Mädchens wurde. Sie war hier.

Lachend hörte man ihre Stimme, ehe sie den grünen Nebel wegpustete, und ich zum ersten Mal in diese roten Augen blicken konnte. Ihre Reißzähne blitzten durch das Licht und sie sah direkt zu mir. Ihr knallgrünes Kleid leicht angehoben lief sie auf mich zu. ,,Fiona, da bist du ja. Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich auf eine solche Einladung gefreut habe! Doch die Atmosphäre...Sie ist... Merkwürdig!" Ich sah sie verdutzt an, ehe Mila plötzlich ,,Musik bitte!", rief, und die anderen Gäste wieder wie vorher durcheinander plapperten.

,,Ich hatte dich tatsächlich nicht eingeladen, Zelia. Aber gut, da du dich mal wieder selbst eingeladen hast, kann ich wohl nichts gegen die Tatsache machen, dass du hier bist. Es ist... Schließlich ein Tierkreis-Ball, weißt du?" Vorsichtig Fiona, ganz ruhig. Ich beruhigte meinen Atem.

Zelia strich sich durch ihre dunkelroten Haare, und ich sah eine kleine Schlange über ihre Schultern gelegt. Diese sah mich Unbeeindruckt an. Zelia ignorierte meine Frage allerdings, ehe sie sich umsah. ,,Wo sind denn deine kleinen Freundinnen, hm? Das Wasserfräulein hab ich ja ewig nicht gesehen. Obwohl, ich vergaß, du kannst ja gar nicht zu ihr." Sie lachte giftig. Ich ballte meine Hand zu einer Faust.

Doch dann trat Dina neben mich. ,,Guten Abend Prinzessin Zelia! Mich kennst du doch noch, oder? Ich heiße Prinzessin Dina von Waage!" In meinen Gedanken hörte ich eine Nachricht von Mila. ,,Geh zu den anderen. Sie soll sich erstmal unters Folk mischen und den Abend genießen, dann bringen wir sie dazu, mit uns vernünftig zu reden.", flüsterte es mir im Kopf. Das mit dem Gedanken lesen und der gedanklichen Kommunikation hatte sie drauf. Ich gehorchte und ging zu den anderen Mädchen, die gerade das Buffet plünderten.

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Wohoo eine weitere Prinzessin ist da, doch was bringt sie mit sich?

Hier mal ein Bildchen~

Passt auf Schlangen auf, Marieee

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Passt auf Schlangen auf, Marieee

Der letzte SonnenstrahlWhere stories live. Discover now