Eifersucht

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Penny POV:

Lachend unterhielt ich mich, dank Milas Übersetzung, mit der Neuen. Maricia schien wirklich eine liebe, und vor allem unkomplizierte Person zu sein. Ihre Augen strahlten uns alle interessiert an, während wir ihr von unseren Heimatsternen und den damit verbundenen Sagen erzählten. Sie selbst musste immer mal wieder lachen. Ihr Lachen hörte sich allerdings anders an, als unseres. Es kamen vereinzelt nur manchmal ein paar Töne raus, doch das störte uns nicht wirklich. Maricia hatte vorgeschlagen, dass wir den Nachmittag gern ein wenig in Ruhe im Schloss verbringen, und uns auch ruhig mal aufteilen konnten, um ein wenig Ruhe vor dem bevorstehenden Kampf zu haben. Diesen Vorschlag nahm ich auch gerne an, schließlich lag nur noch ein weiteres Sternzeichen vor uns. Nachdem wir bei den Fischen waren, wurde es schließlich ernst. Dann würden wir nach Vesta reisen und diesem Psycho-Vater ein Ende bereiten.

Doch bevor es soweit war, lehnte ich mich in einer Hängematte zurück, die draußen zwischen zwei eisernen Bäumen gespannt war. Ein Sommerliches Gefühl kam in mir auf, obwohl wir nur höchstens drei Grad hatten. Ich hatte mich in meinen Schal eingekuschelt und genoss die frische Luft, als plötzlich einige rote Haare in meine Sicht begaben. „Elena? Ist alles in Ordnung?", frage ich Elena, nachdem ich mich aufgesetzt, und in ihre blauen Augen geblickt hatte. Sie machte auf mich einen befremdlichen Eindruck, als wäre etwas nicht in Ordnung. Doch sie lächelte nur leicht und setzte sich vor mich in die Hängematte. „Penny, du hast mich zu etwas inspiriert, und unser Plan ist aufgegangen! Ist das nicht großartig?", fragte sie aufgeregt, und ich zog die Augenbrauen zusammen. „Was für ein Plan? Wovon redest du?", fragte ich verwirrt. Ich hatte doch nur mit Zelia über einen inneren Wunsch meinerseits gesprochen, was hatte das jetzt mit Elena zu tun? Elena lachte mich an und legte dann den Kopf schief. „Ist meine Tarnung wirklich so gut?", fragte sie, ehe sie sich ein Stück ihrer Brust freilegte. An dieser Stelle war eigentlich unser Herzenssymbol beziehungsweise das Kennzeichen zu sehen, das uns zu unseren Sternen zuteilte. Es diente dem Wiedererkennungswert, doch bei Elena sah es anders aus. Zuerst war noch das Zeichen des Krebses zu sehen, ehe es sich dann veränderte, und zu einer Art U mit einer Welle dadurch veränderte. „Moment... Das ist doch... Ophiuchus? Moment..." Ich stockte. „Zelia? Bist du wahnsinnig??", ich sprang vor Schreck auf und fiel erstmal volle Kanne aus der Hängematte in das flache, kalte Wasser, das sich unter uns befand.

Fassungslos rappelte ich mich auf und sah zu ihr hoch. „Hast du etwa mit Elena den Körper getauscht?", fragte ich entsetzt. Was hatte sie getan? Ich hatte ihr lediglich von meinen Gefühlen erzählt, und sie hatte mir ihre Hilfe in Liebesangelegenheiten angebo- Und dann wurde es mir klar. „Oh oh.", sagte ich leise, ehe sie mich mit schiefem Kopf anlächelte. „Du hast gesagt, dass ich dir helfen darf, das habe ich getan. Ich habe mit Elena den Körper getauscht und Noyan dazu gebracht, das Interesse an ihr zu verlieren. Sprich: du hast jetzt freie Bahn, meine Liebe."

Ich weitete die Augen. „Als ich sagte, dass du mir gern helfen kannst, habe ich damit Ratschläge und Empfehlungen gemeint, nicht so einen psychisch kranken Mist! Wie kannst du sowas denn bloß tun? Elena ist in deinem Körper die ganze Zeit total still, die Ärmste ist bestimmt total verstört!"

