Rot mögen die Stiere

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Noyan POV:

Gemeinsam mit Mathilda lief ich zum königlichen Speisesaal. Mathilda war zwar irgendwie emotionsloser als Eis oder taffer als ein Raubtier, aber sie war sehr gastfreundlich.

Wir setzten uns an einen langen Tisch und wurden direkt mit dem schönsten Frühstück bestückt, das ich je gesehen hatte. Frischer Hirtenkäse, viele unterschiedliche Brotsorten, frisch gekochte Eier, Obst, Gemüse und sogar Gänseblümchensandwiches- hier gab es alles. Genüsslich futterte ich drauf los, ich hatte schließlich lang nichts anständiges mehr gegessen.

,,Du hast einen Hunger...Dieser komische Zauberer hat dir wohl nix zum essen gegeben, was?"

,,Überhaupt nischts", nuschelte ich unhöflich, doch königliches Benehmen war mir gerade völlig egal.

Später packten wir uns Rucksäcke mit Proviant und liefen zu den Ställen. ,,Dein Pegasus haben wir in den Ställen untergebracht. Dort hat es gut gefressen und sich ausgeruht."

Mathilda öffnete die Tür der Box wo Marisol drin stand und sie wiehrte sofort fröhlich. ,,Die ist aber süß", lächelte Mathilda und streichelte sie. Jaja zu Fremden war sie immer viel lieber als zu mir.

,,Möchtest du mit mir auf ihr reiten, oder hast du ein eigenes Reittier?", fragte ich sie. Doch Mathilda lächelte nur und ging dann zu der Box daneben und öffnete sie. Ein wunderschöner weißer Pegasushängst trat zum Vorschein. ,,Darf ich vorstellen? Das ist Arien", erklärte sie.

Wir beschlossen, direkt loszufliegen, da wir keine Zeit verlieren wollten. Schließlich hatten wir noch eine lange Reise vor uns. Wir verabschiedeten uns noch von Mathildas Eltern, ich bedankte mich höflich für die Gastfreundschaft und dann stiegen wir mit unseren Pegasie in den Himmel hinauf.

Mathilda flog dicht vor mir und wir wurden immer schneller. Wenn man dieser Prinzessin eins lassen musste, dann, dass sie wirklich selbstständig und eine gute Reiterin war. Und zu sehen, was für einen Spaß sie dabei hatte, war wirklich schön.

Nachdem wir eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht hatten, bildete sich vor uns schon das Portal zum Stern Aldebaran, dem größten Stern des Sternbildes Stier. Dass wir hier so einfach durch das Portal kamen, würde sich womöglich bei anderen Sternbildern noch ändern.

Wir kamen gemeinsam auf der anderen Seite des Portals an und flogen über einen Wald, der voller schöner Blüten war. Neben uns flogen einige Gänse, welche wohl auch das schöne Frühlingswetter genossen. Im Sternzeichen Stier herrschte nämlich tiefster Frühling, es war nämlich auf der Erde zwischen dem Zeitraum des 21. Aprils und dem 20. Mais.

,,Ist das herrlich!", rief Mathilda. ,,Lass uns tiefer gehen! Ich sehe da hinten schon das Schloss!" Und tatsächlich: vor uns bauten sich die Dächer eines Schlosses auf. Je näher wir kamen, desto mehr sah ich, welchen Stil das Schloss hatte. Anders als das Schloss von Mathildas Familie war dieses nämlich in einem, auf der Erde auch bekannt als ostasiatischen, Stil angehaucht. Neben dem Schloss wuchsen wunderschöne riesige Kirschbäume, und um das Schloss herum war ein großer See. Wir landeten auf der Brücke vor dem großen Eingangstor und wurden natürlich sofort von Wachen begrüßt.

,,Guten Tag, mein Name Ist Prinzessin Mathilda von Widder. Ich bin in Begleitung des Prinzen des Königreichs Vesta, Prinz Noyan. Mein Vater hatte seiner Hoheit, dem König von Stier, eine Nachricht zukommen lassen, dass wir eine sehr wichtige Mission haben, und deswegen unverzüglich mit ihm reden müssen.", sagte Mathilda höflich aber dennoch betonend auf.

Der Wache verstand sofort, da er anscheinend von einer Nachricht wusste. Der Widderkönig hat wohl seine Quellen spielen lassen. Das Tor ging auf und wir gingen beide hindurch. Wir wurden direkt von einem Wachen durch den riesigen Hof geführt, auf dem einige Hofdamen in Kimonos herumliefen und sich über irgendetwas zu amüsieren schienen.

