Widder

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Noyan POV:

Ich hatte eine Karte und einen Rucksack bei mir. Im Morgengrauen hatte ich mich von dem Magier und der Fee verabschiedet, ehe ich mit Marisol aufbrach. Ein Blick auf meine Karte verriet mir, dass wir im Sternbild Widder zum Stern Hamal musste. Gesagt getan teleportierte mich Marisol dann auch dorthin.

Der Planet unterschied sich nicht von dem Abschnitt Astrologias, von dem wir abgereist waren. Das lag daran, dass Astrologia in 12 Teile unterteilt war, die den natürlichen Lagen der Sternzeichen entsprachen. Das Sternzeichen Widder war vom 21. März bis zum 20. April, was bedeutete, dass dann auf der Erde in weiten Teilen Frühling herrschte. Und dies war auch der Grund, warum der Stern Hamal ein wahres Frühlingsparadies mit weiten Wiesen, Feldern und Wäldern voller Blumen und Blüten war. Es war traumhaft schön.

Ich war allerdings auch auf die Widder eingestellt, die auf den Wiesen grasten. Diesmal würde ich mich nicht schon wieder von einem umrennen lassen. Marisol und ich ritten die Wiese entlang, bis wir wieder in die Lüfte aufstiegen, um das Schloss des Königreichs zu finden. Und Tatsache, unter uns tauchten, neben weiteren Wäldern, kleine hübsche bemooste Häuschen auf. Sie wurden immer mehr und in der Ferne erkannte man bereits ein braunes Schloss mit grünen Dächern. Es war umgeben von Kirschbäumen und wirklich riesengroß. Eine große Mauer umgab das Schloss, weswegen ich vor ihr landete und von Marisol abstieg. Ich musste die Wärter nun irgendwie davon überzeugen, dass ich gut war und nicht in das Königreich einfallen wollte.

Ein Wäter musterte mich bereits, als ich mich ihm und dem anderen näherte. „Halt, wer seid Ihr?", fragte einer der Wärter. Ich sah zu ihnen hoch. Sie waren in weißen Rüstungen gekleidet, beide mit einem Schwert bewaffnet und hatten bauschige, weiße haare. Auf ihren Köpfen befanden sich große gedrehte Hörner, die Widderhörnern glichen. „Mein Name ist Prinz Noyan von dem Stern Vesta, welcher sich nah an der Sonne befindet. Ich komme mit friedlichen Absichten. Meinen Planeten ereignete vor einigen Jahrhunderten eine schreckliche Katastrophe. Alle Untertanen wurden durch einen tyrannischen Gott hypnotisiert und die Flora und Fauna des Sterns ist zerstört... Ich komme mit der Absicht, den Thronfolger des Widderkönigreichs zu sprechen, da ich nur durch die verbundene Macht der 12 Tierkreiszeichen meine Heimat retten kann..." Ich verbeugte mich tief vor ihnen.

„Nun, die Ereignisse des Planeten Vestas sind uns bekannt. Doch wie könnt Ihr uns beweisen, dass Ihr Prinz Noyan seid?", fragte mich der eine Wärter. „Nun... Ich wurde durch die Magie meiner Mutter, Königin Nuria von Vesta gesegnet, und habe als eine Art Siegel für die Magie des Sterns eine Art Tattoo...dies zeigt das Symbol Vestas von unserer alten Flagge..." Der Wärter musterte mich. „Zeigt das Tattoo, und sie können zum Botschafter." Gesagt getan öffnete ich ein paar Knöpfe meines Hemdes und legte Teile meiner Brust frei. Dort war ein tiefrotes Symbol in der Form einer Sonne zu sehen. Es leuchtete leicht und war beim Anfassen leicht warm. Es befand sich genau auf der Stelle meines Herzens. Egal von welchem Planeten man stammte, jeder Gott hatte sein Familiensymbol auf der Stelle des Herzens abgebildet. Es bestätigte die Identität.

Die Wärter erkannten dies an, und ich kam zum Botschafter der Königsfamilie, welcher sich ebenfalls den Grund meiner Anreise anhörte und gütig wie er war zur Königsfamilie in den Thronsaal brachte. Der Thronsaal war mit hellbeigen Säulen ausgestattet. An den Wänden hingen riesige Fahnen mit dem Symbol des Widders und über den Boden lief ein riesiger hellbeiger Teppich mit hübschen kreisförmigen geschwungenen Verzierungen. Wir liefen durch den langen Saal und kamen ein paar Stufen von dem Thron des Königs an. König Adian saß auf seinem Thron und sah zu uns herab.