Wütend stand ich auf um davonzulaufen. Ich musste es aufklären, ich musste ihnen die Wahrheit sagen. Ich hatte mich in Zelia getäuscht, sie war die schlimmste Person die ich je kannte. Ich rannte daraufhin los und ignorierte die Stimmen, die ich hinter mir hörte. Die erste Person, die mir über den Weg lief, war Dina. Völlig überrumpelt fing sie mich auf. „Du bist nass, Penny.", bemerkte sie, als wenn ich das schon nicht wüsste. „Hör zu, ich muss dir was wichtiges erzählen!", fing ich an, doch dann hörte ich auch schon eine Stimme hinter mir. „Penny! Wo willst du denn hin? Wir wollten uns doch gerade den schönen Strand ansehen?", sprach Zelia durch Elenas Körper und lächelte mich an. „Dina, hör mir zu! Das ist nicht Elena, das ist Zelia!", sprach ich in Panik, dass mir Zelia etwas tun würde. Doch Dina lachte nur. „Klar, und ich bin der Gott Mars! Ihr spielt ja ein cooles Spiel!" So lieb ich Dina auch hatte, die hellste war sie nicht.

Es kam, wie es kommen musste, und Zelia war wieder mit mir allein. Sie hatte mich dazu überredet, dass
mir, wenn ich mit ihr an den Strand gehen würde, nichts passieren würde. Ich wollte ihr eigentlich nicht glauben, doch ich hatte keine Wahl. Sonst würde sie mir wahrscheinlich doch etwas antun. Sie setzte sich auf einen großen Stein und deutete mir an, neben ihr Platz zu nehmen.

„Ich habe offensichtlich etwas falsch gemacht, oder?", fragte sie leise und warf einen Kieselstein ins Wasser. „Ja, und wie! Du kannst nicht einfach deine Magie benutzen, um jemand anderem einen Vorteil zu schaffen. Tust du das, schadet es einer anderen Person." Zelia sah zu mir. „Schon. Aber Elena hat doch alles. Sie hat ein fabelhaftes Zuhause, tolle Cousins und ist richtig beliebt. Und dann hatte sie auch noch den Kerl, den du so gern hast. Da dachte ich, ich tu dir etwas gutes, wenn ich ihr schade, um dir zu helfen."

Ich runzelte irritiert die Stirn. „Warum mir, Zelia? Wieso ich? Ich bin doch die uninteressanteste Person der Welt. Meine Gabe ist nicht sonderlich mächtig und funktioniert sowieso nur mit Bea zusammen." Zelia sah aufs Meer hinaus und seufzte leise. „Weil du die einzige warst, die nach meiner Aktion bei Aristo überhaupt mit mir geredet, und mir nicht das Gefühl gegeben hat, kompletter Abschaum zu sein." Ich weitete überrascht die Augen, und ein gewisses Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus. „Du warst allein... Allein sein ist nie schön.", murmelte ich.

„Dreizehn ist eine Unglückszahl, das meinten schon meine Eltern. Als dreizehntes Kind in der Familie brachte ich meinen Eltern bereits viel Ärger, da ich ein quengeliges Kind war. Ich hab Unfug gemacht und mich nicht wie eine Prinzessin benommen. Meine Geschwister interessierten sich nicht für mich, sie waren auch viel älter als ich, da ich nicht geplant war. Wenn du dein ganzes Leben als Abschaum gesehen wirst, nutzt du die erste Gelegenheit, um auszubrechen, und dich nach neuen Horizonten umzusehen. Und ihr..." Sie stockte kurz. „Ihr seid nie allein. Ihr habt euch sofort gut verstanden, und wart sofort so hilfsbereit dem Vesta-Prinzen gegenüber. Ich hab euch beneidet und wollte ein Teil von euch sein. Doch als meine Aktion auf Astrologia nach hinten losging, war mir klar, dass ich kein dreizehntes Zeichen sein kann, da ihr mich sowieso nicht akzeptieren würdet. Allein Petra sieht mich an, wie als wäre ich ein lästiges Insekt. Und da dachte ich, dass dieser Körpertausch auch deshalb von Vorteil sein könnte. Doch ich hab mich getäuscht. Ich werde Elena ihren Körper wiedergeben. Es tut mir leid, Penninah."

Ich fühlte mehr mit ihrer Geschichte mit, als ich sollte. Doch ich merkte, wie plausibel ihre Sicht zu sein schien. Ob sie mich wieder anlog wusste ich nicht, doch ich wusste, dass sie mir leid tat. Sie hatte das nicht verdient. Ich schloss sie daher in meine Arme und merke, wie sie leise in meine Schulter schluchzte.

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Der letzte SonnenstrahlOnde as histórias ganham vida. Descobre agora