Zum Wohl der Familie

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Noyan POV:

,,Friedalina, sei bitte nicht so unhöflich.", sprach die Königin, und das kleine Baby auf ihrem Arm schien zu erwachen. Es strampelte aufgeregt mit den Beinchen und öffnete die Arme in Richtung ihrer großen Schwester Friedalina.

,,Nun, guten Tag Prinzessin, ich bin Mathilda von Widder.", sagte Mathilda und streckte ihr die Hand hin. Friedalina musterte ihre Hand kurz, doch schüttelte sie dann mit einem Lächeln. ,,Schön euch beide kennenzulernen, entschuldigt die Lautstärke, meine Geschwister wollten einfach unbedingt mitkommen... Mama, können wir vielleicht zu dritt sprechen?", fragte sie dann ihre Mutter, welche zustimmte und uns gehen ließ.

,,Kommt mit, ich zeige euch einen Ort, wo wir in Ruhe plaudern können." Gesagt getan liefen wir ihr hinterher, und ich musterte beim Laufen ihre Hufe. Wie konnten denn diese 2 Hufen jemanden tragen, ohne Gleichgewichtsprobleme zu verursachen? Faszinierend was das schon.

Mathilda lief neben ihr und die beiden quatschten schon ein wenig über ihre Heimatssterne. Anscheinend schienen sie sich gut zu verstehen.

Wir kamen auf einem Berg an, der noch innerhalb des Geländes des Schlosses lag. Dort setzte sich Friedalina einfach auf die Wiese, ohne über Flecken oder Dreck im Gras nachzudenken. Dieses Verhalten war zwar nicht wirklich königlich, dennoch fand ich es cool und hockte mich daneben. Da Mathilda ebenfalls öfter mal auf einer Wiese bei irgendwelchen Widdern saß (ich vermutete es zumindest), schien das für sie auch kein Problem zu sein.

,,Zuerst, nennt mich bitte Frieda. Ich mag meinen ganzen Namen, also Friedalina, nicht sehr gerne...", fing sie an. ,,Aber der ist doch so schön, Frieda... Ich glaube ich fände es bei meinem Namen schrecklich, wenn man ihn abkürzen würde. Hilda oder Hilde klingt schrecklich", sagte Mathilda, woraufhin wir alle etwas lachen mussten.

,,Also... Meine Mutter hat mir von eurem Problemchen erzählt, daher weiß ich bescheid. Keine Ahnung, was für ein Psychopath dieser Cyrus ist, aber du kannst dir sicher sein, dass ich helfe. Wenn es eins gibt, das du über Stiere wissen solltest ist es, dass wir stur sind und zielstrebig." Woah, die kleine war wirklich lieb.

,,Ich danke dir, Frieda. Sag mal, wie kommt es eigentlich, dass du so viele Geschwister hast?", fragte ich direkt viel zu neugierig, weshalb ich auch von Mathilda einen stoß in die Seite bekam. ,,Sowas fragt man doch nicht!", keifte sie hinterher, doch ich war einfach viel zu neugierig und unmanierlich.

Frieda lachte wieder. ,,Wisst ihr, ich bin nicht das erste Kind unserer Familie. Ihr habt ja sicher auch die größeren gesehen. Meine Schwester Wanja ist die älteste, sie ist schon 1002 Jahre alt. Ich dagegen bin erst 412... Naja, aber meine Eltern haben eine Glückszahl, nämlich die 10. Ich bin nämlich Nummer 10 in der Reihenfolge der Kinder, weswegen sie mir, als Glückskind den Thron seit meiner Geburt versprachen. Meine Familie ist ziemlich abergläubig, wisst ihr? Und die Ursache dafür dass wir so viele sind... Ich kenne diese Ursache gar nicht. Es heißt, es gibt einige Sternzeichen, die besonders für Leidenschaft und menschliche Zuneigung stehen, doch da wäre der Skorpion oder etwa die Jungfrau viel eher im Vordergrund als der Stier...

Ich schätze meine Eltern wollen einfach viele Kinder haben. Unser Schloss ist groß, wenn es voller Leben ist macht das Leben wohl viel mehr Spaß. Meine kleinste Schwester habt ihr eben ja auch gesehen, Penelope ist gerade mal 10 Jahre alt, und trotzdem ist meine Mutter mal wieder schwanger. Allerdings war das auch bereits bei meinen Großeltern so, die haben auch viele Geschwister. Hier auf unserem Heimatstern gab es mal eine Krankheit, wegen der viele Paare ihre Kinder verloren hatten. Vielleicht möchten sie daher vielen Seelen ein Leben schenken.", sie schmunzelte etwas. ,,Aber ich liebe alle meine Geschwister so sehr, dass ich mir kein Leben ohne sie vorstellen könnte."

Der letzte SonnenstrahlWhere stories live. Discover now