Im Schloss angekommen waren meine Augen ebenfalls überall. Es war wirklich wunderschön hier. An den Wänden hingen lauter, womöglich handgemalte Bilder von Kirschblüten, Stieren und Bergen und fast alles war aus Holz. Ein solches Schloss hatte ich bisher noch nie gesehen. Kurz darauf kamen wir in einem großen Saal an, in welchem dann allerdings doch ein Thron stand, zu welchem ein langer beiger Teppich führte. Auf dem Thron saß eine hübsche Dame mit einem Baby auf dem Arm.

,,Lieben Dank, dass du sie hergeführt hast, Yuri." Sie sah den Wachen kurz an und dann zu uns. ,,Prinzessin Mathilda, wie schön es ist, dich wiederzusehen. Das letzte Mal, als ich dich sah, warst du etwa 30 Jahre alt und noch ein Baby. Bitte, kommt doch her zu mir, sonst muss ich hier so herumschreien.", sprach die Dame, und wir gingen näher zu ihr. Sie hatte relativ große, spitze Stierhörner auf ihrem Kopf und wunderschönes langes, schwarzes Haar. Sie trug einen hellgrünen Kimono und in ihren Haaren trug sie eine rsosane Krone mit Kirschblüten drauf. Das musste die Königin sein. Das Baby in ihrem Arm schlief friedlich und war ein wenig in ihren Kimono eingekuschelt.

Ich kniete vor ihr und schloss die Augen. ,,Euer Hoheit, ich denke, Ihnen wurde der Grund für mein Kommen bereits mitgeteilt. Mein Name Ist Prinz Noyan, ich komme vom Planeten Vesta... Ich hoffe wirklich, dass Ihr mir in meiner Verzweiflung helfen könnt, damit mein Zuhause wieder existieren kann.", sprach ich.

Sie hob daraufhin mein Kinn an und lächelte. ,,Du hast gute Manieren, junger Prinz." Sie blickte in meine Augen, und ihre roten Augen leuchteten kurz. ,,Nun gut, meine älteste Tochter ist schon auf dem Weg hier her.", sprach sie dann zu uns beiden.

Ich stand wieder auf und hörte plötzlich ein rumpeln, das sich wie eine Herde wilder Tiere anhörte. Mathilda schien es ebenfalls zu hören und drehte sich zur großen Eingangstür, aus der wir gekommen waren, um.

Und mit einem Mal ging die Tür auf und schätzungsweise 15 unterschiedlich alte Jungen und Mädchen standen plötzlich im Raum. Alle hatten die gleichen schwarzen Haare und die selben roten Augen. Sie könnten auch meine Geschwister sein-

,,Lieblinge, kommt doch einmal bitte her." Die jüngsten von ihnen waren schätzungsweise 80 Jahre alt, winzig und rannten sofort zur Königin. Ich bemerkte allerdings erst, als eines der kleinen Mädchen an mir vorbeirannte, dass sie an den Beinen keine normalen Füße sondern Hufe hatten. Alle hatten ebenfalls die gleichen Stierhörner.

,,Friedalina mein Schatz, versteck dich doch nicht zwischen deinen Geschwistern.", sprach die Königin, und dann kam ein ungefähr 1,40 m großes Mädchen mit kurzen, etwas störrischen, schwarzen Haaren, welches in einem langen, roten Kimono gekleidet war zu uns gelaufen. Ihre anderen Geschwister blieben zurück.

,,Junger Prinz, das hier ist die Thronfolgerin unseres Königreiches und die älteste meiner 17 Kinder, Prinzessin Friedalina von Stier. Sie wird dich auf deiner Reise begleiten."

Das Mädchen sah kurz zu mir hoch. ,,So riesig ist der? Der ist doch niemals in meinem Alter", sagte sie dann plötzlich, was Mich überraschte.

Und in was war ich hier hineingeraten..? 17 Kinder? Sie waren insgesamt 17? Mathilda musterte ebenfalls erstaunt alle anderen.

Das konnte ja heiter werden...

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Hii :3

Hier mal ein Foto von der kleinen Friedalina :>

1,40 , das stell ich mir neben dem 1,85 m großen Noyan lustig vor xD

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1,40 , das stell ich mir neben dem 1,85 m großen Noyan lustig vor xD

Bis bald :3

Marie

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Der letzte SonnenstrahlWhere stories live. Discover now