Der Botschafter teilte ihm von meiner Notlage mit und ebenfalls davon, dass ich Hilfe von seinem Thronfolger benötigte. Ich verneigte mich währenddessen weiterhin und kniete auf den Stufen. „Ihr müsst nicht vor mir knien, junger Prinz. Mir ist nicht klar gewesen, was aus dem schönen Planeten Vesta geworden ist. Wir Milchstraßensterne sollten doch zusammenhalten, hab ich Recht?" Ich stand auf und musterte ihn etwas genauer. Er hatte ebenfalls große dicke Widderhörner auf seinem Kopf, welche von seinen weißen bauschigen Haaren umgeben waren. Seine Haut war dunkel, sein Königsgewand relativ schlicht gehalten, dafür aber ziemlich hübsch. Er sah eher wie ein lieber Vater als wie ein König aus. „Ich danke Euch für Ihr Verständnis, Euer Hoheit."

Er nickte mir zu. „Meine älteste Tochter, Prinzessin Mathilda von Widder wird eines Tages unsere Königin sein. Sie ist in den letzten Jahren zu einer prächtigen 493 Jahre alten jungen Frau herangewachsen, und wird Euch sicher gerne bei Ihrem Anliegen zur Seite stehen. Unsere Diener sind gerade losgegangen und bringen sie her. Sie kann etwas... impulsiv und ungeduldig sein, doch sie hat ein sehr gutes Herz." Ich dankte ihm daraufhin. Aristo hatte mir bereits erzählt, dass die, die im Sternzeichen Widder geboren wurden, gerne aus einer Laune heraus handelten und nicht gern einfach nur rumsitzen würden.

Und da kam sie. Eine kleine, hübsche junge Frau mit den gleichen flauschigen, weißen Wuschelhaaren und Widderhörnern. Sie trug ein langes, beiges Kleid mit einer hübschen Schleppe und sah mich aus ihren dunkelbraunen Augen an. „Prinz Noyan von Vesta also?" Sie kam zu mir herauf und musterte mich. Charmant wie ich war, wusste ich natürlich genau, wie man bei Frauen einen guten Eindruck machen konnte. Ich machte eine leichte Verbeugung und lächele besonders anmutig. „Guten Tag Prinzessin Mathilda, ich freue mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen. In meiner Notlage ist es die einzige Lösung, um meinen Planeten zu retten. Ich bin dankbar, dass Ihr mir beiseite steht.", sagte ich lieb.

Doch Mathilda sah mich nicht wirklich begeistert an. „Und wer sagte, dass ich nichts besseres zu tun habe, als meine Zeit damit zu verschwenden, irgendeinen Zauber zu suchen, Vater?" Ich weitete meine Augen. Mit dieser frechen Antwort gegenüber ihres Vaters hatte ich nicht gerechnet.

„Liebling, du bist die rechtmäßige Thronfolgerin des Königreichs. Es ist deine Pflicht, anderen Göttern des Milchstraßenbündnisses zu helfen." Mathilda rollte die Augen. „Warum muss ich denn immer sowas machen? Warum muss das die Thronfolgerin machen? Was wenn ich dabei draufgeh? Können das nicht meine Brüder machen?"

Doch der König blieb streng. „Mathilda, du wirst dich benehmen, und bis morgen mit Prinz Noyan über diese Angelegenheit reden, um sie besser zu verstehen. Zeige ihm bitte auch persönlich, wo sein Zimmer für heute Nacht ist, er ist schließlich unser Gast!" Ich sah den König überrascht an. „Ich darf heute Nacht hier bleiben? Vielen Dank, Euer Hoheit!" Ich verneigte mich kurz, ehe Mathilda plötzlich meine Hand griff und mit mir in Richtung Ausgang ging. Ihrem Vater hatte sie mit einem genervten „Schön!", geantwortet. Sie war wohl eine kleine Kratzbürste...

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Und da ist die erste Tierkreiszeichengöttin! Ich habe wirklich Stunden damit verbracht, jedes Sternzeichen einzeln zu analysieren, und dabei darauf zu achten, dass ich die Verhaltensweisen berücksichtige. Hier ist übrigens noch ein Bild der lieben Mathilda, damit ihr sie euch etwas besser vorstellen könnt ^^

 Hier ist übrigens noch ein Bild der lieben Mathilda, damit ihr sie euch etwas besser vorstellen könnt ^^

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(Eine AI App ist wirklich etwas feines :D )

Bis zum nächsten Mal, Marie!!!

Der letzte SonnenstrahlWhere stories live. Discover now