Kein Stich?

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Noyan POV:

Ich war, gemeinsam mit Penny, mitten in einem roten Blätterhaufen gelandet. Wir waren in einem Herbstwald, doch sonst wusste ich nichts. Er lag weder neben einem Schloss, noch neben jeglicher Zivilisation.

Penny hatte ich erst gar nicht gefunden, ihre rot-orangenen Haare tarnten sie gut im Laub. Doch dann schreckte sie hoch, als sie mich sah und rappelte sich auf. ,,Wo sind wir denn gelandet?", fragte sie und sah sich um.

Ja, das wüsste ich auch gern. ,,Keine Ahnung, aber wir müssen es dringend herausfinden." Ein paar Meter von uns sah ich den Ausgang einer Höhle. War das die Höhle gewesen, durch die wir gegangen waren? Aber wo waren die anderen?

Penny seufzte. ,,Ich hätte mich mit Bea vervielfachen können, dann hätten wir besser nach den anderen suchen können. Aber sie ist nicht da..."

Ich spitzte die Ohren. Es konnte doch nicht wahr sein, dass keine von den anderen weiter weg war.

Penny stand hinter mir und sah sich auch um, als wir plötzlich ein Schnauben wahrnahmen. ,,Hörst du dieses Geräusch?", fragte sie, und ich nickte. ,,Das klingt wie das Schnauben...Eines Huftieres.", stellte ich fest.

Pennys Augen fingen daraufhin an zu leuchten. ,,Ein Huftier, oder eine Prinzessin mit Hufen!" Wir sahen uns erneut um, und hörten dann auch das Geraschel einiger Äste, sowie Meckern. ,,Das gibt's doch nicht, ich komm doch sonst aus allem raus!", sprach die Stimme, und ich grinste. ,,Das ist Mathilda. Aber wo ist sie?", fragte ich mich. So weit konnte sie nicht sein.

Penny fing daraufhin an, ihren Namen zu rufen, und von oben hörten wir dann wieder die Stimme. ,,Hier oben! Holt mich runter Ich hänge fest!", rief sie. Und da sah ich sie, oben in einem Ahornbaum hängend. Ihre Hörner hatten sich in den Zweigen verheddert und hinderten sie davon, runterzufallen. Penny erschrak. ,,Wie hast du es denn da hoch geschafft?" Mathilda rollte die Augen. ,,Das ist doch jetzt komplett egal! Ich muss hier irgendwie runterkommen!" Sie rüttelte mit ihren Hörnern.

,,Wenn du so weitermachst, brechen die Äste und du fällst fast 2 Meter in die Tiefe. Ich komme..." Ich lief um den Baum herum und hielt mich an der Rinde fest, um hochzuklettern. Ich verfluchte mich in diesem Moment selbst dafür, nicht mein Pegasus dabeizuhaben. Doch Marisol stand noch bei den Stieren, in Sicherheit.

Bemüht, von der Technik Ähnlichkeit zu einem Kletteraffen zu haben, schaffte ich mich hoch zu ihr. ,,Okay... Halt dich an meiner Schulter fest, ich entwirre dir die Hörner." Mathilda jedoch schien Panik zu haben. Sie zitterte am ganzen Leib. Aus ihrem Mund kamen allerdings nur weiteres Schimpfen. ,,Man fässt nicht einfach die Hörner einer Göttin an! Wir sind da empfindlich!" Jetzt rollte ich mit den Augen. ,,Soll ich dir jetzt helfen oder nicht?"

Als sie sah, dass es keine andere Möglichkeit gab, hielt sie sich nun doch an meiner Schulter fest. Mit der anderen Hand griff sie einen großen, dicken Ast. Ganz vorsichtig wirrte ich die Äste aus ihren Hörnern. Sie waren zwar dick, doch die Äste schienen damit kein Problem zu haben. Ich fragte mich, ob es Schmerzhaft für sie war, wenn die Äste so an ihnen kratzten. ,,Ich habs gleich...", gab ich ihr zu verstehen, doch als ich zu ihrem Gesicht sah merkte ich, wie sie sich voller Angst an meine Brust klammerte. Die Höhe machte ihr wohl wirklich mehr Angst als alles andere...

,,Hey... hab keine Angst. Ich bring dich schon unversehrt hier runter, keine Sorge..." Sanft entfernte ich den letzten Ast und strich ihr ein paar Blätter aus den Haaren. ,,Siehst du? Es ist geschafft."

Mathilda sah mit einem Funkeln in ihren goldenen Augen zu mir. Die eben noch so meckernde Prinzessin war nun ganz ruhig... Ich musste mich konzentrieren, um nun einen Weg hinunter zu finden.

Doch als wir dann einen lauten Schrei aus nicht zu großer Ferne hörten, erschreckte sich Mathilda und fiel nach hinten. Ich versuchte, sie noch festzuhalten, doch wir beide fielen in die Tiefe.

Der letzte SonnenstrahlWhere stories live. Discover now